Gewinner des Ideenwettbewerbs „Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“ stehen fest: Fonds Nachhaltigkeitskultur fördert 10 Projekte
Die Entscheidung über die Gewinner traf eine Jury aus den Ratsmitgliedern Ulla Burchardt, Jörg-Andreas Krüger, Lisi Maier, Hubertus Paetow und Gunda Röstel. Da der Ideenwettbewerb auf einer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturrat beruht, war zudem Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Teil der Jury. Sie alle zeigten sich beeindruckt von der Kreativität der Antragstellenden. Bei jeder Projektidee habe man sich intensiv damit beschäftigt, wie die unterschiedlichen Stärken der beiden Kooperationspartner am besten gebündelt werden können, um ein Umdenken in unserer Gesellschaft zu erreichen. Die Zusammenarbeit von Kultur- und Umweltinstitutionen mache das enorme Transformationspotential sichtbar, das besonders in gemeinsamen Taten steckt.
Voraussetzung für eine Teilnahme am Wettbewerb war, dass mindestens eine Institution aus dem Bereich Natur- und Umweltschutz und eine aus dem kulturellen Sektor in dem antragstellenden Projekt zusammenarbeiten. Ziel des Wettbewerbs war es, durch den Austausch von Kulturschaffenden und Naturschutzakteuren neue Perspektiven auf Kultur und Umwelt zu fördern. Ausgezeichnet wurden Projekte gemeinnütziger Initiativen aus den Bereichen Bildung und Kultur sowie Ideen von Naturschutzinitiativen und Vereinen.
Insgesamt hatten sich 268 Projekte beworben. Die RNE-Geschäftsstelle legte der Jury eine Vorauswahl von eingereichten Projekten vor, die allen formalen Förderkriterien entsprachen und sich durch ihre besonders innovativen und transformativen Ansätze auszeichneten. Den nun geförderten 10 Projekten wird in besonderer Weise zugetraut, ein Umdenken der Gesellschaft zu erwirken und neue Wege zu nachhaltigem Handeln aufzuzeigen und zu verbreiten.
Der Fonds Nachhaltigkeitskultur besteht seit 2017. Auf Initiative des Bundestages stellte das Bundeskanzleramt über einen Zeitraum von vier Jahren 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der RNE ruft in diesen vier Jahren mehrere Ideenwettbewerbe zu verschiedenen Bereichen der Alltagskultur aus. Der Fonds soll bewährte Ansätze stärken und auch neue Wege gehen, um eine gesellschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen. Weitere Information zum Fonds und den Gewinnerprojekten des aktuellen Wettbewerbs finden Sie auf der #tatenfuermorgen-Webseite.
Die geförderten Projekte aus dem Ideenwettbewerb „Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“ im Kurzporträt:
Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW + Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bundesverband e.V.:
Das Projekt vereint Kultur- und Umweltbildung und plant, durch vier aufeinander aufbauende Projektbausteine didaktische Konzepte zu entwickeln, die junge Menschen dazu ermutigen, Heimat verantwortungsbewusst, kreativ und ressourcenschonend zu gestalten.
Amt für Kultur und Denkmalschutz, Landeshauptstadt Dresden + Umweltzentrum Dresden e.V.:
Das Projekt „Culture for Future“ möchte den Dresdner Kultursektor zukunftsfähig machen, indem dieser um nachhaltige Ansätze ergänzt wird. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Leitfadens für nachhaltige Kultur, der die Implementierung von nachhaltigem Handeln in Kunst und Kultur aufzeigen und ermöglichen soll.
Die Urbanisten e.V. + NABU Dortmund:
Die Urbanisten und der NABU Dortmund entwickeln interdisziplinär ein modulares System für die kooperative und nachhaltige Gestaltung von Schulgeländen, das von Pädagog*innen selbstständig und im Rahmen der Lehrpläne im Unterricht durchgeführt werden kann. Die theoretische Wissensvermittlung und Durchführung verschiedener Projekte erleichtert die notwendige Sensibilisierung zukünftiger Generationen für nachhaltiges Denken und Handeln.
Festival Alte Musik Knechtsteden + Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V.:
Jacques Offenbachs vielschichtige Oper "König Karotte" ist der Ausgangspunkt für ein interdisziplinäres Musik-Projekt, bei dem rund 300 Grundschulkinder kreativ und interaktiv für Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Demokratie begeistert werden.
