Biofrontera AG: Biofrontera berichtet über die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal und den ersten neun Monaten 2020
"Die Coronavirus-Pandemie ist weiterhin eine große Herausforderung für uns alle. Nachdem im ersten Halbjahr der Umsatz aus Produktverkäufen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch um 30% zurückgegangen war, ist dieser Rückgang für die ersten 9 Monate dieses Jahres auf nur noch 23% geschrumpft. Maßgeblich ist der Rückgang auf die Krisensituation in den USA zurückzuführen, deren langsame Entspannung in den Umsätzen sichtbar wird. Kompensiert wurde der Umsatzrückgang in den USA durch die positive Vertriebsentwicklung in Deutschland sowie die Einmalzahlung von Maruho Co., Ltd., so dass insgesamt eine 9%ige Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt werden konnte", kommentiert CEO Prof. Dr. Hermann Lübbert. "Im dritten Quartal stabilisierten sich die Umsätze weitgehend im Rahmen der üblichen Saisonalität. Selbst vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie blicken wir deshalb optimistisch auf das vierte Quartal. Dank unserer seit März laufenden globalen Sparmaßnahmen konnten wir die operativen Kosten in der Coronavirus-Krise auch im dritten Quartal weit unter dem Vorjahresniveau halten. Somit fiel insgesamt trotz der um 9% geringeren Quartalsumsätze unser operatives Ergebnis deutlich positiver aus als im dritten Quartal 2019."
Geschäftsentwicklung
Der Biofrontera-Konzern erzielte im Zeitraum 1. Januar bis 30. September 2020 einen Gesamtumsatz von 20.829 TEUR, eine Steigerung von 9% gegenüber 19.059 TEUR im Vorjahreszeitraum. Die Umsatzerlöse aus Produktverkäufen lagen bei 14.337 TEUR, was einem Rückgang von 23% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Darüber hinaus sind in den Umsätzen eine Einmalzahlung von Maruho Co., Ltd in Höhe von 6.000 TEUR im Rahmen der im April abgeschlossenen Lizenzvereinbarung enthalten.
Die größten Auswirkungen der Coronavirus-Krise waren in den USA spürbar. Dort konnten im Berichtszeitraum Produktumsätze in Höhe von 9.095 TEUR generiert werden, ein Minus von 33% gegenüber dem Vorjahreszeitraum (13.603 TEUR). Darin enthalten sind 202 TEUR Umsätze mit Xepi(TM).
Die Umsätze der ersten 9 Monate in Deutschland hingegen konnten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19% auf 3.893 TEUR gesteigert werden (Vorjahreszeitraum: 3.279 TEUR). In anderen europäischen Ländern verringerten sich die Umsätze um 26% auf 1.349 TEUR (Vorjahreszeitraum: 1.810 TEUR).
Kosten und operatives Ergebnis
Aufgrund der im März unternehmensweit eingeführten Maßnahmen konnten wir die operativen Kosten auch im dritten Quartal weit unter dem Vorjahresniveau halten. Vor allem die Vertriebskosten wurden gegenüber dem Vorjahr reduziert. In den Verwaltungskosten wirkten sich darüber hinaus geringere Kosten für Rechtsberatung aus. Die Vorjahreswerte bei Vertriebs- und Verwaltungskosten enthalten im Vorjahr auch Kosten aus der erstmaligen Einbeziehung der Cutanea Life Sciences Inc.
Das Ergebnis aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit betrug -8.364 TEUR und verbesserte sich damit um rund 12.729 TEUR verglichen mit -21.093 TEUR im Vorjahreszeitraum.
