Trotz Corona andere Verkehrsrisiken ernst nehmen
Verkehrssicherheit ganzheitlich betrachten
In diesem Zusammenhang rief Flege dazu auf, Verkehrssicherheit nicht allein auf Corona zu reduzieren. „Mir ist klar und es ist für mich absolut nachvollziehbar, dass die Corona-Pandemie die Debatte und das Bewusstsein absolut dominiert“, betonte Flege. „Dennoch ist auch in diesen Zeiten ein Blick auf andere Gefahren wichtig. Die Zahlen sind eindeutig: Wer sich für den Zug statt für den Pkw als Verkehrsmittel entscheidet, reduziert sein Unfallrisiko deutlich. Wir dürfen trotz Corona andere Gefahren im Verkehr nicht aus dem Blick verlieren. Wichtig ist gerade beim Thema Sicherheit eine ganzheitliche Perspektive.“
Laut Sicherheitsvergleich der Allianz pro Schiene starben im Zehnjahreszeitraum 2009 bis 2018 in Deutschland fast 47-mal so viele Menschen pro zurückgelegtem Kilometer in Pkws wie in Zügen. In Bussen verloren pro Kilometer gut viermal so Menschen ihr Leben. Noch deutlicher ist der Sicherheitsvorsprung des Zuges bei Verletzungen – hier liegt er gegenüber Pkws bei dem 137-Fachen und gegenüber Bussen bei dem 49-Fachen.
Charité-Studie: Züge sind keine Infektionshotspots
An diesem Mittwoch hatte die Deutsche Bahn eine von ihr beauftragte Studie der Charité Research Organisation GmbH über das Corona-Risiko ihrer Arbeitnehmer im Fernverkehr wie Zugbegleiter, Triebfahrzeugführer und Werkehandwerker vorgestellt. Zentrale Erkenntnis der Wissenschaftler: „Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Züge keine Infektionshotspots sind, da sonst auch das Zugbegleitpersonal stärker als der Bevölkerungsdurchschnitt betroffen sein müsste. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit Beobachtungen der Gesundheitsinstitute und anderer Studien, die weltweit eine geringe Anzahl an Infektionen in Zügen berichten.“
Aus emotionaler Sicht könne er es verstehen, wenn sich Menschen Sorgen machen vor einer Zugfahrt in Corona-Zeit, sagte Flege. „Die Faktenlage aber spricht dafür, besonnen zu bleiben. Weltweit deutet nicht eine einzige Studie auf ein erhöhtes Infektionsrisiko in Zügen hin“, so Flege. Wichtig sei aber, dass auch weiterhin die Hygiene- und Abstandsregeln ernstgenommen werden.
Allianz pro Schiene e.V.
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 2462599-0
Telefax: +49 (30) 2462599-29
http://www.allianz-pro-schiene.de
Pressesprecher
Telefon: +49 (30) 2462599-20
Fax: +49 (30) 2462599-29
E-Mail: markus.sievers@allianz-pro-schiene.de