Ergebnisse des von der EZB durchgeführten Survey of Professional Forecasters für das vierte Quartal 2020
• HVPI-Inflation: Erwartungen für 2020 und 2021 leicht nach unten korrigiert, für längeren Zeithorizont weitgehend unverändert
• Wachstum des realen BIP: Erwartungen leicht nach oben revidiert, mit etwas schwächerem Abschwung im Jahr 2020 und Erholung im Jahr 2021
• Arbeitslosenquote: Erwartungen über alle Zeithorizonte nach unten korrigiert
Aus der Befragung im Rahmen des von der EZB durchgeführten Survey of Professional Forecasters (SPF) für das vierte Quartal 2020 ergaben sich für die jährliche HVPI-Inflation in den Jahren 2020, 2021 und 2022 Punktprognosen von im Schnitt 0,3 %, 0,9 % bzw. 1,3 %. Damit wurden die Ergebnisse für 2020 und 2021 um jeweils 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert. Die durchschnittlichen längerfristigen Inflationserwartungen, die sich wie alle anderen längerfristigen Erwartungen in diesem SPF auf das Jahr 2025 beziehen, stiegen auf 1,7 % nach 1,6 % in der vorherigen Umfragerunde.
Die Erwartungen der Umfrageteilnehmer zum Wachstum des realen BIP im Euro-Währungsgebiet lagen für die Jahre 2020, 2021 und 2022 im Durchschnitt bei -7,8 %, 5,3 % bzw. 2,6 %. Gegenüber der vorangegangenen Umfrage entspricht dies einer Aufwärtskorrektur um 0,5 Prozentpunkte für 2020, einer Abwärtskorrektur um 0,4 Prozentpunkte für 2021 sowie einer Aufwärtskorrektur um 0,2 Prozentpunkte für 2022. Die durchschnittlichen längerfristigen Erwartungen zum Wachstum des realen BIP blieben mit 1,4% unverändert.
Die durchschnittlichen Erwartungen in Bezug auf die Arbeitslosenquote beliefen sich für die Jahre 2020, 2021 und 2022 auf 8,3 %, 9,1 % bzw. 8,4 %. Dies entspricht einer Abwärtskorrektur um 0,8 Prozentpunkte für 2020, um 0,2 Prozentpunkte für 2021 und um 0,1 Prozentpunkte für 2022. Die längerfristigen Erwartungen für die Arbeitslosenquote wurden um 0,1 Prozentpunkte auf 7,6 % nach unten revidiert.
Anmerkung
– Im Rahmen des vierteljährlich durchgeführten Survey of Professional Forecasters der EZB werden die Erwartungen in Bezug auf Inflation, Wachstum des realen BIP und Arbeitslosigkeit im Euro-Währungsgebiet über verschiedene Zeithorizonte erhoben sowie eine quantitative Einschätzung der Unsicherheit im Zusammenhang mit den Prognosen erbeten. Bei den Umfrageteilnehmern handelt es sich um Fachleute aus Finanzinstituten und nichtfinanziellen Instituten mit Sitz in der Europäischen Union. Die Umfrageergebnisse geben nicht die Meinung der Beschlussorgane oder Mitarbeiter der EZB wieder. Die nächsten von Experten der Eurosystems erstellten gesamtwirtschaftlichen Projektionen erscheinen am 10. Dezember 2020.
– Seit 2015 werden die Ergebnisse des SPF auf der Website der EZB veröffentlicht. Zu den Erhebungen im Zeitraum vor dem ersten Quartal 2015 siehe den Monatsbericht der EZB (2002-2014: Ergebnisse für das erste, zweite, dritte und vierte Quartal jeweils in der Ausgabe vom Februar, Mai, August bzw. November).
– Die Erhebung wurde vom 2. bis zum 9. Oktober 2020 durchgeführt. Dabei gingen insgesamt 66 Antworten ein.
– Der SPF-Bericht der EZB und die dazugehörigen Daten können auf der Website der EZB sowie im Statistical Data Warehouse der EZB abgerufen werden.
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