Spahns Pflegereform: Sollen nun alle ins Heim?
Der Vorschlag des Ministers besagt, dass Heimbewohner für die stationäre Pflege künftig für längstens 36 Monate maximal 700 Euro pro Monat zahlen, also maximal 25.200 Euro. Zwar bleibt die Pflegeversicherung auch dann noch eine Teilkaskoversicherung, allerdings wird der Eigenanteil dadurch berechenbar. Für viele Pflegebedürftige die in stationären Heimen versorgt werden, sicherlich eine gute Nachricht.
Der Großteil der Pflegebedürftigen wird jedoch ambulant, zuhause in den eigenen vier Wänden versorgt. Dazu Simon Wenz, Vorstandsvorsitzender der Hausengel Holding AG: "Jahrelang hat die Bundesregierung bei der Versorgung von Pflegebedürftigen auf den Grundsatz "ambulant vor stationär" gesetzt. Nun gibt es endlich eine Pflegereform, die aber fast ausschließlich den stationären Sektor im Blick hat. Der überwiegende Teil der Pflegebedürftigen wird einfach nicht beachtet." Für die ambulante Versorgung enthält der Reformvorschlag nur eine kleine Änderung: Die Zusammenlegung von Verhinderungs- und Kurzzeitpflege zu einem Budget, das die pflegenden Familien zudem flexibler einsetzen können. Der geplante Gesamtbetrag von 3.330 Euro im Jahr, wird damit jedoch nur rund 100 Euro höher als die aktuellen Leistungen.
Die Wünsche und Sorgen der Pflegebedürftigen werden ignoriert
Die meisten Pflegebedürftigen und deren Angehörige wünschen sich eine Versorgung in der vertrauten, häuslichen Umgebung. Rund 76% aller Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt – primär durch Angehörige (nicht umsonst als Deutschlands größter Pflegedienst bezeichnet). Dabei ist klar, dass mehrere Versorgungsformen verzahnt zum Einsatz kommen müssen, um eine Rundumversorgung gewährleisten zu können – es ist eine fein orchestrierte Versorgung aus ambulanten Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen, Nachbarschaftshilfen, pflegende Angehörige und häufig auch Betreuungskräften aus Osteuropa, die die häusliche Pflege in Deutschland sicherstellen.
"Und genau hierfür sieht Spahn gerade einmal 100 Euro jährlich mehr vor. Den einzigen, denen mit seiner Reform geholfen ist, ist den Vertretern der Pflegeheim-Lobby. Warum wird überhaupt so deutlich zwischen stationärer und ambulanter Versorgung unterschieden – sollten nicht alle Versorgungsformen gleich behandelt und gefördert werden? ", macht Wenz seinen Unmut deutlich.
"Was Betroffene unter anderem brauchen, sind bessere und klare Rahmenbedingungen für die geschätzten 700.000 osteuropäischen Betreuungskräfte in rund 300.000 deutschen Privathaushalten.
Deren Systemrelavanz spätestens mit der Corona-Pandemie jeder verstanden haben sollte."
Nach dem Grundsatz "rundum versorgt" bieten die Hausengel bereits seit 2005 sowohl ambulante Fachpflege als auch sogenannte "24-Stunden-Betreuung" im eigenen Zuhause. An sieben Standorten in Hessen, Nordrhein- Westfalen und Bayern bietet die Hausengel GmbH ambulante Kranken- und Altenpflege. Betreuung im häuslichen Umfeld (sogenannte "24-Stunden-Betreuung") bietet das Unternehmen bundesweit an. Die eigene Unternehmensstruktur in Osteuropa mit Standorten in Polen, Ungarn, Rumänien, Litauen, Bulgarien und Kroatien sichert den hohen Qualitätsanspruch der Unternehmensgruppe. Die Hausengel Akademie, der hauseigene Weiterbildungsträger, an dem alle Hausengel-Betreuungskräfte ausgebildet werden, ist nach den AZAV-Richtlinien der Bundesagentur für Arbeit zertifiziert und bietet als bisher einziges Unternehmen der Branche die IHK-Ausbildung "Betreuungskraft im häuslichen Umfeld" an. Hausengel ist Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft ausländische Pflegekräfte (BAGAP), die den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung rund um die Themen zur Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte fördert.
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