Laufende Studien
Im Oktober wurde die klinische Phase der seit Anfang des Jahres laufenden Pharmakokinetik-Studie (PK-Studie) in den USA abgeschlossen, mit der die Sicherheit der photodynamischen Therapie zur Behandlung von aktinischen Keratosen auf größeren oder mehreren Flächen bei gleichzeitiger Anwendung von bis zu drei Tuben Ameluz® getestet wurde. Trotz Verzögerungen bei der Patientenrekrutierung aufgrund der Coronavirus-Pandemie konnte die klinische Phase der Studie Anfang Oktober mit dem so genannten "last subject last visit", also dem letzten Besuch des letzten Probanden, abgeschlossen werden. Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass der finale Studienreport noch vor dem Jahreswechsel vorliegen wird. Die Studie ist ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Ameluz® in den USA.
Parallel erfolgt die Fertigstellung der neuen Lampe BF-RhodoLED® XL, welche die Anwendung von Ameluz® auf größeren Flächen ermöglicht. Der zurzeit mit Nachdruck erstellte Zulassungsantrag wird aufgrund von durch die Coronakrise verursachten Verzögerungen bei der Lieferung von Teilen für die erste Herstellung erst im ersten Quartal 2021 bei der FDA eingereicht werden.
Biofrontera arbeitet obgleich der erschwerten Bedingungen intensiv daran, alle laufenden klinischen Studien aufrechtzuerhalten und die kommunizierten Zeitpläne möglichst einzuhalten. Auch die ohnehin langsam verlaufende Patientenrekrutierung der Phase-III-Studie zur Behandlung des Basalzellkarzinom mit Ameluz® in den USA wird unverändert fortgesetzt.
Rechtsstreitigkeiten
Seit September führt das Unternehmen auf Anordnung des US District Court for the Southern District of New York eine Mediation mit der Deutsche Balaton-Gruppe durch. Im Rahmen der laufenden Mediation soll unter Einschaltung eines erfahrenen und renommierten Mediators eine Lösung für die Beilegung von laufenden (Rechts-)Streitigkeiten gesucht werden. Um für die komplexen Verhandlungen ausreichend Zeit zu haben, wurde einvernehmlich eine Verlängerung der ursprünglich auf den 11. November 2020 angesetzten Frist bis Ende Februar 2021 beantragt.
Der Bundesgerichtshof hat mit Urteil vom 22. September 2020 ein gegen das Unternehmen gerichtetes Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 15. November 2018 aufgehoben. Das aufgehobene Urteil des Oberlandesgerichts Köln betraf eine Anfechtungs- und Nichtigkeitsklage des Aktionärs Deutsche Balaton AG, die sich gegen Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. Mai 2017 richtet. Die Angelegenheit wurde nun zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Oberlandesgerichts Köln zurückverwiesen. In seiner Urteilsbegründung war das Oberlandesgericht Köln davon ausgegangen, der Vorstand habe im Zusammenhang mit einer im Oktober/November 2016 durchgeführten Kapitalerhöhung schwerwiegend und eindeutig gegen das Gebot der Gleichbehandlung der Aktionäre verstoßen. Der Bundesgerichtshof hat nun festgestellt, dass der vom Oberlandesgericht Köln angenommene Rechtsverstoß gar nicht vorgelegen hat. Die Hauptversammlung vom 24. Mai 2017 hatte u.a. die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals beschlossen.
Für die von der Hauptversammlung 2020 beschlossene Kapitalerhöhung hat das Unternehmen erneut einen Freigabeantrag beim Oberlandesgericht Köln gestellt.
Im Verfahren der von DUSA Pharmaceuticals, Inc. (DUSA) im März 2018 erhobenen Klage beim District Court of Massachusetts gegen den Biofrontera-Konzern wurde im Oktober das weitere Verfahren an die Entscheidung durch eine Jury verwiesen. Ein Verhandlungsdatum ist bisher nicht angesetzt. Die Klage beinhaltet die angebliche Verletzung der DUSA-Patente Nr. 9.723.991 und Nr. 8.216.289 durch den Verkauf von BF-RhodoLED® in den USA, Vorwürfe bezüglich unerlaubter Nutzung von angeblichen Geschäftsgeheimnissen sowie unerlaubte Einmischung in Vertragsbeziehungen und irreführende und unlautere Handelspraktiken. DUSA hat in diesem Verfahren Schadensersatzansprüche in erheblicher Höhe geltend gemacht. Die Gesellschaft hält diese jedoch für unbegründet und nicht substantiiert.
