Die Biogasbranche meldet sich zurück
Der Fachverband Biogas e.V. zieht eine positive Bilanz seiner ersten digitalen BIOGAS Convention: Mit 411 registrierten Teilnehmern wurden die Erwartungen mehr als erfüllt. „Es war die passende Veranstaltung zum richtigen Zeitpunkt“, resümiert der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide.
Tatsächlich hätte der Termin kaum besser gewählt sein können: die Debatte um die EEG-Novelle ist in der heißen Phase und viele Betreiber beschäftigen sich aktuell intensiv mit den Zukunftsoptionen für ihre Anlagen. Die Branche befindet sich im Um- und Aufbruch.
Das besondere Interesse der Branchenakteure gilt aktuell den Themen „Biomethan“, „Alternative Konzepte“ und „Recht“, was sich in den jeweiligen Vortragsblöcken während der Convention widergespiegelt hat. Bis zu 200 Personen verfolgten die jeweiligen Livestreams, u.a. zum Einsatz von Biomethan im Verkehrssektor, zur Vakuumverdampfung von Gärprodukten oder zur EEG-Umlage.
Ein Highlight der fünftägigen Veranstaltung war sicherlich das Parlamentarische Frühstück mit den Bundestags-Abgeordneten Karl Holmeier, energiepolitischer Sprecher der CSU, Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, und Prof. Dr. Martin Neumann, energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, sowie dem Geschäftsführer des Anlagenherstellers Bioconstruct, Henrik Borgmeyer, und dem Fachverbands-Präsidenten Horst Seide.
Julia Verlinden betonte, dass „wir schon eine ziemlich stabile, gute, nachhaltige, klimafreundliche Versorgung mit vorhandenen Biogasanlagen gewährleisten können“ und bedauerte es, dass diese Potenziale in den Debatten nicht stärker in den Vordergrund gerückt werden. Karl Holmeier forderte mehr Planbarkeit für den Zukunftsbetrieb der Biogasanlagen. Und Martin Neumann erklärte mit Blick auf die Flexiblilität und Speicherbarkeit von Biogas: „Wir müssen in der Gesamtstrategie der Energiewende die Energieträger, die unterschiedliche Qualitäten haben, entsprechend würdigen.“
Für Horst Seide lässt der vorliegende EEG-Entwurf nur eine Interpretation zu: „Die Politik signalisiert uns: Wir brauchen euch.“ Und Henrik Borgmeyer lenkte den Blick auf die wirtschaftlichen Vorteile: In den letzten 20 Jahren habe er sein Unternehmen aufgebaut und beschäftige seit längerem stabil 130 Menschen. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung hier in der Region“, unterstrich der Unternehmer aus dem niedersächsischen Melle, und ergänzte: „Bioenergie füllt die Stromlücken auf. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass das gut angelegtes Geld ist.“
Alle Vorträge wurden mitgeschnitten und stehen den Teilnehmern der 30. BIOGAS Convention noch bis Ende März zur Verfügung.
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