Prof. Baerwald warnt: Weglassen der Rheuma-Medikamente aus Corona-Angst wäre absolut kontraproduktiv
Wie der UKL- Rheumatologe mit Blick auf den Welt-Rheumatag am 12. Oktober erläutert, gab es am Anfang der Pandemie die Befürchtung, dass Rheuma-Patienten besonders gefährdet sind. Denn Patienten mit Autoimmunerkrankungen, wie es entzündliche rheumatische Krankheiten eben sind, haben oftmals ein geschwächtes Immunsystem, weil durch Einnahme von Rheuma-Medikamenten die Immunabwehr geschwächt werden kann. Das wiederum könnte zu einem hohen Risiko für schwere Verläufe führen. "Erste Untersuchungen aus hochbelasteten Covid-19-Gebieten in Italien und den USA ergaben dann jedoch, dass keine besondere Gefährdung für Rheumatiker festzustellen war. Deshalb wurden und werden alle betroffenen Patienten eindringlich gemahnt, weiterhin ihre Medikamente einzunehmen. Denn das Absetzen der Präparate aus Angst vor Covid-19 wäre absolut kontraproduktiv: Die Betreffenden könnten durch das Weglassen der Tabletten einen Schub ihrer Rheumaerkrankung verursachen, was wiederum einen Risikofaktor für eine Covid-19 Infektion darstellt", warnt Prof. Baerwald. So wurde auch bei den wenigen Rheuma-Patienten, bei denen eine Corona-Infektion festgestellt wurde, die medikamentöse Therapie nur kurz pausiert und nach wenigen Tagen wieder fortgeführt.
Natürlich kommen unter den Rheuma-Patienten immer wieder Fragen auf. Deshalb bedauert es Prof. Baerwald, dass er in diesem Jahr keine Präsenzveranstaltung zum Welt-Rheumatag durchführen kann. "Um so erfreulicher ist es, dass am 12. Oktober von der Rheuma-Liga organisierte Fachvorträge im Internet und auf YouTube geben wird, um die rund 1,5 Millionen Menschen mit rheumatischen Erkrankungen in Deutschland über neueste Medikamente und Therapien zu informieren."
Mehr dazu: https://www.welt-rheuma-tag.de/
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