Voltabox-Endmärkte weiterhin abwartend – EBITDA-Gewinnschwelle soll in 2021 überschritten werden
– Konzernumsatz nach drei Quartalen bei 13,3 Mio. Euro (Vorjahr: 37,9 Mio. Euro)
– EBITDA reduziert sich auf -21,0 Mio. Euro (Vorjahr: -5,4 Mio. Euro) – EBITDA-Marge bei -157,7 % (Vorjahr: -14,3 %)
– Operativer Cashflow weiter positiv bei 4,8 Mio. Euro (Vorjahr: -12,4 Mio. Euro) – leicht negativer Free Cashflow im Gesamtjahr erwartet
– Vorstellung von neuer Technologie Voltabox-Flow-Shape-Design am 1. Dezember – erste Umsätze und spürbarer Ergebniseffekt für 2021 geplant
– Umsatzprognose am unteren Rand bei 25 Mio. Euro erwartet; Prognose für EBITDA-Marge entsprechend auf -60 % präzisiert
Die Voltabox AG [ISIN DE000A2E4LE9] hat heute ihren Zwischenbericht zum 30. September 2020 veröffentlicht. Das Geschäft des innovativen Anbieters von Lithium-Ionen-Batteriesystemen für vorrangig industrielle Endmärkte sowie von Starterbatterien für ausgewählte Massenmarktanwendungen ist weiterhin insbesondere infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie gebremst. Der Vorstand erwartet, auch im vierten Quartal nur in begrenztem Umfang Erlöse realisieren zu können. Der Umsatz wird daher voraussichtlich am unteren Rand der prognostizierten Spanne liegen. Die Ergebniserwartung hat die Gesellschaft vor diesem Hintergrund präzisiert und geht nunmehr von einer EBITDA-Marge von -60 % aus.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erzielte der Voltabox-Konzern einen Umsatz von 13,3 Mio. Euro (Vorjahr: 37,9 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge beläuft sich vor dem Hintergrund der infolge der COVID-19-Pandemie sowie der Unternehmensrestrukturierung erheblich reduzierten Umsätze bei nahezu unveränderten Fixkosten sowie erhöhten Entwicklungsaufwendungen auf -157,7 % (Vorjahr: -14,3 %).
"Voltabox muss und wird die aktuelle Situation der zurückhaltenden Endmärkte infolge der Unsicherheit durch die Corona-Pandemie meistern. Momentan müssen wir uns noch in Geduld üben, doch wir sehen das unverändert hohe Interesse an unseren Lösungen und sind daher sehr optimistisch, dass wir in 2021 wieder deutlich größere Absatzvolumina realisieren werden", betont Jürgen Pampel, CEO. "Wir haben unsere Agenda für den Turnaround konsequent abgearbeitet, um Voltabox nun Schritt für Schritt zu alter Stärke zurückzuführen. Mit dem Abschluss unserer Restrukturierung zur Mitte des kommenden Jahres und der erwarteten Normalisierung der Investitionsbereitschaft unserer Kunden wird die neue Voltabox endlich ihre volle Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und die vor ihr liegenden Wachstumschancen ergreifen können."
Ein wesentlicher Baustein des zukünftigen Produkt- und Lösungsangebots von Voltabox wird die Zukunftstechnologie Voltabox-Flow-Shape-Design(R) sein. Das Unternehmen wird die Innovation am 1. Dezember ab 10:30 Uhr auf www.flowshapedesign.de vorstellen. Voltabox erwartet durch die Erweiterung des Portfolios durch Produkte, die auf diesem Technikkonzept basieren, deutliche Fortschritte hinsichtlich der notwendigen Flexibilität zur Auslegung von Batterien sowie signifikante Verbesserungen im Bereich des Materialeinsatzes zu erzielen. Die Markteinführung dieser Produkte ist für den Sommer 2021 geplant. Entsprechend geht die Gesellschaft davon aus, bereits im kommenden Geschäftsjahr erste Umsätze mit der Voltabox-Flow-Shape-Design(R) Technologie und damit auch entsprechende Ergebniseffekte zu realisieren.
