11. Fachtagung Pferdetourismus thematisiert Krisenmanagement
Wirtschaftliche Lage der Betriebe mit pferdetouristischen Angeboten angespannt
Bei der digitalen Fachtagung werden neben Maßnahmen zum Krisenmanagement auch aktuelle Entwicklungen im Reittourismus vorgestellt, die der Landestourismusverband zusammen mit dem Fachverband „LANDURLAUB Mecklenburg-Vorpommern“ Anfang Oktober im Rahmen einer Befragung unter mehr als 51 Betrieben mit pferdetouristischen Angeboten untersucht hat. Laut dieser sind Pferdebetriebe und Reitvereine ebenso stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen wie die Übernachtungs- oder die Gastronomiebranche. So musste mehr als jeder dritte pferdetouristische Betrieb bereits Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder Tiere verkaufen, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Zudem ist aktuell noch immer jedes dritte Unternehmen auf staatliche Hilfen angewiesen. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) fürchtet langfristig Finanzierungsprobleme, mehr als ein Viertel (26 Prozent) sogar eine Aufgabe der Geschäftstätigkeit. Rund 45 Prozent wünschen sich weitergehende Liquiditätshilfen oder Steuererleichterungen.
Reitwegeregelung hält die Branche in Trab
Nachdem auf der Landtagssitzung am 14. November 2019 ein Antrag zur Überprüfung und Überarbeitung des aktuellen Reitwegegesetzes in Mecklenburg-Vorpommern gestellt wurde, erwartet die Branche noch in diesem Jahr ein neues Reitwegekonzept von der Landesregierung. Dazu Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Was gut ist, kann noch besser werden: Im Reittourismus liegt ein enormes Potenzial für Mecklenburg-Vorpommern. Mit einer neuen Regelung, die das Reiten und Fahren in weiten Teilen des Landes ohne Reitwegeausweisung möglich macht, könnte sich der Nordosten zum beliebtesten Reiseziel für Reiturlaub entwickeln.“ Der Fachverband „LANDURLAUB Mecklenburg-Vorpommern“ und der Landestourismusverband fordern seit Jahren eine Liberalisierung der Reitwege und damit einhergehend eine Novellierung des seit 1993 geltenden Landeswaldgesetzes, welches das Reiten im Wald nur auf besonders gekennzeichneten Flächen gestattet. Die Verbände sprechen sich dabei dafür aus, dass Reiten und Fahren ohne Einschränkung und Ausweisung in Gebieten mit hohem Waldanteil, geringer touristischer Belastung und ohne besonderen Waldschutzstatus erlaubt sein soll. Dabei soll mit Augenmaß vorgegangen werden, das heißt, touristische Hochburgen, Schutzgebiete wie Nationalparke und Biosphärenreservate sollen ausgenommen und deren Nutzung durch eine Reitwegeausweisung geregelt sein.
Hintergrund:
Neben einem Wegenetz von rund 6.400 Kilometern Reit- und Fahrwegen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern knapp 300 Reiterhöfe und 250 Vereine, die darüber hinaus organisierte Wandertouren, Ausbildungen, professionelle Betreuung und erlebnisreichen Urlaub rund um das Pferd und für die ganze Familie anbieten. Mehr als 1.700 Züchter, 9.000 registrierte Reiter, Fahrer, Voltigierer und mehr als 10.000 Pferdefreunde befassen sich im Nordosten auf verschiedenste Art und Weise mit über 24.000 hier beheimateten Pferden. Weitere Informationen zu Reiturlaub in Mecklenburg-Vorpommern gibt es in der gleichnamigen Broschüre, die beim Landestourismusverband unter der Rufnummer 0381 40 30 500 erhältlich ist, sowie unter www.auf-nach-mv.de/reiten zum Herunterladen zur Verfügung steht.
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