Erfolgreiche virtuelle Auftakt-Tagung DeinHaus 4.0 im BioPark
In Bayern erleiden jedes Jahr etwa 50.000 Menschen einen Schlaganfall. Bis zu 75 Prozent der Betroffenen leiden den Rest ihres Lebens an den Folgen. Der Erfolg von Pflege- und Rehabilitationsmaßnahmen ist auch davon abhängig, ob nach stationärem Aufenthalt eine lückenlose Anschlussversorgung, insbesondere im ländlichen Raum, gewährleistet werden kann. Das von Prof. Dr. Karsten Weber, Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung an der OTH Regensburg, geleitete Projekt TePUS adressiert den häuslichen Einsatz von Telepräsenzrobotern. Ziel ist es, Machbarkeit, Akzeptanz und Wirkung bedarfsorientierter technischer Assistenzsysteme für die Versorgung von Betroffenen zu untersuchen. Zentrales Interesse ist, ob Telepräsenzroboter dazu einen Beitrag leisten können. Healthcare Regensburg – managed by BioPark ist Kooperationspartner des vom Freistaat Bayern mit mehr als 2,5 Millionen Euro geförderten Projektes.
In ihrem Grußwort betonte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml: „Im ländlichen Raum sind die Entfernungen zwischen den Patienten und der medizinisch-pflegerischen Versorgung meistens größer, sodass der Nutzen einer digitalen Kommunikation noch mehr auf der Hand liegt.“ Inzwischen ist im Projekt TePUS ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die mit Monitoren ausgestatten Assistenzsysteme sind nun technisch mit den entsprechenden Applikationen versehen und können in die Erprobungsphase starten. Über einen Zeitraum von sechs Monaten sollen mit rund 100 Patient*innen Daten etwa zur Praxistauglichkeit sowie Nutzerakzeptanz erhoben werden. Die mobilen Assistenzroboter sollen mittels Videofunktion in allen Bereichen der Therapie und für Sozialkontakte eingesetzt werden. Eines der Assistenzsystemmodelle kann sich autonom fortbewegen und den Patient*innen über Sensoren innerhalb der Wohnung folgen. Außerdem können die Roboter mit Geräten wie etwa Blutdruckmessern kombiniert werden. „Wir erwarten, dass die Geräte zudem einen großen Nutzen auch für andere Patientinnen und Patienten mit sich bringen können“, sagte Prof. Dr. Karsten Weber.
Die Kosten für medizinische Versorgung, Rehabilitation, Pflege und Therapie von Menschen nach einem Schlaganfall werden in Deutschland für das Jahr 2025 auf ca. 109 Mrd. Euro geschätzt. Während bei der Akutbehandlung die Teletechnik mittlerweile große Relevanz besitzt – bundesweit gibt es bereits über 20 telemedizinische Netzwerke, in denen insgesamt über 200 neurologische Kliniken miteinander verbunden sind – ist der Einsatz von Telepräsenzrobotern in der Nachsorge noch ein relativ neues Thema. „Digitalisierung in der Schlaganfallversorgung hat in Regensburg Tradition. In der Akutversorgung wurde bereits 2003 das inzwischen 24 Kliniken umfassende Telemedizinische Schlaganfallnetzwerk TEMPiS mit initiiert. Wir freuen uns, dass mit TePUS zukünftig digitale Pflege- und Rehabilitationsmaßnahmen am Standort eingesetzt und evaluiert werden.“ kommentiert Projektmanager Healthcare Dr. Ilja Hagen vom BioPark Regensburg.
Weitere Informationen unter:
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