Fraunhofer: Bei E-Mobilität auch Herkunft der Rohstoffe stärker berücksichtigen
Auch die Rohstoffe etwa zur Herstellung von Batterien für Elektroautos würden unter erheblichen Umweltbelastungen hergestellt. Wietschel nannte beispielsweise den Bedarf von bis zu zwei Millionen Litern Wasser, um eine Tonne Lithium zu gewinnen. Dieser Wasserbedarf sei in „sensiblen Ökosystemen ein relevantes Thema“. Ähnlich sei das mit der Gewinnung von Kobalt im Kongo unter schlimmen Umwelt- und sozialen Bedingungen. „Hier brauchen wir auch einen sozialen Footprint.“
Selbst Biokraftstoffe seien nicht durchweg umweltfreundlich. Prof. Wietschel nennt als Beispiel Palmöl als Energieträger. So enthält beispielsweise der HVO-Biokraftstoff in Schweden zu 40 Prozent Palmöl aus Indonesien und Malaysia. Das hat zwar den CO2-Ausstoß des Verkehrs in Schweden stark abgesenkt, doch für Palmölplantagen wird der tropische Regenwald gerodet. „Solche Entwicklung erschüttern das Vertrauen der Verbraucher“, so Prof Wietschel.
Deshalb hält es der Forscher für notwendig, Ökobilanzen zu erstellen, die auch solche Faktoren berücksichtigen. So verursache die Herstellung eines Elektroautos derzeit 40 bis 60 % mehr Treibhausemissionen als die Produktion eines herkömmlichen Autos. Dabei sei allein die Zellproduktion für 30 bis 50 % der Treibhausemissionen verantwortlich. Es sei deshalb notwendig, die Produktion der Zellen auf erneuerbare Energien umzustellen.
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