Produktionstechnik

Höhere Anlagensicherheit: Yokogawa mit SIL2-fähiger Version der sicherheitsgerichteten Steuerung ProSafe

Die Yokogawa Electric Corporation hat mit ProSafe-RS Lite eine neue sicherheitsgerichtete Lösung entwickelt, die Ende Januar 2021 auf den Markt kommen soll. Mit der Einführung von ProSafe-RS Lite deckt Yokogawas Portfolio an sicherheitsgerichteten Steuerungen sämtliche Risikominderungsstufen von SIL21 bis SIL4 ab. Dadurch hat der Kunde mehr Optionen bei der Auswahl einer sicherheitsgerichteten Steuerung, die seinen Vorstellungen in punkto Installationskosten entspricht und die SIL-Anforderungen am Standort erfüllt. ProSafe ist ein Kernprodukt der Systemfamilie OpreXTM Control and Safety.

Entwicklungshintergrund

Wird in einer Prozessanlage eine Anomalie erkannt, kann ein sicherheitsgerichtetes System einen Prozess automatisch in einen vorbestimmten sicheren Zustand versetzen, indem es eine Steuerungsmaßnahme wie z.B. eine Notabschaltung auslöst. Sicherheitsgerichtete Steuerungen dienen zum Schutz von Anlagenbedienern, Anlagenkomponenten und der Umwelt.

Die Systeme der ProSafe-Reihe werden typischerweise als Notabschaltsysteme für Großanlagen eingesetzt. Sicherheitsgerichtete Steuerungen werden jedoch auch für Versorgungseinrichtungen, Brandschutz- und Feuerlöschsysteme und Kessel benötigt, die nicht die höchsten Sicherheitsintegritätsstufen (SIL 3 und 4) erfordern. Um den wachsenden Bedarf an SIL2-fähigen sicherheitsgerichteten Steuerungen zu decken, hat Yokogawa ProSafe-RS Lite entwickelt. Durch die Erweiterung seines Portfolios an sicherheitsgerichteten Systemen bietet Yokogawa seinen Kunden nun mehr Optionen bei der Auswahl des Systems, das ihre jeweiligen Bedürfnisse im Hinblick auf Installationskosten und SIL-Anforderungen am Standort am besten erfüllt.

Merkmale

ProSafe-RS Lite-Systeme lassen sich aus Controllern, einer Vielzahl von E/A-Modulen, Kommunikationsmodulen und Peripheriegeräten individuell konfigurieren. ProSafe-RS Lite kann sowohl als integrierte als auch separate sicherheitsgerichtete Steuerung an Prozessleitsystemen eingesetzt werden.

1. SIL2 mit Einzelmodulkonfiguration

Im Gegensatz zu den meisten am Markt erhältlichen sicherheitsgerichteten Steuerungen, die die SIL2-Anforderung durch das Multiplexing von Modulen erfüllen, schafft ProSafe-RS Lite dies mit einer einzigen Modulkonfiguration. Dies vereinfacht nicht nur das Engineering und minimiert die Installationskosten, sondern reduziert auch die Kosten für den Betrieb und die Wartung des Systems um ein Vielfaches.

Darüber hinaus wird durch die Verwendung einer doppelt-redundanten Modulkonfiguration sichergestellt, dass das System die Leistung auf SIL2-Niveau halten kann und selbst bei Ausfall eines Moduls betriebsbereit bleibt.

2. Integration in Prozessleitsystemen

ProSafe-RS Lite lässt sich problemlos in das integrierte Produktionsleitsystem CENTUM VP und das ProSafe-RS-System integrieren. So können die Anlagenbediener an den CENTUM VP HMI-Stationen (Human Machine Interfaces) die sicherheitsgerichteten Steuerungen für Notabschaltsysteme, Brandschutz- und Feuerlöschsysteme, Kessel und andere Einrichtungen auf einheitliche Weise überwachen. Ein entscheidender Vorteil hierbei ist, dass die Bediener sofortigen Zugriff auf alle Alarme haben, die von den sicherheitsgerichteten Steuerungen ausgelöst werden, sodass sie bei einem Notfall sofort reagieren können.

3. Einfache Integration eines SIL2-Systems in bestehende Systeme

ProSafe-RS Lite unterstützt den gleichen Systembus (Vnet/IP2) wie CENTUM VP und ProSafe-RS. Daher lässt sich ProSafe-RS Lite mühelos in bestehende Systeme integrieren, die mit Vnet/IP erstellt wurden.

Einsatzgebiete

Feuer- und Gaserkennungssysteme (FGS), Notabschaltungssysteme (ESD) und Brennersteuerungssysteme (BMS)

1 Bei SIL (Safety Integrity Levels) handelt es sich um Sicherheitsintegritätsebenen zur Bestimmung der funktionalen Sicherheit von elektrischen und elektronischen Systemen, die von der International Electrotechnical Commission (IEC) festgelegt wurden. SIL 1 bis 4 sind in der Norm IEC 61508 definiert. Im Vergleich zu einer Anlage ohne Sicherheitsmaßnahmen wird bei SIL2 der Risikofaktor auf 1/100 bis 1/1.000 reduziert. Bei SIL3 beträgt der Risikofaktor 1/1.000 bis 1/10.000.

