DAIFUKU: Autonome Retail Systeme (ARS)
Heute denken viele bei Autonomie oder Automatisierung in Bezug auf Einzelhandel und Logistik sofort an Arbeitsplatzvernichtung, Robotik, Zero Service, keine Menschen an den Kassen, Kälte und Trostlosigkeit.
Themen wie Urbanisierung macht einigen Menschen Angst. Man lebt darin und doch darf darüber nicht gesprochen werden. Selbst wenn es Möglichkeiten zum Besseren sind, sehnt man sich lieber nach der scheinbaren Sicherheit. Alles soll so bleiben wie es gerade ist. Aus Unsicherheit oder Bequemlichkeit. Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.
Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen und das bringt viel Unwissen und eben viel Unsicherheit mit sich. Wie geht es weiter? Was passiert noch? Wie stark betrifft das einen selbst?
Vor allem: Was hat das alles für Auswirkungen auf bestehende, seit Jahrzehnten vertraute und sichere Prozesse? Und weil das so ist, wird man mit allerlei unüberschaubaren und verschiedentlichen Informationen geflutet. Dadurch aber wird das auch nicht besser.
Also fangen wir von vorne an, mit der Autonomie, mit dem ARS.
Bedingungen an ein ARS
Beim Einkaufen ist man aktuell an Zeit und Ort gebunden. Ebenso auch das wie. Wie man einkaufen kann, ist von den vorherrschenden Strategien und Systemen bestimmt. Sei es in der Stadt oder auf dem Land.
Wie kann man besser einkaufen? Effizienter für Anbieter und Abnehmer? Folgende Bedingungen sind daran geknüpft:
Home-Shopping
- Ware abholen
- Vor Ort Shopping fortsetzen
- Bring Service / Lieferdienst
Mobile-Shopping
- Ware abholen
- Vor Ort Shopping fortsetzen
Hub-Shopping
- Online Shopping in der Meeting-Area (z.b. in einem Cafe Hubspot)
- Reales Shopping Erlebnis
Bezahlsysteme
- Bargeldlos
- Kontaktloses Bezahlen
- Bezahlen an der nicht-autonomen Kasse (Anwesenheit von Kassierer/-innen)
Besonderheiten
- 24/7 Service – Rund um die Uhr Einkaufen und Ware erhalten
- 24/7 Meeting Area – Café, Snacks etc. rund um die Uhr
Automatisiertes Lager
Wir alle kennen das Problem. Keine Kondensmilch für den Kaffee da? Versehentlich vergessen rechtzeitig Getränke zu kaufen? Es ist Sonntag? So manche Fahrt zur Tankstelle rettete die Situation. Aber auch das ist leider ungenügend. Nicht alle Produkte sind an der Tankstelle zu finden und die Öffnungszeiten sind auch beschränkt.
Aber wo eine Tankstelle steht, würde sich da nicht auch ein Autonomes Retail System rentieren? Einzugsgebiet und Infrastruktur wären da.
Auf jeden Fall muss es ein automatisiertes Lager sein. Denn hier werden auf kleinsten Raum, intelligent die maximal möglichen Artikel optimal gelagert. Das Überwachen der Verfalldaten der Produkte, das richtige Lagern von trockenen bis kälte-sensitiven Produkten sind wesentliche Merkmale.
Dem Möglichen das Unmögliche zu erlauben, schafft eine neue Realität
Um all diese Faktoren bewerkstelligen zu können, hört bei vielen schon vorher die Fantasie auf: Nicht machbar, zu kompliziert oder klappt nicht sind die vorherrschenden Meinungen.
E-Mart hat es gemacht. Die technische Umsetzung kam von DAIFUKU.
Ein Zahlenvergleich zu den Lebensmitteleinzelhändlern in Deutschland findet man hier:
Die E-Commerce Strategie von E-Mart
Im März 2019 startete die Shinsegae Group, Betreiber der größten südkoreanischen Discounterkette E-Mart, die Online-Shopping-Mall SSG.COM.
Es ist ein integriertes Unternehmen aus zwei Online-Einkaufsgeschäften – dem Shinsegae-Kaufhäuser Einkaufszentrum und dem E-Mart -Discounter Einkaufszentrum.
