Elefantenbulle Jack vom Zoo Basel nach Ungarn gereist
Im Mai 2017 zog Jack in die kurz zuvor neueröffnete Elefantenanlage Tembea. Letzten Dienstag ist er wie vereinbart wieder zurück nach Ungarn gereist. Nachwuchs hat es in Basel in der Zwischenzeit nicht gegeben. Jack hatte die Basler Elefantenkühe zwar gedeckt, trächtig wurde aber keine von ihnen.
Dabei standen die Chancen nicht schlecht, denn Jack war in Sóstó bereits zweimal Vater geworden. Jetzt hofft man dort auf weiteren Nachwuchs. Jungtiere sind wichtig zur Erhaltung der Elefantenpopulation in den europäischen Zoos, die durch das Europäische Ex-situ-Programm (EEP) gesteuert wird.
Warum es in Basel keinen Nachwuchs gab, darüber lässt sich nur spekulieren. Kurator Fabian Schmidt: «Das Alter der Kühe, aber auch medizinische Gründe können eine Rolle spielen. Vielleicht passten sie aber einfach nicht zusammen, sowas kommt auch bei Elefanten vor.» Nachwuchs ist bei Afrikanischen Elefanten generell nicht sehr häufig. Die Tragzeit liegt bei fast zwei Jahren (rund 22 Monate), und Elefantenkühe sind nur während des sogenannten Östrus jeweils einige Tage befruchtungsfähig.
Mit fünf Tonnen Ladung unterwegs
Jack reiste in einem extragrossen Spezialcontainer. Bereits seit Wochen hatten die Tierpfleger mit ihm den Transportvorgang schrittweise eingeübt. Daher blieb das Elefantenhaus in der Woche vor der Abreise geschlossen. Dank dem Training zeigte sich Jack auch am Transporttag kooperativ und konnte in ruhiger Atmosphäre verladen werden. Der über fünf Tonnen wiegende Container wurde mitsamt dem ebenso schweren Jack mit einem Kran auf das Transportfahrzeug gehievt. Unterstützt wurde der Zolli dabei durch eine Transportfirma, die viel Erfahrung mit der Überführung von Elefanten in andere Zoos hat. Unterwegs erhielt Jack regelmässig Futter und Wasser, und so kam er am Mittwoch Abend wohlbehalten im Zoo Sóstó an.
Inzwischen sucht der Zoo Basel mithilfe des EEP nach einem neuen, erfahrenen Bullen für die Elefantenkühe Rosy (25), Maya (26) und Heri (44). Bis es so weit ist, wird es aber noch eine Weile dauern. Wobei Heri aufgrund ihres hohen Alters wohl keinen Nachwuchs mehr haben wird. Ob es bei Maya oder Rosy noch klappt, wird sich zeigen.
Für die Elefanten in der Natur beteiligt sich der Zoo Basel an einem Schutzprojekt. Der Bestand der Elefanten in Afrika ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Wilderei sowie Mensch-Tier-Konflikte. Seit der Eröffnung der neuen Elefantenanlage Tembea unterstützt der Zoo Basel deshalb das Projekt «Anti-Poaching» der Big Life Foundation (BLF) in Kenia. Dieses Projekt im Amboseli-Tsavo-Ökosystem an der Grenze zu Tansania will zum einen die Elefanten vor Wilderei schützen und zum anderen Konflikte zwischen den Bewohnern, den Massai, und den Tieren entschärfen.
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