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Weltstatistiktag am 20. Oktober – Knapp 80 Millionen Menschen auf der Flucht

Knapp 80 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, doch die notwendigen Hilfsmaßnahmen sind dramatisch unterfinanziert, kritisiert die UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn. Ein aktueller Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR) dokumentiert, dass gerade mal rund 50% der benötigten finanziellen Mittel vorhanden sind. Zehn Programme sind davon besonders betroffen, bei vielen musste die Arbeit des UNHCR teilweise bereits eingestellt werden, weil nicht ausreichend Finanzmittel zur Verfügung standen, u.a. im Südsudan, Somalia oder Syrien. Als Konsequenz haben viele geflüchtete Menschen keinen Zugang zu der oft lebensrettenden Hilfe des UNHCR mehr. Dabei verschärfen die Corona-Pandemie und die kommenden Wintermonate die Situation von Geflüchteten weltweit.

„Für die Menschen hinter den Statistiken ist die Entwicklung verheerend: die Flüchtlingszahlen steigen extrem, die Finanzierung dagegen nicht. Wir dürfen die Flüchtlinge nicht sich selbst überlassen“, fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlings-hilfswerk (UNHCR).

Die Zahl der Menschen, die aufgrund von Konflikten, Kriegen, Verfolgungen und Menschenrechtsverletzungen vertrieben wurden, hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Waren es 2009 noch knapp über 43 Millionen Menschen, so sind es jetzt fast doppelt so viele: 79,5 Millionen.  Das notwendige Budget des UNHCR um diesen Menschen zu helfen beläuft sich auf 9,1 Milliarden Dollar, wobei bis Ende August 2020 jedoch nur Mittel in Höhe rund 4,5 Milliarden Dollar zur Verfügung standen – insgesamt weist das Budget des UNHCR eine Finanzierungslücke von 51% auf.

Besonders dramatisch ist die Situation im Südsudan: Dort ist die Arbeit des UNHCR nur zu 33% finanziert. Rund 2,3 Millionen Menschen sind in umliegende Länder geflohen, 1,6 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Dieses niedrige Finanzierungsniveau hat den UNHCR bei seinen Einsätzen im Südsudan und in den Nachbarländern bereits gezwungen, Programme in Bereichen wie Gesundheit, Lebensunterhalt und Infrastruktur zu kürzen, weitere Kürzungen werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 erwartet.

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