Energie- / Umwelttechnik

Die STAWAG investiert 30 Millionen Euro in ein hochmodernes Blockheizkraftwerk

Die STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, baut ihre Kapazitäten für die Wärmeerzeugung weiter aus: Am nördlichen Stadtrand von Aachen startet jetzt der Bau eines neuen Blockheizkraftwerkes (BHKW), das im September 2022 den Betrieb aufnehmen soll.

„Umweltfreundliche Fernwärme ist im Trend“, sagt Dr. Christian Becker, Vorstand der STAWAG. „Die Nachfrage unserer Kunden nach Fernwärme steigt. Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten für die Erzeugung kontinuierlich weiter aus. Das neue BHKW am Schwarzen Weg ist dabei ein wichtiger Schritt.“ Auf der Grundlage einer maximalen Gasleistung von 50 MW liefert die Anlage jeweils ca. 22 MW an elektrischer und thermischer Gesamtleistung. Mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent ist das BHKW um ein Vielfaches effizienter als konventionelle Anlagen.

Entstehen wird das Blockheizkraftwerk auf einem Grundstück, das der STAWAG schon länger gehört. Bis Oktober 2021 soll der zentrale Baukörper stehen, eine 50 Meter lange, 25 Meter breite und 15 Meter hohe Halle. „Die Anlagentechnik, die wir hier installieren werden, macht mehr als die Hälfte der gesamten Investitionen von rund 30 Millionen Euro aus“, erklärt Frank Brösse, Geschäftsführer der STAWAG-Tochtergesellschaft, STAWAG Energie GmbH. „Herzstück sind fünf große Motoren, die mit Erdgas betrieben werden.“ Jeder dieser Motoren wird in einer eigenen Modulkammer installiert: So bleibt der Schalldruckpegel im Rahmen und für notwendige Wartungsarbeiten muss immer nur der betroffene Motor abgeschaltet werden.

Auf einem speziellen Fundament wird auf der rückwärtigen Gebäudeseite der Wärmespeicher (Pufferspeicher) errichtet. Er fasst 2.500 Kubikmeter Wasser, sein Durchmesser wird 11 Meter, seine Höhe 30 Meter betragen. Mit Blick auf die Zukunft verfügt der Wärmespeicher, der vor Ort gefertigt wird, über eine hydraulische Besonderheit: Er kann aus dem Netz, also quasi „rückwärts“ befüllt werden. „Steht beispielsweise Wärme aus Geothermie oder einer anderen ökologisch günstigen Quelle zu Verfügung, können wir diese hier in Aachen stückweise bevorraten“, erläutert Frank Brösse. „Denkbar ist dabei auch, die Wärme nachts einzuspeisen und sie tagsüber, wenn die Lasten ansteigen, wieder zu entnehmen.“

Aachen wird bis 2030 kohlefrei

Mit dem neuen BHKW reduziert sich der Primärenergiefaktor der von der STAWAG erzeugten Fernwärme von aktuell 0,7 auf 0,492. Und es ist Teil der Strategie, Aachen bis 2030 komplett kohlefrei mit Wärme zu versorgen. Auf diesem Weg will die STAWAG in den kommenden Jahren darüber hinaus auf Geothermie und weitere Innovationen setzen – entsprechende Vorhaben und Vereinbarungen bereitet der Energieversorger mit verschiedenen Partnern aus der Wirtschaft und der Wissenschaft bereits vor.

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