Stahl-Organisationen trauern um Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling
Mit dem Tod von Dieter Ameling verliert die Stahlindustrie in Deutschland eine in Wirtschaft und Politik anerkannte Persönlichkeit, die über viele Jahre die Arbeit der Stahl-Organisationen lenkte und die politischen Interessen der Branche vertrat. Als er um die Jahrtausendwende seine Tätigkeiten bei den Organisationen in Düsseldorf aufnahm, konnte Ameling bereits auf eine lange Karriere in der deutschen Stahlindustrie zurückblicken. Nach einem Studium der Metallurgie und Werkstoffwissenschaften an der TU Clausthal, dem eine Promotion folgte, begann er seinen Berufsweg bei den saarländischen Röhrenwerken Bous. Danach übernahm er Führungspositionen bei den Hamburger Stahlwerken, bei Thyssen Niederrhein, Saarstahl und zuletzt bei Krupp VDM. 1997 ernannte die TU Clausthal Ameling zum Honorarprofessor.
Dieter Ameling verfügte nicht nur über ein umfassendes Wissen über die Stahlindustrie, sondern auch über die Begabung, komplizierte technische Zusammenhänge einfach und anschaulich zu erklären. Dies machte ihn zu einem gefragten Gesprächspartner in der Politik und bei Journalisten. Ein besonderes Anliegen war ihm, die Leistungen der Branche in den Bereichen der Innovation und nachhaltigen Entwicklung zu kommunizieren. Früh warnte er vor den Risiken, die mit einer einseitigen Belastung der Stahlindustrie verbunden sind und betonte stattdessen die zentrale Bedeutung von technologischem Fortschritt für den Klima- und Umweltschutz. Zu seinen Verdiensten gehört auch sein Einsatz für die Stahlforschung, dem es zu verdanken ist, dass das Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) heute eine weltweit führende Einrichtung auf dem Gebiet der Materialforschung ist. Das Stahlinstitut VDEh, dem Ameling seit 1964 als persönliches Mitglied und dessen Vorstand er seit 1994 angehörte, ernannte ihn 2010 zum Ehrenmitglied. Er hat die technisch-wissenschaftliche Gemeinschaftsarbeit der Eisenhüttenleute mit großem persönlichen Einsatz unterstützt, Initiativen entwickelt, um technischen Zusammenhängen in industriepolitischen Debatten mehr Aufmerksamkeit zu geben, und sich nachhaltig für die Nachwuchsförderung eingesetzt.
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