Extrabreit – 40 verdammte Jahre – Show nun am 28. Oktober 2021! Aufgrund der aktuellen Lage umverlegt
Sie verspotteten die Polizei, zündeten die Schule an und besangen düster den Tod des Präsidenten. Sie ließen auf Partys den Flieger abheben, wollten Annemarie ficken, beschworen die Wonnen der Kleptomanie und die Abgründe des Kokains: Ende der 70er entdeckten fünf Jungs aus Hagen die Schönheit der 3-Minuten-Gitarrenhymne mit rotzig-subversiven Texten und eroberten bald darauf damit die Charts: Extrabreit, die Erfinder des deutschen Pop-Punks.
Dafür wurden sie von renitenten Teenagern heiß geliebt und von der Musikkritik als NDW- Spaßkapelle verschrien, von Franz-Josef-Strauß‘ Bayrischem Rundfunk verboten und von der Punk-Avantgarde als Abzocker angefeindet. Schon in den 80ern waren Extrabreit eine ebenso umstrittene wie legendäre deutsche Band und im Jahr 1982 mit zwei Goldenen Schallplatten auch die erfolgreichste. Am 28. März 2020 gastiert die Kultband im Münchner Strom.
Eigentlich waren sie eine punk-infizierte Garagen-Rockband aus dem Umfeld der linken Szene ihrer Heimatstadt Hagen, die Musik und Texte für sich und ihre Leute machten. 1978 in Hagen von dem Schaufensterdekorateur Stefan Klein (Gitarre, heute St.Kleinkrieg) gegründet, machten Extrabreit mit dem Cartoonzeichner Kay Schlasse (aka Kai Havaii) als Sänger und Texter zunächst mit Live-Konzerten regional auf sich aufmerksam und erhielten 1980 die Chance, ihre Songs auf dem selbstironischerweise Ihre Grössten Erfolge genannten Debütabum zu veröffentlichen. Es enthielt 13 Alltaghshymnen, von Hart wie Marmelade, Lottokönig und Sturzflug bis zu Junge, wir können so heiß sein und interessierte zunächst nur Wenige. Erst beharrliches Touren und das zweite Album Welch ein Land! Was für Männer! mit der Chart- Single Polizisten brachte Ende 1981 den Durchbruch. Als im Frühjahr 1982 nachträglich aus dem Debütalbum die Single Hurra, hurra, die Schule brennt ausgekoppelt wurde, verbuchten EXTRABREIT nicht nur ihren größten Single-Hit der 80er, sondern galten fortan auch als die Bad Boys der NDW, die der BRAVO und anderen Teenie-Zeitschriften einige Skandalgeschichten wert war. Dabei hatte man neben partytauglichem Chart-Stoff auch so singuläre Rocksongs wie Der Präsident ist tot oder Ruhm zu bieten. Im Herbst 1982 beschloss das Album Rückkehr der phantastischen 5! die Trilogie der Frühwerke mit Nummern wie Kleptomanie, Superhelden, Kokain, Komm nach Hagen (werde Popstar) und Duo Infernal (mit Marianne Rosenberg).
Damit hatten Extrabreit innerhalb von zwei Jahren drei klassische Deutschrock-Alben hinterlassen, die bis heute als stilbildend gelten müssen.
Und nun, 2018, sind es tatsächlich „40 verdammte Jahre“, die seit der Gründung der Band vergangen sind und in denen die „Breiten“ ein nationales Kulturgut geworden sind. Im Alleingang erfanden sie ein ganzes Genre des Deutschrocks. Ohne Extrabreit wären Bands wie die Toten Hosen und die Ärzte nicht denkbar, und ihre Originalität und Vielschichtigkeit findet längst auch viele jüngere Fans. Das Jubiläumsjahr 2018 bot die eine und andere Überraschung – vor allem aber viele Konzerte, bei denen man sich davon überzeugen kann, dass die Elder Statesmen des Deutschrocks nach wie vor eine Intensität und Ausdruckskraft entwickeln, die ihresgleichen sucht.
EXTRABREIT – Nie waren sie so wertvoll wie heute.
28. Oktober 2021
STROM
Einlass : 20.00uhr
Beginn: 21.00uhr
VVK: 33,- plus Gebühr
Örtlicher Veranstalter: Circus Communications
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