Wo bleibt die Fürsorge für den Präsenzunterricht im Winter?
Die Minister wollen den vollen Präsenzunterricht im Herbst und Winter ohne Faktenkenntnisse. „Wo ist die Grundlage, wo sind die neuen und innovativen Ideen?“, fragt die DPhV-Vorsitzende. „Bereits in den bisher vorliegenden ´Corona-Hygieneplänen für Schulen´ der Länder findet sich durch die jeweilige Kultusadministration festgeschrieben, dass eine intensive Stoßlüftung der Klassenräume im zeitlichen Abstand von mindestens 20 Minuten durch vollständig geöffnete Fenster für mindestens 3 bis 5 Minuten sowie eine Querlüftung der Räume auch durch geöffnete Türen in den Pausen durchzuführen sei“.
„Diese nicht neuen Empfehlungen ohne den konkreten Realitätsbezug verärgern uns Lehrkräfte gewaltig“, so Lin-Klitzing weiter. Die empfohlenen Luftverbesserungsmaßnahmen bewirkten bei sinkenden Außentemperaturen Wärmeverluste beim Lüften und bedeuteten Energieverluste für die Schulen. Und es werde natürlich auch mehr Erkältungskrankheiten geben.
Wenn die Botschaft lautet: „Lüftet ordentlich und benutzt die Räume nicht, die sich nicht lüften lassen!“, dann bedeutet das: „Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, zieht Euch wirklich warm an: Die digitalen Endgeräte für zuhause sind noch nicht da. Es lassen sich nicht in allen Räumen die Fenster angemessen öffnen. Vielleicht gehen wir für den Unterricht dann doch nach draußen?“
Es ist schon erstaunlich, wie wenig fürsorglich die Botschaft für alle an der Schule Beteiligten hier ist. Im gesellschaftlichen Interesse soll auch während der Corona-Zeit der volle Präsenzunterricht durchgeführt werden. Der Bund lobt dazu ein 500 Millionen-Programm für Corona-gerechte Umrüstung von Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden aus. Den Empfehlungen der KMK ist für die Schulen im Wesentlichen das Stoß- und Querlüften zur Verminderung der Viruslast in den Klassenräumen zu entnehmen.
Ein im wahrsten Sinne des Wortes kalter Umgang mit den Schulen!
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