Schweizer Machtdemonstration beim Sidecar Festival
Darüber hinaus lockte das Event Seitenwagen- und Motorradgrößen nach Oschersleben und das nicht ohne Grund: Im Rahmen der Veranstaltung wurde vor dem zur Rennstrecke gehörenden Hotel ein taufrischer „Walk of Fame“ eingeweiht, auf dem die Träger von mehr als 100 Meisterschaftstiteln verewigt wurden. Die Anwesenden der 14 verewigten Preisträger zeigten sich entsprechend stolz und geehrt. Zu diesen zählten neben dem erfolgreichen Konstrukteur Louis Christen (36 Weltmeistertitel) der aktuelle und achtmalige Seitenwagen-Champion Tim Reeves, Seitenwagengrößen wie Rolf Steinhausen (zweifacher Weltmeister), Arena-Geschäftsführer Ralph Bohnhorst (Seitenwagen-Europameister) und sein ehemaliger Beifahrer Adolf Hänni (dreifacher Weltmeister) sowie der frischgebackene IDM Superbike Gesamtsieger und Ex-MotoGP-Fahrer Jonas Folger, der auch am Superbike-Rennen des Sidecar Festivals teilnahm.
Bei diesem Superbike-Einladungsrennen drückte Jonas Folger, wie auch schon zur Saison der IDM Superbike, fast allen Sessions seinen Stempel auf. Einzig in Q1 konnte BMW-Pilot Florian Alt eine schnellere Zeit verbuchen. Abschließend fuhr Jonas Folger in meisterlicher Manier auf seinem Yamaha Superbike von MGM Performance den Sieg beim Rennen ein. Das Podest ergänzte hinter Florian Alt noch Marc Moser.
Auch das Sidecar-Einladungsrennen förderte fahrerische Brillanz zu Tage. Nach beiden Rennen erklang die Schweizer Nationalhymne für das Team Schlosser mit Markus Schlosser und Copilot Marcel Fries auf der obersten Podeststufe. Nachdem Tim Reeves und Kevin Rousseau für beide Rennen die Poleposition innehatten, nutzte Schlosser im ersten Lauf den Überrundungsverkehr und im Zweiten einen besseren Start, um in Führung zu gehen. Diesen Start verpatzte Reeves, fiel einige Plätze zurück und musste sich bis auf Rang vier wieder nach vorne kämpfen. Unterm Strich verloren Reeves und Rousseau dadurch den zweiten Gesamtrang an Benni Streuer und Ilse de Haas vom Schwesterteam, das im ersten Durchgang Dritter und im Zweiten Zweiter wurde. Schlosser und Fries holten sich die Pokale für den Gesamtsieg und ein Preisgeld von 5.000,- Euro beim ersten „Sidecar Superprix by Bonovo Action“.
Mit den gleichen Protagonisten ging es auch im IDM-Ableger hoch her. Trotz guter Ausgangslage konnte das Team Schlosser bei den Rennen in Hockenheim den Sack in Bezug auf die Meisterschaft noch nicht zu machen. Die Titelentscheidung sollte also beim Meisterschaftsfinale in Oschersleben fallen. Im ersten Rennen sahen Schlosser und Fries die Zielflagge zwar als erste, wurden aber disqualifiziert, weil sie einen Kotflügel verloren und weiterfuhren. Den Sieg erbten Reeves und Rousseau, machten damit die Titelentscheidung nochmal spannend, konnten dem Team Schlosser im sonntäglichen Gold Race aber nichts entgegensetzen. Trotz ihrer Dominanz nennt sich das Meisterteam Schlosser nun aufgrund ihres 600er-Gespanns „DMSB Cup Sieger“. Durch die Wertungsweise tragen den offiziellen Titel Mike Roscher und Anna Burkard mit ihrem älteren 1000er-Seitenwagen.
In der Internationalen Sidecar Trophy konnten Enrico Wirth und Ronny Uhlig den 600er-Titel bereits im Sprintrennen klarmachen. Beim Kampf der 1000er kam es erst im Gold Race des Saisonfinales zum letzten Showdown. Roman Sedlacek und Katerina Rozenekova holten sich nicht durch großartige Einzelergebnisse sondern mit ihrer konstanten Punkteausbeute über alle Rennen schlussendlich im Fernduell den Titel.
Abgerundet durch sehenswerte Demorunden klassischer Seitenwagen und Motorräder sorgten die Veranstalter durch Highlights an allen Enden und in allen Serien trotz der Widrigkeiten für ein rundum gelungenes Abschlussevent der Seitenwagen-Saison, das einerseits wenigen exklusiven Gästen vor Ort, andererseits aber auch jedem Interessenten über Livestreams im Internet nahe gebracht werden konnte. Einer großen Wiederauflage unter besseren Umständen sollte also nichts im Wege stehen.
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Die Motorsport Arena Oschersleben in Sachsen-Anhalt wurde 1997 als dritte permanente Rennstrecke Deutschlands eröffnet. Im Jahre 2005 erfolgte die Umfirmierung (von damals Motopark) auf den bis heute gültigen, charakteristischen Namen Motorsport Arena. Diese neue Bezeichnung zeugt von der Besonderheit der Strecke – alle Zuschauerbereiche sind sechs bis acht Meter oberhalb des Streckenniveaus, wodurch die Zuschauer von vielen Plätzen über 70 % der Strecke überblicken können. Mit jährlich mindestens 400.000 Besuchern an über 270 Betriebstagen bietet die multifunktionale Anlage mit eigenem 4-Sterne-Hotel, Offroad-Gelände und Fahrsicherheitszentrum sowie einer weltmeisterschaftstauglichen Outdoor-Kartbahn alles rund um den Motorsport – und mehr. Großkonzerte, fahraktive Events, Tagungen, Produktpräsentationen, an der Rennstrecke in der Magdeburger Börde gibt es immer etwas zu entdecken.
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