Asklepios Gruppe: Anhaltende Corona-Pandemie belastet operatives Konzernergebnis
- Rückgang der Patienten um rund 30 Prozent
- CORONA-bedingte Auswirkungen belasten operatives Ergebnis
Im Juli 2020 hat die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA die Übernahme der RHÖN-KLINIKUM AG abgeschlossen. Mit Ablauf des dritten Quartals 2020 fließen die Ergebnisse von RHÖN für die Monate Juli, August und September erstmals in den Abschluss der Asklepios Gruppe ein. Die Erstkonsolidierung führt dazu, dass die veröffentlichten Zahlen weder mit dem Vorjahreszeitraum noch mit den vorangegangenen Quartalen vergleichbar sind. Die anhaltende Covid-19-Pandemie beeinflusst die Entwicklung der Asklepios Gruppe im Zeitraum von Januar bis September des laufenden Geschäftsjahres negativ.
Die Umsatzerlöse der Asklepios Gruppe betrugen in den ersten neun Monaten 2020 EUR 3.070,9 Mio. (9M.2019 exkl. RHÖN: EUR 2.637,3 Mio.). Das operative Konzernzwischenergebnis EAT für die Monate Januar bis September 2020 war durch Abschreibungen in Höhe von EUR 197,4 Mio. belastet. Zudem erhöhte die Akquisition von RHÖN die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen um rund EUR 5,0 Mio. Insgesamt betrug das operative Konzernzwischenergebnis EAT EUR 57,5 Mio. (9M.2019 exkl. RHÖN: EUR 84,0 Mio.) und führte zu einer entsprechenden Umsatzrendite von 1,7% (9M.2019 exkl. RHÖN: 3,2%).
„Die kommenden Monate werden für uns medizinisch und wirtschaftlich enorm herausfordernd bleiben. Bürokratie und politische Willkür erschweren die vorausschauende Planung zusätzlich – dies gilt für alle Kliniken gleichermaßen. Für uns ist daher eine tragfähige Vereinbarung essentiell, die Verabschiedung des Dritten Bevölkerungsschutzgesetzes ist zwar ein Anfang, aus unserer Sicht jedoch nicht ausreichend“, betont Kai Hankeln, CEO des Asklepios Konzerns. „Umso wichtiger ist es daher für uns, dass wir uns gemeinsam mit RHÖN auf verschiedensten Ebenen strategisch ergänzen, voneinander lernen und uns zusammen zum Wohle der Patienten und der Mitarbeiter stabil aufstellen. Schon heute in der Corona-Pandemie zeigt sich, dass beide Unternehmen in großem Maße dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Deutschland sicherzustellen.“
Von Januar bis September 2020 behandelten die Gesundheitseinrichtungen der Asklepios Gruppe ohne Berücksichtigung der RHÖN-Kliniken insgesamt 1,25 Mio. Patienten – pandemiebedingt ein Rückgang von über 30% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (9M.2019: 1,86 Mio.). Die RHÖN-Kliniken versorgten im gleichen Zeitraum rund 607.000 Patienten. Asklepios beschäftige mit 36.611 Vollzeitkräften im Durchschnitt mehr Mitarbeiter als vergleichbaren Vorjahreszeitraum (9M.2019: 36.098), auch RHÖN hat die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 18.242 erhöht (9M.2019 RHÖN: 17.899). Gemeinsam mit RHÖN zählt der Asklepios Konzern aktuell rund 32.508 Betten.
Asklepios hat am 28. Oktober 2020 das gute Umfeld für Transaktionen im konjunkturunabhängigen Gesundheitsmarkt genutzt und ein Schuldscheindarlehen von über EUR 730 Mio. platziert. Die auf diese Weise eingenommenen Mittel wurden vollständig zur Refinanzierung verwendet, insbesondere für die vorzeitige Rückführung der Akquisitionsfinanzierung, die Asklepios im Zusammenhang mit der RHÖN-Transaktion aufgenommen hatte.
„Der Krankenhausmarkt ist momentan sehr anspruchsvoll. Finanzierungssicherheit als auch ein ausgeglichenes Fälligkeitenprofil mit finanzieller Flexibilität sind für uns daher extrem wichtig, ebenso wie die Optimierung der Kapitalkosten,“ sagt Hafid Rifi, CFO von Asklepios. „Für uns steht jetzt die weitere Integration von RHÖN und die Bewältigung der Corona-Pandemie im Fokus. Das heißt, wir müssen die starken Strukturen und die Synergieeffekte für unsere Gesundheitseinrichtungen nutzen, um gemeinsam unseren Versorgungsauftrag erfüllen zu können – insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der Auswirkungen auch auf unsere wirtschaftliche Entwicklung.“
Die Folgen der COVID-19-Pandemie bleiben für das verbleibende Geschäftsjahr und auch darüber hinaus das bestimmende Thema für den Gesundheitssektor. Die finanziellen Auswirkungen sind im Einzelnen noch nicht absehbar. Noch sind die Leistungen der jeweiligen Bundesländer für die Klinikbetreiber nicht abschließend geklärt. Zudem werden mögliche regulatorische Beschränkungen und deren Einfluss auf die Vergütungsstruktur Auswirkungen haben. Unabhängig davon wird Asklepios die Integration von RHÖN vorantreiben, die strategische Partnerschaft weiter ausbauen und damit den Wachstumskurs fortsetzten.
Unseren Quartalsbericht Q3.2020 sowie die Corporate News finden Sie unter www.asklepios.com/ir
Asklepios wurde im Jahr 1985 gegründet und ist heute mit über 160 Gesundheitseinrichtungen einer der größten privaten Klinikbetreiber in Deutschland. 49.000 Mitarbeitern behandeln jährlich mehr als zwei Millionen Patienten. In Hamburg betreibt Asklepios den größten privaten Krankenhauscluster Europas. Seit 2011 gehören die MediClin AG und seit 2020 die RHÖN-KLINIKUM AG mehrheitlich zur Asklepios Gruppe. Neben Universitätskliniken, Maximalversorgern, spezialisierten Fach- und Rehabilitationskliniken betreibt Asklepios Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Software- und E-Health-Unternehmen. Zudem engagiert sich das Familienunternehmen als Digital HealthyNear führend bei der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems.
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