Förch Unternehmensgruppe trotz Corona annähernd auf Vorjahresniveau
Im Zuge der Corona-Gegensteuerung setzte Förch ab April mit einer Reduzierung der Arbeitszeit um 27 % sowie um 23 % von Mai bis Mitte Juni erstmals in der Unternehmensgeschichte auf die Maßnahme der Kurzarbeit. Das Management leistete einen entsprechenden Gehaltsverzicht. In anderen Ländern, in denen das Instrument der Kurzarbeit ebenfalls nutzbar war, reagierte die Geschäftsführung analog. Hierzu zählte beispielsweise die französische Gesellschaft, die sich wie das gesamte Land von Mitte März bis April in einem vollständigen Lockdown befand. Ab Juni konnte das Geschäft in weiten Teilen Europas wieder ohne größere Einschränkungen aufgenommen werden.
Aufgrund der Kurzarbeit und der damit verbundenen Kostenreduktion verzichtete Förch sowohl in Deutschland als auch international auf einen Mitarbeiterabbau und sicherte so bestehende Arbeitsplätze. Der Mitarbeiteraufbau wurde im ersten Halbjahr jedoch zurückgefahren, weshalb die Unternehmensgruppe rein fluktuationsbedingt zum Ende des ersten Halbjahres 2020 mit aktuell über 3.300 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern rund 1,5 % weniger Mitarbeiter beschäftigt als noch im Vorjahreszeitraum.
Da das Umsatzwachstum vor der Corona-Pandemie zu Jahresbeginn ambitionierter geplant war, rechnet Förch mit einem leicht rückläufigen in 2020. Grund hierfür sind die hohen Investitionen in Anlagevermögen. Hierzu zählen in erster Linie Software-Assets zur Weiterentwicklung der Digitalisierung in den Bereichen ERP sowie Vertriebsunterstützung. Das groß angelegte SAP-Projekt liegt weiterhin im Zeitplan. Die ERP-Software wird zum Jahresende 2021 umgestellt. Die Einführungen der angebundenen Commerce-Cloud, mit der auch ein Relaunch des Webportals einhergeht, sowie weiterer SAP-Bausteine sollen im Jahr 2021 folgen. Ein weiterer hoher Kostenblock entstand durch hohe Initialaufwände bei der Sortimentserweiterung im Bereich der Edelstahlbefestigungstechnik, die mit Bevorratungskosten von über 10 Mio. € zu Buche schlägt. Trotz gestiegener Kosten ist die Förch Unternehmensgruppe auch dank ihrer angestiegenen Eigenkapitalquote von über 50 % in Zukunft sicher aufgestellt.
Mit einem konsolidierten Jahresumsatz von 474 Mio. Euro (2019) ist Förch einer der führenden deutschen Anbieter von Produkten für Handwerk und Industrie. Die heutige Firmenzentrale in Neuenstadt am Kocher (Baden-Württemberg) liegt unweit der einstigen Keimzelle des Direktvertriebsunternehmens. Was bei anderen Branchen die viel zitierte Garage ist, war bei Gründer Theo Förch 1963 die elterliche Scheune. Heute sind mehr als 100.000 Werkstatt-, Montage- und Befestigungsartikel im Programm – doch Förch ist zu 100 % ein Familienunternehmen geblieben, für das der Faktor Mensch und der persönliche Kontakt nach wie vor eine tragende Rolle spielt.
Von den aktuell 3.300 Mitarbeitern sind allein 2.000 im Außendienst tätig, die qualifiziert beraten und in den Diensten von mehr als 300.000 Kunden weltweit unterwegs sind. Daneben gibt es in Deutschland mittlerweile 34 Verkaufs-Standorte, darunter ausgewählte 24/7 Niederlassungen, bei denen sich die Handwerker rund um die Uhr selbst einbuchen können. Mit einer profunden E-Commerce-Strategie wird der Multi-Channel-Ansatz im Vertrieb komplett. Besonders stark wächst momentan das Auslandsgeschäft, das mit dem Heimatmarkt mittlerweile auf Augenhöhe liegt. So gibt es bereits über 55 Ländervertretungen weltweit, sowie 23 dezidierte Ländergesellschaften.
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