Siemens Energy präsentiert Zehn-Punkte-Plan zum Gelingen der Energiewende im Nahen Osten und Afrika
– Siemens Energy richtet virtuelle Konferenz mit mehr als 2.500 Teilnehmern aus
– Dekarbonisierte Energiesysteme sind Erfolgsfaktoren der Wirtschaft
Siemens Energy hat heute eine Zehn-Punkte-Plan veröffentlicht, der maßgeblich zum Gelingen der Energiewende in den Staaten des Nahen Ostens beitragen kann. Der Plan ist das Ergebnis der „MEA Energy Week“, einer dreitägigen virtuellen Konferenz mit mehr als 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Auf dem Kongress, der vom 19. bis 21. Oktober stattfand, hatten zahlreiche internationalen Fachleute der Finanz- und Energiewirtschaft sowie hochrangige Vertreter aus der Politik unter dem Motto „Shaping the Energy of Tomorrow“ über aktuelle Themen der Energiebranche diskutiert.
Ausgerichtet wurde die MEA Energy Week von Siemens Energy in Partnerschaft mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Arabisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer (Ghorfa), dem Global Manufacturing and Industrialization Summit (GMIS) sowie dem Unternehmen Masdar, einem weltweit führenden Unternehmen für erneuerbare Energien und nachhaltige Stadtentwicklung, das einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Mubadala Investment Company der Regierung von Abu Dhabi ist.
Die Veranstalter zogen zum Ende der Konferenz ein positives Fazit: Die konsequente Förderung der Energiewende, die Etablierung eines nachhaltigen Ökosystems sowie das Zusammenwirken aller beteiligten Interessengruppen könnten wesentlich dazu beitragen, die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Neue Arbeitsplätze und Industrien könnten geschaffen werden und so das Wohlergehen der Menschen bis 2050 deutlich verbessern, waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende der Veranstaltung einig.
Christian Bruch, CEO von Siemens Energy, betonte: „Das Gleichgewicht zwischen fossilen Brennstoffen und erneuerbaren Energiequellen verschiebt sich in Richtung eines dekarbonisierten Portfolios. Rund 850 Millionen Menschen leben immer noch ohne Zugang zu Elektrizität, während die weltweite Energienachfrage laut Studien bis 2040 sogar um rund 25 Prozent steigen könnte. Die Frage ist also, wie wir eine Brücke zu bezahlbarer, zuverlässiger und nachhaltiger Energieversorgung schlagen und gleichzeitig den Zugang zur Energie für jeden Menschen sicherstellen können.“
Der vorgestellte Zehn-Punkte-Plan, den die Teilnehmer unter Moderation von Siemens Energy erarbeiteten, zeugt von einem gemeinsamen Verständnis für die Wichtigkeit künftiger Innovationen, wenn es um die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in den Ländern des Nahen Osten geht. Im Einzelnen formulierte die Konferenz dazu folgende Leitlinien:
1. Der Zugang zu einer stabilen, erschwinglichen und nachhaltigen Energieversorgung ist ein grundlegendes Menschenrecht
„Erneuerbare Energien können das Wohlergehen der Menschen in einer Weise verbessern, die von Statistiken nicht erfasst wird. Sie können soziale Gerechtigkeit, lokale Selbstbestimmung und die Schaffung von Wohlstand, Gleichberechtigung und Bildungschancen fördern.“
(Dr. Raja Al Gurg, Managing Director, Easa Saleh Al Gurg Group)
2. Die Verfügbarkeit nachhaltiger Energie ist die Grundlage für langfristigen wirtschaftlichen Wohlstand
„Der problemfreie Zugang zu Energie gibt jedem Menschen die Möglichkeit, sein Potenzial voll und ganz auszuschöpfen. Wir gehen wie selbstverständlich davon aus, dass wir alle das Glück haben, Zugang zu verlässlicher Energie zu haben. Sie generiert eine gute Gesundheitsversorgung, Bildung, Wachstum, Beschäftigung und ausreichende Ernährungssicherheit. Der Zugang zu nachhaltiger, sauberer Energie ist der Schlüssel, der dazu beitragen kann, Milliarden von Menschen eine Zukunft in Wohlstand zu ermöglichen.“
(Damilola Ogunbiyi, CEO und Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für nachhaltige Energie für alle, SEforALL)
3. Maßgeschneiderte nationale Energie-Fahrpläne sind unerlässlich, um die Energiewende effektiv zu realisieren
„Die Energiestrategie 2050 der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zielt darauf ab, den Anteil der sauberen Energie am Gesamtenergiemix bis 2050 von 25 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen und den Kohlenstoffanteil bei der Stromerzeugung um 70 Prozent zu reduzieren. Die VAE arbeiten auch an einer Diversifizierung beim Energiemix durch die Kombination erneuerbarer, nuklearer und sauberer Energiequellen, um den wirtschaftlichen Bedarf des Landes zu decken.“
(H.E. Sharif Al Olama, Untersekretär des Ministeriums für Energie und Infrastruktur, Vereinigte Arabische Emirate)
4. Die individuellen Stärken und die Kraft der multilateralen Beziehungen müssen genutzt werden, um das Tempo der Energiewende zu beschleunigen
„Da die erneuerbaren Energien billiger und vielseitiger geworden sind, haben sie ihren Weg in mehr Nutzungsmöglichkeiten gefunden. Wir sehen heute, dass die Elektromobilität weltweit an Fahrt gewinnt. Energiespeicherung und Gebäudeinfrastruktur machen zum Beispiel auch andere Technologien rentabler.“
(Mohamed Jameel Al Ramahi, CEO von Masdar)
5. Die Nutzung hocheffizienter Technologie ist von größter Bedeutung, um die Brücke zu einer kohlenstofffreien Welt zu schlagen.