Finanzlage
Der Bestand an Zahlungsmitteln betrug zum 30. September 2020 16,6 Mio. EUR verglichen mit 11,1 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019. Darin enthalten ist der Erlös aus der im Berichtszeitraum durchgeführten Ausgabe der Pflichtwandelschuldverschreibung 2020/21.
Der zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs bis Ende April 2021 bestehende Finanzierungsbedarf von mindestens 5 Mio. EUR konnte durch die erfolgreich abgeschlossene Kapitalmaßnahme mit einem Bruttoerlös von 7,9 Mio. EUR gedeckt werden, so dass der Gesellschaft derzeit ausreichend Liquidität zur Verfügung steht.
Ausblick
Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einflüsse der Corona-Pandemie sind auch für Biofrontera weiterhin deutlich spürbar. Die Geschäftsentwicklung ist daher nach wie vor nur sehr schwer abzuschätzen. Die Gesellschaft erwartet jedoch wie in den Vorjahren eine deutliche Umsatzsteigerung im vierten Quartal.
Telefonkonferenz
Der Vorstand der Biofrontera AG wird am Donnerstag, den 12. November 2020 in einer Telefonkonferenz über die wesentlichen Entwicklungen im Berichtszeitraum informieren. Die Telefonkonferenz für Aktionäre und interessierte Investoren beginnt in deutscher Sprache um 10:00 Uhr, auf Englisch um 14:00 Uhr.
Telefonkonferenz – DEUTSCH
12. November 2020, 10:00 Uhr CET (4:00 Uhr ET)
Einwahlnummer: +49 69201744220
Bestätigungsnummer: 11842934 #
Telefonkonferenz – ENGLISCH
12. November 2020, 14:00 Uhr CET (8:00 Uhr ET)
Einwahlnummer USA: +1 8774230830
Einwahlnummer UK: +44 2030092470
Bestätigungsnummer: 17972359 #
Die Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2020 ist abrufbar unter https://www.biofrontera.com/de/investoren/finanzberichte .
Die Biofrontera AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Entwicklung und den Vertrieb dermatologischer Medikamente und medizinischer Kosmetika spezialisiert ist.
Das Leverkusener Unternehmen mit weltweit über 150 Mitarbeitern entwickelt und vertreibt innovative Produkte zur Heilung, zum Schutz und zur Pflege der Haut. Zu den wichtigsten Produkten gehört Ameluz®, ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung von hellem Hautkrebs und dessen Vorstufen. Ameluz® wird seit 2012 in der EU und seit Mai 2016 in den USA vermarktet. Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen in den USA das verschreibungspflichtige Medikament XepiTM zur Behandlung von Impetigo. In Europa vertreibt das Unternehmen zudem die Dermokosmetikserie Belixos®, eine Spezialpflege für geschädigte oder erkrankte Haut.
Biofrontera ist das erste deutsche Gründer-geführte pharmazeutische Unternehmen, das eine zentralisierte europäische und eine US-Zulassung für ein selbst entwickeltes Medikament erhalten hat. Die Biofrontera-Gruppe wurde 1997 vom heutigen Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Hermann Lübbert gegründet und ist an der Frankfurter Börse (Prime Standard) und an der US-amerikanischen NASDAQ gelistet. www.biofrontera.com
Biofrontera AG
Hemmelrather Weg 201
51377 Leverkusen
Telefon: +49 (214) 87632-0
Telefax: +49 (214) 87632-90
http://www.biofrontera.com
Finanzvorstand
Telefon: +49 (214) 87632-0
Fax: +49 (214) 87632-90
E-Mail: t.schaffer@biofrontera.com