Gesundheit & Medizin

Grippeimpfung und Corona-Pandemie: Rechtzeitig vor zusätzlichen Grippeinfektionen schützen

Die Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI) ruft zu Beginn der diesjährigen Grippesaison dazu auf, dass sich insbesondere Risikopersonen möglichst noch im Herbst gegen Influenza impfen lassen. Die jährliche Impfung ist die wichtigste Präventionsmaßnahme gegen Influenza überhaupt. Sie schützt vor schwer verlaufenden Grippeinfektionen, welche oft eine Versorgung der Patienten in einem Krankenhaus oder auf einer Intensivstation erforderlich machen. Gerade in der aktuellen Pandemie-Situation kommt dem Schutz vor zusätzlichen schweren Infektionen eine noch höhere Bedeutung zu als sonst – auch um das Gesundheitssystem zu entlasten. Bei Influenza und COVID-19 sind es ähnliche Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Die Grippeimpfung schützt zwar nicht vor COVID-19 selbst, sie minimiert aber die Gefahr für möglicherweise schwer verlaufende Doppelinfektionen.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist es ausgesprochen wichtig, die Grippeimpfquoten, insbesondere für Personen mit einem erhöhten Ansteckungs- und Erkrankungsrisiko, im Vergleich zu den vorherigen Saisons zu erhöhen. Die Grippesaison erreicht ihren Höhepunkt i. d. R. erst nach dem Jahreswechsel. Grippeimpfungen sind auch zu einem späten Zeitpunkt noch sinnvoll. Mit den verfügbaren Impfstoffdosen können auch Personen außerhalb der STIKO-Empfehlung geimpft werden, der Fokus sollte jedoch auf den unten genannten Personengruppen liegen. Da Influenza und SARS-CoV-2 einen vergleichbaren Übertragungsweg haben, sind auch die empfohlenen hygienischen Schutzmaßnahmen bei beiden Erkrankungen gleichermaßen wirksam.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt den wichtigen Grippeimpfschutz für Risikopersonen, die durch eine Influenza besonders gefährdet sind. Dazu gehören ältere Menschen über 60 Jahre, Schwangere und Personen mit chronischen Grunderkrankungen. Ebenso sollten Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen möglichst gegen Influenza geimpft sein. Darüber hinaus ist die Grippeimpfung für Personen wichtig, die beruflich besonders exponiert oder epidemiologisch bedeutsam sind, weil es durch sie zu Übertragungen in Krankenhäusern, Schulen oder Pflege- und Senioreneinrichtungen kommen könnte (z.B. medizinisches, pflegerisches und Lehrpersonal).

Die Sicherstellung der Verfügbarkeit der Grippeimpfstoffe war und ist ein besonderes Anliegen der NaLI. Neben dem Engagement der Ärzteschaft wurde die Beschaffung des Grippeimpfstoffs auch durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) aktiv unterstützt. Insgesamt stehen voraussichtlich über 26 Millionen Impfstoffdosen für die Grippesaison 2020/21 in Deutschland zur Verfügung und somit mindestens 5 Millionen mehr als in der Vorsaison.

Weitere Informationen:

Über Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI )

Die Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI) ist ein zentrales, hochrangiges Bund-Länder-Gremium auf nationaler Ebene und wurde im Mai 2016 gegründet. In der NaLI tauschen sich bundesweit wichtige am Impfen beteiligte Entscheidungsträger und Institutionen untereinander aus und stimmen sich zu nachhaltigen Impfstrategien, zur Umsetzung und Weiterentwicklung des Nationalen Impfplans sowie zu prioritären Impfzielen ab. Dabei wird großer Wert auf die völlige Unabhängigkeit von der impfstoffherstellenden Industrie gelegt.

Die Zusammensetzung der NaLI wurde von der Gesundheitsministerkonferenz im Jahr 2013 festgelegt. Die NaLI bietet die Chance zur Umsetzung von nachhaltigen Impfstrategien, die gerade in einem föderalen System parallel viele Zuständigkeiten berühren. Gleichzeitig fördert und koordiniert sie einen breiten Austausch aller Akteure im Impfbereich – und damit auch zwischen der Fachöffentlichkeit und der Bevölkerung – und trägt so wesentlich dazu bei, die Transparenz der Informationen zu erhöhen. Weitere Informationen unter www.nali-impfen.de

Die Mitglieder der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen (NaLI):

· Bundesministerium für Gesundheit (BMG) inklusive Vertreter der nachgeordneten Oberen Bundesbehörden:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
Robert Koch-Institut (RKI)
Ständige Impfkommission (STIKO)

· Gesundheitsministerien der 16 Länder
– Baden-Württemberg (BW)
– Bayern (BY)
– Berlin (BE)
– Brandenburg (BB)
– Bremen (HB)
– Hamburg (HH)
– Hessen (HE)
– Mecklenburg-Vorpommern (MV)
– Nordrhein-Westfalen (NW)
– Niedersachsen (NI)
– Rheinland-Pfalz (RLP)
– Saarland (SL)
– Sachsen (SN)
– Sachsen-Anhalt (ST)
– Schleswig-Holstein (SH)
– Thüringen (TH)

· Bundesärztekammer (BÄK)
· Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
· Verband der Privaten Krankenversicherung
· GKV-Spitzenverband (Ständiger Gast)
· Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) (Ständiger Gast).

Weitere Informationen unter https://www.nali-impfen.de/nali/mitglieder-vorsitz/

Vorsitz der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen (NaLI):

Den Vorsitz der NaLI übernimmt stets das Bundesland, welches die nächste Nationale Impfkonferenz ausrichten wird. Im Oktober 2019 hat Hessen den Vorsitz für die kommenden drei Jahre übernommen.

Weitere Informationen unter https://www.nali-impfen.de/nali/mitglieder-vorsitz/

Die Geschäftsstelle der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen (NaLI):

Als ausführendes Organ der NaLI wurde die Geschäftsstelle der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen gebildet. Sie ist eine von Bund und Ländern getragene neue Einrichtung und hat ihren Sitz am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Weitere Informationen unter https://www.nali-impfen.de/nali/geschaeftsstelle-geschaeftsordnung/

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