„Die Vereinigten Arabischen Emirate arbeiten auch daran, den Energiemix zu diversifizieren, indem sie erneuerbare, nukleare und saubere Energiequellen kombinieren, um so den wirtschaftlichen Bedarf des Landes zu decken. Obwohl die Welt auf Energie aus Kohlenwasserstoffquellen angewiesen ist, hat es eine Entwicklung hin zu grüneren und innovativeren Energiequellen gegeben. Diversifizierung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor.“
(H.E. Reem Al Hashimy, Staatsminister für internationale Zusammenarbeit, Vereinigte Arabische Emirate)
6. Das Energiesystem wird sich zu einem integrierten Ökosystem für alle neuen sauberen Technologien entwickeln
„Wasserstoff ermöglicht es, kohlenstoffarme Energie von der Elektrizität auf viele andere Sektoren zu übertragen, auch auf solche, die schwer zu dekarbonisieren sind. Erneuerbare Energien sind traditionell auf eine bestimmte Region beschränkt. Jetzt können wir die erneuerbaren Energiesysteme und die konventionellen Kohlenwasserstoffsysteme miteinander kombinieren – ein Konzept der zirkulären Kohlenstoffwirtschaft.“
(Ahmad Al Khowaiter, CTO Saudi Aramco)
7. Hochflexible und zuverlässige Übertragungs- und Verteilungsnetze werden das intelligente Rückgrat eines dekarbonisierten Energiesystems sein
„Wir arbeiten hart an der Entwicklung von Stromnetzen, um die ehrgeizigen Ziele des Königreichs Saudi-Arabien zu erreichen: bis 2025 wollen wir 30 Gigawatt und bis 2030 insgesamt 60 Gigawatt an erneuerbare Energie erzeugen“.
(Ibrahim Al Jarbou, CEO Nationales Stromnetz Saudi-Arabien)
8. Der Zugang zu günstigem Kapital wird bei der Energiewende eine entscheidende Rolle spielen
„Wir sehen im Nahen Osten und in Afrika einige ehrgeizige Pläne für den Energiewandel und es gibt ambitionierte Programme, die die Dinge zum Laufen bringen werden. Aus unserer Sicht als Exportkreditversicherung passt die Energiewende-Agenda der Region gut zu Deutschland. Ich glaube, wir werden in den kommenden Jahren weitere Projekte in der Region sehen, und ich hoffe, dass wir diese unterstützen können“.
(Edna Schöne, Mitglied des Vorstands von Euler Hermes)
9. Die Zusammenarbeit starker Partner wird die Herausforderungen bei der Finanzierung der Energiewende lösen
„Die Kapitalmärkte können Unternehmen belohnen, die grüne Technologien in ihr Angebot aufnehmen. Das kann durch Investitionen in diese Unternehmen geschehen oder sogar durch die Schaffung eines Marktes, der die Unternehmen belohnt, die proaktiv nachhaltige Energie- und Umweltpolitik betreiben und in ihren Unternehmensleitlinien festschreiben.“
(Badr Al-Olama, Geschäftsführender Direktor, Luft- und Raumfahrt bei Mubadala)
10. Jetzt ist Zeit zu handeln; 2020 ist in vielerlei Hinsicht das Jahr des Wandels
„Wir haben die einmalige Gelegenheit, den Energiewandel zu beschleunigen. Covid-19 hat die Volkswirtschaften auf der ganzen Welt dramatisch beeinträchtigt. Wenn wir uns jetzt zusammenschließen und unsere Anstrengungen bündeln, werden sowohl die Entwicklungs- als auch die Industrieländer in die Lage versetzt, äußerst schnell in eine wohlhabende und kohlenstofffreie Zukunft zu schreiten.“
(Dietmar Siersdorfer, Geschäftsführer Siemens Energy Middle East and UAE)
Siemens Energy gehört zu den weltweit führenden Unternehmen der Energietechnologie. Das Unternehmen arbeitet gemeinsam mit seinen Kunden und Partnern an den Energiesystemen der Zukunft und unterstützt so den Übergang zu einer nachhaltigeren Welt. Mit seinem Portfolio an Produkten, Lösungen und Services deckt Siemens Energy nahezu die gesamte Energiewertschöpfungskette ab – von der Energieerzeugung über die Energieübertragung bis hin zur Speicherung. Zum Portfolio zählen konventionelle und erneuerbare Energietechnik, zum Beispiel Gas- und Dampfturbinen, mit Wasserstoff betriebene Hybridkraftwerke, Generatoren und Transformatoren. Mehr als 50 Prozent des Portfolios sind bereits dekarbonisiert. Durch die Mehrheitsbeteiligung an der börsennotierten Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) gehört Siemens Energy zu den Weltmarktführern bei Erneuerbaren Energien. Geschätzt ein Sechstel der weltweiten Stromerzeugung basiert auf Technologien von Siemens Energy. Siemens Energy beschäftigt weltweit 91.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 90 Ländern und erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von ca. 29 Milliarden Euro www.siemens-energy.com.
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