Produktionstechnik

„Wir sind systemrelevant und konnten den Umsatz sogar um fünf Prozent steigern“

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  • Mediahaus Ahaus investiert in ein Gesamtpaket von 4,5 Millionen Euro
  • Neue Speedmaster XL 106 Generation 2020 bringt durch intelligente Assistenzsysteme und navigiertes Drucken Leistungssteigerung im zweistelligen Prozentbereich
  • Feldtestkunde für Hycolor Pro – laut Kunde Quantensprung in der Feuchtwerksoptimierung – 50 Prozent weniger Makulatur beim Mediahaus im Vergleich zur Vorgängermaschine
  • Bedruckstofferweiterung auf 1,6 mm Dicke ermöglicht breites Auftragsspektrum

Das Münsterland hat einiges zu bieten: wegen der Dichte von IT-Firmen wird es auch das Silicon Valley von Deutschland genannt. In Ahaus hat die Firma Mediahaus ihren Sitz, die E-Commerce Dienstleistungen anbietet und eine Verpackungsdruckerei betreibt. Seit Januar dieses Jahres ist dort die erste Speedmaster XL 106-6+L der neuen Generation 2020 aus dem Hause Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) bei einem Verpackungsdrucker installiert. Diese löste eine Speedmaster CD 102-5+L ab. Das Mediahaus ist Feldtester für die Feuchtwerksoptimierung mit Hycolor Pro. „Die neue Maschine hat bereits eine Leistungssteigerung im zweistelligen Prozentbereich erreicht. Von der Leistung, der Verfügbarkeit, der hohen Qualität und der Bedienerunterstützung mit dem neuen Speedmaster Operating System sind wir begeistert“, bestätigt Jan Hendrik Walfort, Geschäftsführender Gesellschafter der Mediahaus Gruppe.

Ende des letzten Jahres hatte das Mediahaus insgesamt 4,5 Millionen Euro in neue Verpackungsdrucklösungen investiert, wovon die Druckmaschine den Löwenanteil ausmachte. Mit dem Lockdown ab März 2020 war die Welt jedoch eine andere. „Inzwischen sind wir zu fast 100 Prozent im Faltschachteldruck unterwegs und die neue Maschine hat uns in der Corona-Pandemie sehr unterstützt. Wir sind systemrelevant und konnten den Umsatz sogar um fünf Prozent steigern“, erklärt Jan Hendrik Walfort. So hat es bei Kunden aus dem Lebensmittelhandel und hier vor allem bei Discountern, während des Lockdowns förmlich geboomt. Etliche Kunden stammen aus dem hochpreisigen Möbelhandel, bei denen aktuell die Geschäfte wieder anlaufen. Das Mediahaus zeichnet sich durch ein breites Portfolio an Anwendungen aus. Es gibt etliche Kunden, die E-Commerce- und Druckdienstleistungen als Synergien nutzen, was dem Mediahaus Wettbewerbsvorteile durch starke Kundenbindung bringt.

Neue Speedmaster bringt Leistungssteigerung im zweistelligen Prozentbereich

Die Speedmaster XL 106 in der Generation 2020 setzt neueste und innovative Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und Automatisierung um. Niedrigere Auflagenzahlen und kurze Lieferzeiten stellen Unternehmen gerade im Verpackungsdruck vor neue Herausforderungen. Die neue Maschine unterstützt hier dank optimierten Prozessen und geschlossenen Automatisierungslücken. „Die Speedmaster XL 106 passt bei uns ins Gesamtkonzept. Wir sehen uns nie nur als Druckerei, sondern als Prozesslieferant, der den Kunden mit neuesten Maschinen die besten Lösungen bietet“, erklärt Jan Hendrik Walfort.

Die Maschine ist exakt auf die Bedürfnisse des Mediahaus abgestimmt. So ermöglicht der Hycolor Multidrive Farbwerksantrieb in den Druckwerken 1 und 6 paralleles Waschen zu anderen Rüstprozessen und auch das Farbwerkwaschen während der Produktion, was besonders bei den häufig vorkommenden Sonderfarben im Verpackungsdruck wichtig ist. Die hochgesetzte Maschine arbeitet mit einem Logistiksystem und kann größere Palettenhöhen verarbeiten. Als Sonderoption ist die Speedmaster XL 106 beim Mediahaus mit einer Bedruckstofferweiterung auf bis zu 1,6 mm Dicke ausgerüstet, so dass eine hohe Flexibilität entsteht. Normalerweise verarbeiten die Maschinen Kartons bis zu einem Millimeter Dicke. Prinect Inpress Control 3 misst und regelt automatisch Farbe und Passer bei laufender Maschine und sorgt für kürzeste Rüstzeiten bei wenig Makulatur. Das System zurBogeninspektion Inspection Control 3 sorgt für eine konstante Qualität vom ersten bis zum letzten Bogen. „Das alles ist sehr wichtig, da für uns das Thema Nachhaltigkeit eine sehr hohe Bedeutung hat“, bestätigt Jan Hendrik Walfort.

