Langer Atem ist gefragt
Dementsprechend erwarten die meisten Betriebe in nächster Zeit keine Höhenflüge, sondern eine Fortsetzung des bisherigen Geschäftsverlaufs. „Uns ist bewusst, dass wir einen langen Atem brauchen, um die Krise ganz zu überwinden. Aber solange wir arbeiten können und kein weiterer Lock-down erforderlich ist, haben wir den auch“, sagt Rottler.
Dass die Nachfrage nach handwerklichen Produkten und Dienstleistungen nach wie vor da ist, zeigt die Entwicklung der Auftragslage: Nach dem Einbruch im Frühjahr, als gut die Hälfte der Betriebe weniger Aufträge bekam, liegt der Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Auftragseingängen jetzt wieder im positiven Bereich. Noch ist die Auslastung der Betriebe aber nicht ganz so hoch wie im Vorjahr und auch die Umsätze haben sich weniger dynamisch entwickelt.
Außerdem verzeichnen die Betriebe einen leichten Personalrückgang und auch die Investitionsbereitschaft hat im Vergleich zum Vorjahr etwas nachgelassen. Beides wird sich nach Einschätzung der Unternehmen in den nächsten Monaten auch nicht verändern. „Hier macht sich eine verständliche Vorsicht bemerkbar. Allerdings sollten gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Herausforderungen der Digitalisierung diese Themen nicht ganz auf die lange Bank geschoben werden“, mahnt der Handwerkskammerpräsident. Gerade in Krisenzeiten dürfe man die Zukunft nicht aus den Augen verlieren, sondern müsse sich strategisch gut aufstellen: „Es kommt die Nach-Corona-Zeit, in der diejenigen vorne mit dabei sein werden, die die Chancen für Veränderungen genutzt haben. Denn Corona wird Spuren hinterlassen, im Verbraucherverhalten genauso wie in der Art des Zusammenarbeitens.“
Alle Branchen betroffen
Das Vorjahresergebnis konnte keine Branche erreichen. Am stabilsten blieb die Geschäftslage im Nahrungsmittelhandwerk. Das Bauhauptgewerbe und das Ausbauhandwerk liegen zwar nach wie vor an der Spitze, mussten aber deutliche Einbußen hinnehmen. Eine wahre Talfahrt erlebte dagegen die Gesundheitsbranche und auch das Kfz-Gewerbe landete im negativen Bereich. Allerdings rechnet man in beiden Branchen mehrheitlich mit einer baldigen Verbesserung der Lage. Hohe Verluste musste auch die Dienstleistungsbranche im dritten Quartal dieses Jahres verkraften. Hier sind die Erwartungen an die künftige Entwicklung aber deutlich optimistischer als beispielsweise bei Zulieferern oder Dienstleistern für den gewerblichen Bedarf. Deren Geschäftsentwicklung ist von Corona ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden und wird es nach Einschätzung vieler Betriebe auch noch länger bleiben.
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Das Handwerk ist mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben das Herz der deutschen Wirtschaft. Zum Bezirk der Handwerkskammer Konstanz, der die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Waldshut umfasst, gehören rund 12.500 Handwerksunternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und über 4.000 Auszubildenden.
Die Handwerkskammer vertritt nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder, sondern bietet ihnen auch eine umfassende Beratung an, etwa zur Fachkräftesicherung, Aus- und Weiterbildung, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung, Recht, Umweltschutz und Technologie.
Außerdem ist die Handwerkskammer ein großer Bildungsanbieter mit Bildungsakademien in Singen, Rottweil, Waldshut und Villingen sowie der gemeinsam mit der IHK betriebenen Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen.
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