Waldgärten statt artenarmer Monokulturen
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Waldgärten mit Obst- und Nussbäumen, mit Sträuchern, bienenfreundlichen Stauden und einer Gemüse- und Kräuterschicht sind nicht nur hochproduktiv. Sie bieten zugleich einer Fülle von Arten Lebensraum, insbesondere Insekten. Waldgärten sind daher ein gutes Mittel gegen das Insektensterben. Aber in Zeiten des Klimawandels mit seinen Dürre- und Hitzeperioden sind sie auch gut für Bodenqualität, Wasserhaushalt und Mikroklima – und damit nicht zuletzt für die Menschen.“
BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: „Waldgärten können als neuartige Nutzungsform einen großen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt und zum Klimaschutz leisten. Wenn sie gleichzeitig auch noch langfristig wirtschaftlich sind, bieten sie eine echte Alternative zu konventionellen, oft artenarmen Bewirtschaftungsformen. Deshalb wollen wir jetzt, mit dem neuen Bundesprogramm-Projekt WASYS erproben, wie Waldgartensysteme als zukunftsweisende und ökonomisch tragfähige landwirtschaftliche Produktionssysteme etabliert werden können.“
Ziel des Projektes „Waldgartensysteme als insektenfördernde, landwirtschaftliche Produktionsmethode ‒ Insektenlebensräume und Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft schaffen“ (WASYS) ist es, auf fünf verschiedenen Parzellen unterschiedliche Waldgartensysteme in verschiedenen Kombinationen mit Nutzpflanzen modellhaft zu testen.
Dazu werden rund um Kyritz in Brandenburg durch den Verein STATTwerke e.V. auf einem insgesamt etwa elf Hektar großen Areal Modellflächen entwickelt. Die fünf Systeme werden hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit untersucht und miteinander verglichen. Ebenso wird die Artenvielfalt hinsichtlich Artenanzahl und Häufigkeit ausgewählter Insektengruppen auf den verschiedenen Flächen gegenüber konventioneller Landwirtschaft verglichen.
Mit WASYS will der Verein gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern außerdem das Bewirtschaftungssystem Waldgarten bekannter machen. Lehrpfade, Workshops und weitere Bildungsangebote sollen über Waldgärten informieren und zum Nachahmen anregen. Das Angebot richtet sich vor allem auch an landwirtschaftliche Betriebe und Erzeugerbetriebe, die so die Möglichkeiten für eine wirtschaftliche Nutzung und die Umgestaltung hin zu einer vielfältigen Agrarlandschaft kennenlernen können.
Kontaktdaten sowie Projekt-Steckbrief unter:
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/wasys.html
Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken.
Weitere Informationen zum Bundesprogramm: https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm
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