"Gemäß unseren Planungen erwarten wir für das kommende Jahr den Break-Even auf EBITDA-Level zu erreichen. Damit liegt der nächste Abschnitt auf dem Weg zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung von Voltabox klar vor uns. Alle weiteren Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung haben wir erfolgreich umgesetzt. Für uns geht es nun darum, diese Effizienz als Ergebnis unserer Restrukturierung unter Beweis zu stellen", erklärt Patrick Zabel, CFO der Voltabox AG.
Ertragslage von Sondereinflüssen im ersten Halbjahr gekennzeichnet
Der Geschäftsverlauf des Voltabox-Konzerns war in den ersten neun Monaten deutlich geprägt von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das Geschäft sowie die in der Folge kurzfristig angepasste Auftragslage und darüber hinaus von den Einflüssen durch die Restrukturierung des Konzerns. In diesem Zeitraum reduzierte sich der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen um 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: Erhöhung um 5,3 Mio. Euro). Die aktivierten Entwicklungskosten gingen außerplanmäßig auf 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 5,6 Mio. Euro) infolge der mehrwöchigen eingeschränkten Geschäftstätigkeit ab der zweiten März-Hälfte zurück. Entsprechend ergibt sich ein Rückgang der Gesamtleistung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 69,9 % auf 14,9 Mio. Euro (Vorjahr: 49,5 Mio. Euro).
Der Materialaufwand reduzierte sich vor diesem Hintergrund um 67,3 % auf 9,8 Mio. Euro (Vorjahr: 33,0 Mio. Euro). Die Materialeinsatzquote (ermittelt aus dem Verhältnis Materialaufwand zu Umsatz und Bestandsveränderung) stieg infolge der Verwendung von alternativ bezogenen Kleinserienteilen auf 93,3 % (Vorjahr: 76,6 %). Vor diesem Hintergrund ergibt sich für den Berichtszeitraum ein Rohertrag in Höhe von 5,1 Mio. Euro (Vorjahr: 16,5 Mio. Euro), was einer Rohertragsmarge von 38,5 % (Vorjahr: 43,6 %) entspricht. Der Personalaufwand reduzierte sich vor allem durch die in 2019 angestoßenen Kostensenkungsmaßnahmen um 35,4 % auf 8,4 Mio. Euro (Vorjahr: 13,0 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote erhöhte sich vor dem Hintergrund des reduzierten Umsatzes auf 63,3 % (Vorjahr: 34,3 %).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich auf -33,8 Mio. Euro (Vorjahr: -11,4 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des Umsatzrückgangs sowie des erhöhten Materialaufwands ging die EBIT-Marge auf -254,4 % (Vorjahr: -30,0 %) zurück. Der Voltabox-Konzern erwirtschaftete im Berichtszeitraum ein Konzernergebnis von -35,0 Mio. Euro (Vorjahr: -9,9 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von -2,21 Euro (Vorjahr: -0,63 Euro).
Umlaufvermögen in 2020 verstärkt genutzt
Die Bilanzsumme hat sich zum 30. September 2020 um 38,7 % auf 55,1 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 89,9 Mio. Euro) reduziert, was hauptsächlich auf einen Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte zurückzuführen ist. Ursächlich dafür ist im Wesentlichen der Abbau von Forderungen.
Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 11,8 % auf 35,0 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 31,3 Mio. Euro) an. Dabei erhöhten sich die Sachanlagen durch einen Grundstückskauf um 2,9 Mio. Euro auf 19,9 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 17,0 Mio. Euro). Die immateriellen Vermögenswerte stiegen leicht auf 11,9 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 10,7 Mio. Euro), während sich die sonstigen Vermögenswerte um 0,4 Mio. Euro auf 1,7 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 2,1 Mio. Euro).
