IMK-Konjunkturindikator: Teil-Lockdown erhöht Rezessionsgefahr leicht
Der leichte Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit beruht nach der IMK-Analyse auf einem Rückgang der Auftragseingänge aus dem Ausland für das Verarbeitende Gewerbe und einer Eintrübung der Finanzmarktindikatoren. So lag etwa der Börsenindex CDAX Ende Oktober um rund 10 Prozent unter dem Stand im Vormonat. Aktuell sorgten vor allem die Berichte über Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung gegen Covid-19 allerdings dafür, dass sich die Finanzindikatoren wieder aufhellten, berichtet IMK-Forscher Dr. Thomas Theobald.
Die aktuellen Indikatorergebnisse stützen das IMK bei der Einschätzung, dass sich die konjunkturelle Erholung in Deutschland zwar grundsätzlich fortsetzt, aber in den Wintermonaten einen spürbaren Dämpfer erfährt. In den nächsten Monaten dürfte die konjunkturelle Lage weiterhin stark von der Corona-Krise geprägt bleiben. Das gilt besonders für die BIP-Entwicklung im Schlussquartal des Jahres 2020. Dabei zieht das Wiederaufflammen des Infektionsgeschehens nach Analyse der Ökonomen nicht nur die Ertragslage der Unternehmen in Mitleidenschaft, deren Geschäftstätigkeit zur Eindämmung der Pandemie unmittelbar unterbunden ist (Gastronomie und personennahe Dienstleistungen), sondern auch solcher Unternehmen, für die Nachfragerückgänge, insbesondere auch auf ausländischen Absatzmärkten, zu erwarten sind.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
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