2 Ein von Yokogawa entwickeltes Steuerungsnetzwerk, das sich durch seine hohe Zuverlässigkeit und kurzen Reaktionszeiten auszeichnet. Vnet/IP entspricht der internationalen Norm IEC61784-2.

Über die ProSafe-Reihe

ProSafe-RS

Seit der Markteinführung im Februar 2005 dient die sicherheitsgerichtete Steuerung ProSafe-RS der Störfallverhütung durch die frühzeitige Erkennung ungewöhnlicher Betriebssituationen in Prozessanlagen und der Einleitung von Notfallmaßnahmen wie z.B. der Notabschaltung einer Anlage. Die unabhängige Zertifizierungsstelle TÜV Rheinland hat bestätigt, dass ProSafe-RS auch für SIL3-Anwendungen geeignet ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen sicherheitsgerichteten Steuerungen und verteilten Prozessleitsystemen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen separat instrumentiert werden, lassen sich ProSafe-RS und das integrierte Prozessleitsystem CENTUM voll integrativ einsetzen. ProSafe-RS wurde bereits bei über 2.800 Projekten weltweit installiert.

Seit 2017 bietet Yokogawa umfassende Dienstleistungen, Systeme und Softwarepakete im Rahmen des Konzepts ‚Sustainable Safety Instrumented Systems‘ (nachhaltige sicherheitsgerichtete Systeme) für einen kontinuierlichen und sicheren Anlagenbetrieb an.

ProSafe-SLS

ProSafe-SLS ist eine kontaktlose sicherheitsgerichtete Steuerung, die im Jahr 1997 erstmals auf den Markt gebracht wurde. Da sie mit einem Magnetkern ausgestattet ist, eignet sich ProSafe-SLS auch für SIL4-Anwendungen. Dieses System findet derzeit an etwa 300 Standorten weltweit Verwendung, und zwar hauptsächlich in sogenannten Hochintegritäts-Überdruckschutzsystemen (High Integrity Pressure Protection Systems, HIPPS).

Über OpreX

OpreX ist die umfassende Marke für Yokogawas Industrieautomation (IA) und Steuerungsgeschäft. OpreX steht für exzellente Technologien und Lösungen, die Yokogawa durch die gemeinsame Wertschöpfung mit seinen Kunden anbieten kann, und deckt das gesamte Spektrum der IA-Produkte, Dienstleistungen und Lösungen des Unternehmens ab. Die Marke umfasst die folgenden fünf Kategorien: OpreX Transformation, OpreX Control, OpreX Measurement, OpreX Execution und OpreX Lifecycle. Zu den Produktgruppen der Kategorie OpreX Control gehört die Systemfamilie OpreX Control and Sa-fety, die auch das ProSafe-RS Lite umfasst. Mit den verschiedenen Lösungen in der Kategorie OpreX Control können Yokogawas Kunden schnell und effektiv Änderungen vornehmen, um Bereiche wie Management und Betriebsführung zu transformieren. Yokogawa bietet eine hochzuverlässige Steue-rungstechnologie, die für maximale Effizienz, beste Qualität und einen sicheren und stabilen Anlagenbetrieb sorgt.

Mit dieser Marke stellt Yokogawa integrierte Lösungen bereit, die den Wandel und das Wachstum eines Kunden unter Berücksichtigung seiner individuellen Geschäftsbedürfnisse unterstützen.

Über die Yokogawa Deutschland GmbH

Yokogawa unterhält ein weltweites Netzwerk von 114 Unternehmen an Standorten in 62 Ländern. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung 1915 auf zukunftsweisende Forschung und innovative Produkte spezialisiert. Industriel-le Automatisierung, Test- und Messausrüstung sowie innovative Produkte wie z.B. für die Gesundheits- und Luftfahrt-technologie sind die Hauptgeschäftsfelder von Yokogawa. Mit dem Geschäftsbereich Life Innovation möchte das Unternehmen die Produktivität entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Pharma- und Lebensmittelindustrie deutlich verbessern. Die wichtigsten Zielmärkte der industriellen Automatisierung sind die chemische und pharmazeu-tische Industrie, die Öl- und Gasindustrie, die Energieindustrie, die Eisen- und Stahlindustrie, die Zellstoff- und Papier-industrie sowie die Lebensmittelindustrie.

Etwa 200 Mitarbeiter der europäischen Yokogawa-Organisation sind an verschiedenen Produktions- und Vertriebs-standorten in Deutschland und am Sitz der Yokogawa Deutschland GmbH in Ratingen beschäftigt; rund 80 Automa-tisierungs-, Elektrotechnik- und Verfahrensingenieure arbeiten bei Yokogawa Deutschland an der Konzeption, Pla-nung und Umsetzung von Automatisierungslösungen. In Europa besitzt Yokogawa einen eigenen Vertrieb sowie eige-ne Service- und Engineering-Organisationen. Yokogawa Europe B.V. wurde 1982 als Zentrale für Europa in Amers-foort, NL, gegründet.

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