Durch die Integration von Online-Shopping-Vorgängen soll eine schnell wachsende Nachfrage nach E-Commerce-Angeboten unter der Marke SSG.COM effizient auf den Zukunftsmarkt ausgebaut werden.
Shinsegae strebt an, im Jahr 2019 einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro aus dem Online-Shopping-Geschäft zu erzielen, was einem Anstieg von 29 Prozent gegenüber 1,74 Mrd. Euro im Vorjahr entspricht.
Langfristig strebe die Gruppe an, bis 2023 einen Umsatz von 7,25 Mrd. Euro zu erzielen, was durch die steigende Nachfrage nach Lieferservices unterstützt werde.
Die Gruppe betreibt auch Shinsegae, die zweitgrößte Kaufhauskette des Landes nach der Lotte-Kette.
Das Online-Portal SSG.COM wird dabei vollständig von E-Mart kontrolliert.
Vor SSG.COM starteten bereits einige andere Online Shops erfolgreich in den E-Commerce Markt. Das erste Home Shopping Portal war CJ O Shopping. GS Home Shopping gehört auch zu den digitalen Pionieren für den Online Verkauf, es führte 1994 erstmalig das TV Shopping in Südkorea ein. 2001 stießen das Hyundai Home Shopping Network Cooperation, Lotte Home Shopping und NS Shopping hinzu.
Und dann 2010 SK Planet, eine Tochtergesellschaft von SK Telecom. SK Planet ist ein Internet-Plattform Entwicklungsunternehmen, das mit seinem Shopping Portal 11st sich auf E-Commerce, Online-zu-Offline Dienste und digitales Marketing konzentriert. Bereits 2016 wurde 11st die meistbesuchte E-Commerce Website Südkoreas. Sie ist auch die Nr. 1 unter den Mobile Shopping Apps.
2019 startete Shinsegae Gruppe, mit E-Mart und SSG.COM den Rückstand aufzuholen. Dabei setzen sie auf 4 Komponenten:
1. Online Shopping Plattform SSG.COM
2. Offline-Abholservice für Online-Bestellungen (Home- oder Mobile-Shopping)
3. Lieferservice
4. Automatisiertes Lagersystem von DAIFUKU in der physikalische Shopping Mall von E-Mart für eine 24/7 Warenbereitschaft
Passend dazu:
- Urbanisierung in Südkorea
- Südkorea – Zukunftsmarkt für Erneuerbare Energien
- Südkorea ist weltweit ein Pioniermarkt im Online-Einzelhandel
Eine Besonderheit bei E-Mart: Der Meeting Point
Rund die Hälfte der 51,4 Mio. Südkoreaner lebt in der Hauptstadt Seoul oder in angrenzenden Satellitenstädten. Der Großraum Seoul ist somit das wichtigste Ballungszentrum. Daher betreibt E-Mart in Cheonggyecheon (Ein 10,9 Kilometer langer, moderner öffentlicher Erholungsraum in der Innenstadt der Hauptstadt Seoul) die aktuell wohl modernste Shopping Mall überhaupt.
Da nahezu jeder bereits ein Smartphone besitzt, erübrigt es sich, separate Internet-Terminals bereitzustellen. Hier im Meeting Point kann entspannt bei einem Cafe über SSG.COM die Ware geordert werden.
Faktor Mensch
In einem durchdachten System wird der Faktor Mensch nicht außer Acht gelassen. So großartig auch die technischen Möglichkeiten auch sind, so ist der soziologische Aspekt für das menschliche Zusammenleben mitberücksichtigt. Nicht die Maschine ist das Gesicht der Autonomie, sondern immer noch der Mensch.
So sind neben dem Infocenter (Service Station) noch Kassiererinnen und auch Mitarbeiter in den Gängen anzutreffen. Wenn auch nur zu den üblichen Öffnungszeiten, so ist das doch ein humanes Gesamtkonzept. Arbeitsplätze werden nicht abgeschafft und das Einkaufserlebnis nicht nivelliert, es wurde für Anbieter wie Abnehmer auf die Zukunft hin optimiert.
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