Südzucker mit deutlicher Ergebnissteigerung im ersten Halbjahr 2020/21
Das operative Konzernergebnis stieg deutlich auf 129 (Vorjahr: 74) Millionen Euro. Dabei wurde ein Rückgang des operativen Ergebnisses im Segment Frucht von der Verminderung des Verlusts im Segment Zucker und den Ergebnisverbesserungen in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies mehr als ausgeglichen.
Segment Zucker mit Corona-bedingt geringeren Absatzmengen
Im Segment Zucker lag der Umsatz mit 1.112 (Vorjahr: 1.121) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Dabei stand gestiegenen Zuckererlösen eine deutlich geringere Absatzmenge gegenüber. Der Absatzrückgang geht zum einen auf die geringere Zuckererzeugung in der Kampagne 2019 zurück. Zum anderen wurden die kurzfristig positiven Impulse aus Hamsterkäufen im Einzelhandel zu Beginn des Geschäftsjahres im weiteren Verlauf des Jahres durch die geringere Nachfrage der zuckerverarbeitenden Industrie infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie überlagert.
Wie erwartet konnte der operative Verlust deutlich auf -56 (Vorjahr: -93) Millionen Euro reduziert werden. Die Verbesserung wird maßgeblich getragen von den höheren Zuckererlösen infolge der Preiserhöhungen seit Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2019/20. Diese überkompensieren die geringere Absatzmenge und gestiegene Produktionskosten.
Rübenanbau und Verarbeitungskampagne 2020
In der Südzucker-Gruppe hat sich nach der Stilllegung von vier Zuckerfabriken die Rübenfläche 2020 gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent auf 344.000 (Vorjahr: 391.000) Hektar reduziert. Trockenheit, vor allem im Frühjahr aber auch regional im Sommer, sowie ein starker Virusbefall in Frankreich, Belgien und in Teilen Deutschlands führen zu einer insgesamt leicht unterdurchschnittlichen Ertragserwartung in der Südzucker-Gruppe.
Die Kampagne startete in diesem Jahr am 4. September bei Südzucker Polska. Die meisten der übrigen Südzucker-Werke begannen Mitte September bis Anfang Oktober mit der Rübenverarbeitung.
Segment Spezialitäten mit positiver Absatzentwicklung
Die insgesamt positive Absatzentwicklung im Segment Spezialitäten setzte sich auch im zweiten Quartal fort, sodass der Umsatz im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter auf 1.262 (Vorjahr: 1.192) Millionen Euro zulegen konnte. Dieser Anstieg wurde auch durch die im Verlauf des Vorjahres in Betrieb genommenen Kapazitätserweiterungen im Bereich Stärke unterstützt. Während einzelne Produkte wie beispielsweise Tiefkühlpizzen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie profitieren konnten, ergaben sich bei anderen Produktgruppen wie Verzuckerungsprodukten oder Portionsartikeln deutliche Belastungen.
Infolge der Absatzmengenausweitung konnte auch das operative Ergebnis deutlich auf 103 (Vorjahr: 87) Millionen Euro zulegen, wobei teils rückläufige Rohstoffkosten ebenfalls zu dieser Verbesserung beitragen konnten. Darüber hinaus wirkte sich die deutliche Erholung der Ethanolerlöse im Verlauf der letzten Monate positiv aus.
Segment CropEnergies mit weiterer Ergebnisverbesserung
Im Segment CropEnergies reduzierte sich der Umsatz auf 373 (Vorjahr: 405) Millionen Euro. Nach dem massiven Preiseinbruch bei Ethanol zu Beginn des Geschäftsjahres infolge der durch die Corona-Pandemie geringere Kraftstoffnachfrage konnten sich die Erlöse anschließend erheblich erholen und zum Ende des Berichtszeitraums ein neues Rekordhoch erreichen. Dadurch wurden der Absatzrückgang sowie die geringeren Nebenprodukterlöse teilweise ausgeglichen.
Nach dem Rückgang im ersten Quartal konnte das operative Ergebnis insbesondere der Erholung der Ethanolerlöse folgend im zweiten Quartal deutlich zulegen, sodass sich nach sechs Monaten eine Ergebnisverbesserung auf 51 (Vorjahr: 44) Millionen Euro ergibt. Dazu trugen auch geringere Rohstoffkosten bei, welche die ebenfalls rückläufigen Nebenprodukterlöse kompensieren konnten.
Segment Frucht mit deutlichem Ergebnisrückgang
Der Umsatz im Segment Frucht lag mit 602 (Vorjahr: 596) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Während sich die Umsätze bei Fruchtzubereitungen insgesamt stabil entwickelten, konnten die Umsätze mit Fruchtsaftkonzentraten infolge erntebedingt höherer Erlöse trotz geringerer Absatzvolumina gesteigert werden.
Trotz einer Verbesserung im zweiten Quartal ist infolge der schwachen Entwicklung zu Geschäftsjahresbeginn im Berichtszeitraum ein deutlicher Rückgang beim operativen Ergebnis auf 31 (Vorjahr: 36) Millionen Euro festzustellen. Dabei verringerten sich die Margen bei Fruchtsaftkonzentraten trotz gestiegener Erlöse infolge der höheren Rohstoffpreise aus der Ernte 2019. Zudem wirkten geringere Absatzmengen ergebnisbelastend. Bei den Fruchtzubereitungen konnten ebenfalls rückläufige Absätze und Margen durch Kosteneinsparungen ausgeglichen werden.
Südzucker bestätigt Konzernprognose für Geschäftsjahr 2020/21
Im Konzern wird für das Geschäftsjahr 2020/21 unverändert ein Umsatz von 6,9 bis 7,2 (Vorjahr: 6,7) Milliarden Euro erwartet. Dabei wird im Segment Zucker mit einem leichten Umsatzanstieg (bisherige Prognose: deutlicher Anstieg; Vorjahr: 2.258 Millionen Euro) gerechnet. Im Segment Spezialitäten erwarten wir einen moderaten Umsatzanstieg (bisherige Prognose: leichter Anstieg; Vorjahr: 2.409 Millionen Euro). Im Segment Frucht rechnen wir mit einem moderat steigenden Umsatz (Vorjahr: 1.185 Millionen Euro). Im Segment CropEnergies wird eine Bandbreite von 790 bis 840 (bisherige Prognose: deutlicher Rückgang; Vorjahr: 819) Millionen Euro gesehen. Das operative Konzernergebnis wird unverändert in einer Bandbreite von 300 bis 400 (Vorjahr: 116) Millionen Euro gesehen. Dabei wird im Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite von –100 bis -50 (bisherige Prognose: -40 bis +60; Vorjahr: -236) Millionen Euro gerechnet. Im Segment Spezialitäten rechnen wir mit einem moderaten Ergebnisanstieg (bisherige Prognose: auf Vorjahresniveau; Vorjahr: 190 Millionen Euro). Im Segment Frucht wird mit einer moderaten Ergebnissteigerung gerechnet (Vorjahr: 58 Millionen Euro). Das operative Ergebnis im Segment CropEnergies wird in einer Bandbreite von 110 bis 140 (bisherige Prognose: deutlicher Rückgang; Vorjahr: 104) Millionen Euro erwartet.
Das operative Ergebnis des dritten Quartals des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 wird deutlich über Vorjahresniveau (Vorjahr: 39 Millionen Euro) erwartet.
Aufgrund der weiter andauernden Corona-Pandemie und der damit verbundenen hohen Volatilität in allen Segmenten ist sowohl die Prognose für das dritte Quartal als auch für das Gesamtjahr 2020/21 weiterhin von großer Unsicherheit geprägt.
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