Hycolor Pro – das neue fernverstellbare Feuchtwerk – trifft ins Schwarze

„Die neue Maschine unterstützt unsere Drucker mit den intelligenten Assistenzsystemen und setzt das navigierte Drucken um“, berichtet Druckereileiter Marco Segeler. Er hat beim Mediahaus seine Lehre absolviert und kennt von daher das Drucken von der Pike auf. „Mit dem neuen Hycolor Pro ist Heidelberg ein ganz großer Wurf gelungen. Inzwischen nutzen wir ausgiebig die Vorteile, wie 50 Prozent weniger Makulatur im Vergleich zur Vorgängermaschine und die konsistente Druckqualität, die vor allem beim Nutzendruck punktet.“ Der Feldtest ist erfolgreich gelaufen und selbst in den schwierigen Corona-Zeiten waren die Servicetechniker von Heidelberg immer ansprechbar. „Es wurde sogar eine User-Gruppe gegründet und die Antworten und Hilfestellungen waren immer zeitnah und hilfreich“, erklärt Marco Segeler.

Mit dem neuen Hycolor Pro automatisiert Heidelberg das Feuchtwerk der Speedmaster XL 106. Zwischen Tauch- und Dosierwalze wird maßgeblich die Feuchtmittelmenge entschieden und dosiert. Die Pressung/Quetschung hierzu kann jetzt neu motorisch direkt vom Prinect Press Center XL3 vorgenommen werden. Das spart Zeit und Wege und ermöglicht feinste Korrekturen auch während der Produktion vom Pult aus. Die Grundeinstellungen des Feuchtwerks werden digital erfasst und es ist nun möglich, vom Prinect Press Center XL 3 auch einseitig die Feuchtmitteldosierung anzupassen. „80 Prozent unserer Serviceeinsätze mit Bezug zu Färbungsproblemen gehen auf die ungenaue Einstellung des Feuchtwerks zurück“, erklärt Rainer Wolf, Leiter Sheetfed bei Heidelberg. „Mit Hycolor Pro haben wir nun definierte, messbare Einstellungen, die wir auch im Remote-Service nutzen können. Der Drucker kann vom Bedienpult aus einseitig mehr oder weniger Feuchtung dosieren und somit schneller und feinfühliger reagieren und die Schmiergrenze wesentlich exakter anfahren. Dies mit weniger Makulatur und schnellerem Erreichen des Gutbogens und so stabile Fortdruckverhältnisse schaffen.“

Mediahaus Ahaus – von der Reprofirma zum Verpackungsspezialisten

„Einfach mal anfangen – es könnte ja gut werden“, dieser Spruch steht an der Wand im Großraumbüro, in dem die Mitarbeiter des Mediahaus an E-Commerce-Lösungen tüfteln. Dieses Motto begleitet auch die Firmengeschichte, die durch Höhen und Tiefen geprägt ist und schlussendlich immer zum Erfolg geführt hat.

Das familiengeführte Unternehmen wurde von Heinz Walfort, dem Vater von Jan Hendrik Walfort, vor 42 Jahren als Reprofirma gegründet. 1998 erfolgte die Erweiterung mit Druckprodukten im Akzidenzbereich. Im Jahr 2008 erfolgte eine große Investition, u.a. in eine Speedmaster CD 102. Die nachfolgende Finanzkrise und die Konkurrenz durch Onlinedrucker veranlasste den Schwenk auf den Verpackungsdruck, was sich bis heute bewährt hat. Mit der aktuellen Investition sieht sich die Firma mit ihren über 150 Mitarbeitern, davon 80 in der Wertschöpfungskette Packaging, gut für die Zukunft aufgestellt. „Seit über zwanzig Jahren arbeiten wir mit Heidelberg als Partner vertrauensvoll zusammen und haben uns immer gut beraten gefühlt“, bestätigt Jan Hendrik Walfort.

Heidelberg richtet den Fokus immer stärker auf den Verpackungsdruck und macht heute rund die Hälfte seines Umsatzes mit Bogenoffset-Druckmaschinen, die auf die speziellen Anforderungen dieses Segments zugeschnitten sind. „Für Verpackungsdrucker sind wir weltweit der wichtigste Partner und technologisch führend“, erklärt Rainer Wolf. „Für das Bedrucken von Faltschachteln, Kartons oder Etiketten liefert Heidelberg so viele Druckwerke wie alle seine Wettbewerber zusammen.“

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