Forum Umwelt und Entwicklung/Deutscher Naturschutzring + Kulturzentrum Lagerhaus e.V.:
Gegenstand des Projekts „Walgesang“ ist eine musikalische Meerespolitiktour durch vier Städte. Die Tour verbindet informative Vorträge mit Musik und möchte das Bewusstsein von Jung und Alt für eine andere Meerespolitik und den Schutz bedrohter maritimer Ökosysteme stärken.
Freunde der Lübbenaubrücke e.V. + Biosphärenreservat Spreewald:
„Kulturenergie am GLEIS 3“ möchte das Kulturzentrum Lübbenau und dessen Umfeld zum Leuchtturm für nachhaltiges Leben in der Stadt entwickeln. Zentrale Veranstaltung ist der Markt der Nachhaltigkeit. Dieser bietet eine Informations-, Diskussions- und Vernetzungsplattform für regionale Nachhaltigkeitsakteure und gibt Gästen einen umfassenden Überblick über Nachhaltigkeitsaktivitäten. Auch mit dem benachbarten Biosphärenreservat, zu dem eine Brücke gebaut werden soll.
KARO AG + BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern:
Das Projekt vernetzt die Kunst-, Kultur- und Medienbildungskompetenzen der FRIEDA 23 mit den Bildungskompetenzen der Ökovilla im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich. Ziel ist es, interdisziplinäre Projekt- und Bildungsangebote für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen. Auch soll der Austausch von Kompetenzen zwischen Naturschutzorganisationen und Kulturträgern in Fachworkshops organisiert sowie ein Kultur-Umwelt-Bildungskatalog erstellt werden.
Kassiopeia e.V. + NABU Ortsgruppe Warndt:
„Ich schütze, was ich liebe” soll durch emotionalen Zugang und ästhetische Praxis dazu führen, dass Kinder und Jugendliche Einsichten in die Natur gewinnen und diese mit Interesse verinnerlichen. Das Projekt ermöglicht nicht nur vielfältige Formen der Naturbegegnung, etwa Forschungstouren und Experimente, sondern auch eine umfangreiche Palette künstlerischer Gestaltungsmöglichkeiten.
Landesverband der Jugendkunstschulen und Kultur-pädagogischen Einrichtungen Bayern e.V. + Stadt Amberg – Stabsstelle Klimaschutz:
Im Rahmen des Vorhabens „Freiräumen“ werden öffentliche Orte in Einklang mit Nachhaltigkeit gebracht und entsprechend „geräumt“ und umgestaltet. Durch die ästhetische Transformation des öffentlichen Raums werden Identifikations-, Reflexions- und Bildungsprozesse angestoßen, wodurch sich die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen als Mitgestalter*innen ihres Lebensumfelds erleben.
Naturschutzbund Deutschland e.V., Blumberger Mühle + Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Brandenburg e.V.:
Die „Naturkonzerthalle“ ist eine integrative und partizipative Möglichkeit, um die Gedanken rund um die Erhaltung der Natur und den Schutz der biologischen Vielfalt auf neue Art und Weise zu vermitteln. Das Musik- und Naturevent ist eine Symbiose aus Naturschutz, Musik, Wissenschaft und visueller Kunst und soll zum Umdenken anregen.
Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Er wird jeweils für eine dreijährige Amtsperiode von Bundeskanzlerin Angela Merkel berufen. Den Vorsitz führt Dr. Werner Schnappauf, langjähriger bayerischer Umweltminister, stellvertreten von Prof. Dr. Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE). Der Rat berät die Bundesregierung zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, benennt dringende Handlungsfelder und trägt vielfältig dazu bei, Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
Inhaltlich und in seinen Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse seiner Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, diverse politische Stellungnahmen zur nationalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik sowie zu Themen wie Digitalisierung, Klima, Rohstoffe, Plastik, Landwirtschaft. Der Rat bringt Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister zum Dialog "Nachhaltige Stadt" zusammen, hat den Peer Review 2018 zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie organisiert und moderiert, er vernetzt Akteure durch die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) und fördert Projekte zur Alltagskultur mit diversen Ideenwettbewerben sowie den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit. Die Mitglieder des Rates werden durch eine Geschäftsstelle unterstützt.
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