DIW Konjunkturbarometer Oktober: Rückschlag mit Ansage
„Der Aufschwung wird sehr wahrscheinlich deutlich ausgebremst werden“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Es drohen wieder schärfere Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens – das Pandemiegeschehen nimmt Verbraucherinnen, Verbrauchern und Unternehmen die Zuversicht. Und das in einer Zeit, in der viele Unternehmen noch mit den Folgen des Lockdowns vom Frühjahr kämpfen und kaum noch finanzielle Reserven haben“, so Michelsen. Stand jetzt werde die Wirtschaftsleistung in Deutschland zum Jahresende noch leicht steigen, der kräftige Aufholprozess aus dem Sommer dürfte sich aber nicht fortsetzen.
Das DIW-Konjunkturbarometer lässt den Rückschlag bereits erahnen, obwohl sich die zweite Infektionswelle in vielen aktuellen Zahlen noch so gut wie gar nicht widerspiegeln kann. Lediglich die jüngst veröffentlichten Unternehmensumfragen weisen auf die zunehmende Sorge vor einem erneuten Lockdown hin. „Das Wirtschaftsgeschehen wird wohl stellenweise wieder lahmgelegt werden – wenn auch nicht in dem Maße wie im Frühjahr,“ warnt Michelsen. Das Risiko, dass die Produktion – abhängig vom konkreten Infektionsverlauf – wieder deutlich zurückgefahren wird, sei in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen.
Das nächste DIW Konjunkturbarometer erscheint am Donnerstag, den 26. November 2020.
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