Das kurzfristige Vermögen verringerte sich um 65,8 % auf 20,1 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 58,7 Mio. Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten um 21,4 Mio. Euro auf 9,7 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 31,1 Mio. Euro) reduziert werden. Zudem wurden die Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen vollständig getilgt (31. Dezember 2019: 5,3 Mio. Euro). Die flüssigen Mittel verzeichneten einen Rückgang um 4,3 Mio. Euro auf rund 0,7 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 5,0 Mio. Euro).
Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten blieben nahezu unverändert bei 15,3 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 15,4 Mio. Euro). Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten wurden vor allem infolge der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 5,0 Mio. Euro auf 7,4 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 12,4 Mio. Euro) sowie der Reduzierung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 1,4 Mio. Euro auf 2,0 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 2,4 Mio. Euro) um 10,0 % auf 19,8 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 21,5 Mio. Euro) verringert. Gegenläufig stiegen vor allem die sonstigen Rückstellungen, insbesondere infolge der Bildung einer Drohverlustrückstellung, um 2,3 Mio. Euro auf 6,1 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 3,8 Mio. Euro) an.
Das Eigenkapital der Voltabox AG belief sich zum Bilanzstichtag auf 20,0 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 53,1 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote zum 30. September 2020 reduzierte sich im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 auf 36,2 % (31. Dezember 2019: 58,1 %).
Operativer Kapitalfluss weiterhin positiv
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit verbesserte sich im Berichtszeitraum auf 4,8 Mio. Euro (Vorjahr: -12,4 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen bedingt durch die um 2,0 Mio. Euro höhere Zunahme der anderen Rückstellungen sowie die Abnahme der Vorräte um 6,1 Mio. Euro (Vorjahr: Zunahme um 39,5 Mio. Euro), bei um 1,2 Mio. Euro geringeren Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens, sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen von 1,1 Mio. Euro sowie um 2,6 Mio. Euro reduzierten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im Berichtszeitraum -8,6 Mio. Euro (Vorjahr: -12,6 Mio. Euro). Die CAPEX-Investitionen resultierten aus den Investitionen in das Sachanlagevermögen von 5,8 Mio. Euro (Vorjahr: 6,8 Mio. Euro) sowie die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte von 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 5,8 Mio. Euro).
Erholung im zweiten Halbjahr weniger stark als angenommen
Entsprechend der gedämpften Entwicklung der Endmärkte im bisherigen zweiten Halbjahr erwartet der Vorstand nunmehr, im Gesamtjahr einen Umsatz am unteren Ende der Prognosespanne in Höhe von rd. 25 Mio. Euro zu erzielen. Die Konzern-EBITDA-Marge wird entsprechend den Wert von -6 % nicht erreichen. Vielmehr erwartet der Vorstand in Anbetracht der in der aktuellen Situation herrschenden Rahmenbedingungen für die Umsatzrealisierung eine EBITDA-Marge von -60 %. Der Free Cashflow wird weiterhin leicht negativ erwartet.
Der vollständige Zwischenbericht zum 30. September 2020 steht unter https://ir.voltabox.ag zum Download bereit.
Die im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutsche Börse AG in Frankfurt a.M. notierte Voltabox AG (ISIN DE000A2E4LE9) ist ein wachstumsstarker Systemanbieter für Elektromobilität in industriellen Anwendungen. Kerngeschäft sind sichere, hochentwickelte und leistungsstarke Batteriesysteme auf Lithium-Ionen-Basis, die modular und in Serie gefertigt werden. Die Batteriesysteme finden vor allem Verwendung in Bussen für den Personennahverkehr, Gabelstaplern, fahrerlosen Transportsystemen und in Bergbaufahrzeugen. Daneben entwickelt und fertigt das Unternehmen hochwertige Lithium-Ionen-Batterien für ausgewählte Massenmarktanwendungen wie z.B. Hochleistungs-Automobile und -Motorräder.
Voltabox unterhält Produktionsstätten am Unternehmenssitz in Delbrück (Deutschland), in Austin (Texas, USA) und in Kunshan (China).
Mehr Informationen zu Voltabox finden Sie unter www.voltabox.ag.
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