So schaffen Krankenhäuser Sicherheit in der Medikation
Medikationsfehler stellen ein enormes Problem dar – in Deutschland ebenso wie in anderen Ländern. Laut Bundesregierung sind rund 250.000 Krankenhauseinweisungen jährlich auf Medikationsfehler zurückzuführen. Untersuchungen zeigen, dass rund fünf Prozent aller Einweisungen die Folge unerwünschter Arzneimittelwirkungen sind. Ein Viertel dieser Fälle hätte vermieden werden können.1 Die jährlichen Kosten durch direkte bzw. indirekte Folgen von vermeidbaren Medikationsfehlern stellen eine erhebliche wirtschaftliche Belastung dar.
Wie kommt es zu Medikationsfehlern?
Vom Anordnen über das Richten/Stellen hin zum Dokumentieren, Verabreichen und Einnehmen von Arzneimitteln: Die Ursachen für die hohen Risiken sind vielfältig. Sie sind zum einen bei Medizin und Pflege zu finden – aufwändige Arbeitsprozesse, Überlastung des Personals, Medienbrüche und Missverständnisse in der Informationsweitergabe zwischen dem Personal der verschiedenen Arbeitsschichten und Abteilungen sowie schwer lesbare Unterlagen spielen hier eine Rolle. Vielerorts mangelt es an einer Prüfung auf Interaktionsrisiken verordneter Arzneimittel.
Eine weitere Ursache liegt in der mangelnden Transparenz der Polypharmakotherapie, etwa bei Multimorbiden: Wegen zunehmender Multimorbidität in einer alternden Gesellschaft nehmen immer mehr Menschen mindestens fünf Medikamente täglich ein.2
Konsequenzen für Patienten, Leistungserbringer und Gesundheitssysteme
Zu den signifikanten Folgen zählen eine verlängerte Therapiedauer und eine erhöhte Komplexität der Therapie. Hiermit einher gehen längere Liegezeiten, erhöhte, typischerweise unvergütete Zusatztherapien sowie Opportunitätskosten hinsichtlich des Patientendurchsatzes. Für Patienten vermindert sich durch komplexere und längere Therapien sowie durch nicht erreichte Outcome-Ziele die Lebensqualität.
Auch aufgrund der Mehrkosten für diese gravierenden Fehlentwicklungen verdient die Arzneimitteltherapie also ein deutlich größeres Augenmerk in der Leistungserbringung. So hat die Politik in Deutschland den Handlungsbedarf erkannt – und einen bundeseinheitlichen Medikationsplan vorgegeben, der alle Arzneimittel einer Person zusammenfasst. Für Patienten und Behandler soll er eine verständliche Übersicht über eingenommene Medikamente schaffen – und hierdurch Kosten sparen und Leben retten.
Die Zeit ist reif, gut und schnell für Transparenz zu sorgen – so der Tenor in der Branche. Neben verbesserter Kommunikation unter Behandlern können hier digitale entscheidungsunterstützende Systeme einen maßgeblichen Beitrag zur Lösung leisten.
Medikationssicherheit durch Arzneimitteldatenbank
Mediziner in Deutschland und aller Welt profitieren bei ihren klinischen Entscheidungen seit vielen Jahren vom Wissenssystem UpToDate. Ebenso wie Krankenhausapotheker können sie nun auch ihre Medikationsentscheidungen mittels moderner, leicht zugänglicher Informationsquellen absichern: Die Arzneimitteldatenbank Lexicomp von Wolters Kluwer liefert zuverlässige und evidenzbasierte Informationen zu Dosierung und Verabreichung ebenso wie eine Wechselwirkungsanalyse. Im Zusammenspiel mit UpToDate wird die klinische und medikationsspezifische Entscheidungsfindung entlang der „Patient Journey“ somit zusammengeführt. Gemeinsam greifen die Behandler auf aktuelles Wissen aus einer zuverlässigen Quelle zu. Sucheingaben sind in Deutsch und weiteren Sprachen möglich.
Das digitale pharmazeutische Wissen, das mittels Lexicomp direkt am Ort der Behandlung zur Verfügung steht, ist dank der „Clinical Insights“ von UpToDate noch attraktiver geworden. Mediziner und Pharmazeuten haben zusammengearbeitet, um mit verbesserter Logik und maschinellem Lernen Ärzten, Apothekern und Pflegenden den Zugang zu evidenzbasierten Informationen noch effizienter zu gestalten. Auf Basis eines „Playbooks“ hilft die Vereinheitlichung der Inhalte von UpToDate und Lexicomp insbesondere, unerwünschte Varianz in der Behandlung zu reduzieren.
Ob als Online-Version, mobile App oder in das Kundensystem integriert – Lexicomp unterstützt Entscheidungen mit einer breiten Vielfalt an Features, darunter mit einer Wechselwirkungs- und Verträglichkeitsanalyse, mit medizinischen Rechenfunktionen, Informationen zur IV-Kompatibilität3, mit Arzneimittelvergleichen und der Bestimmung von Arzneimitteln.
Beispiel: richtige Dosierung bei beeinträchtigter Nierenfunktion
Häufig tritt bei Patienten mit gesundheitlichen Problemen eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion auf. Laut Studien können Medikamentendosierungen, die diese Bedingungen nicht berücksichtigen, ernste Probleme bei der Versorgung im stationären Bereich mit sich bringen, wie etwa Krämpfe. Für Verordner ist es schwierig, mangels konsistenter Informationen die angemessene Dosis zu bestimmen. Hier greift Lexicomp mit spezifischen Empfehlungen.
Passende Antwort auf Forderungen von Vertretern der Politik und Patientensicherheit
Systeme zur Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung wie UpToDate haben sich inzwischen etabliert. Hand in Hand mit Lexicomp, der digitalen Lösung zur Absicherung der Medikationsentscheidung, sowie der verstärkten Einbindung des Patienten sorgen sie für höhere Transparenz und Sicherheit. Dank erhöhter Versorgungsqualität ermöglichen sie maßgebende Kosteneinsparungen, bessere Outcomes und eine höhere Patientenzufriedenheit.
Quellen:
1) https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/89461/Hunderttausende-Krankenhauseinweisungen-durch-Medikationsfehler
2) Dr. rer. nat. Siegmund-Schultze, N. Polypharmakotherapie im Alter: Weniger Medikamente sind oft mehr. Dtsch Ärztebl 2012; 109(9): A-418 / B-360 / C-356 https://www.aerzteblatt.de/archiv/123048/Polypharmakotherapie-im-Alter-Weniger-Medikamente-sind-oft-mehr
3) Kompatibilität intravenös zu verabreichendem Arzneimittel: Beinhaltet Trissel’s™ 2 Clinical Pharmaceutics Database von Lawrence A. Trissel
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