Immer mehr Abiturienten ergreifen Beruf in der Bauwirtschaft
Individuelle Entwicklung wird gefördert
„Unsere Unternehmen bauen auf die Aus- und Weiterbildung. Das ist ein wesentlicher Baustein für die Karrieremöglichkeiten der Beschäftigten. Die steigende Zahl der Abiturienten unter den Auszubildenden beweist die ausgezeichneten individuellen Entwicklungsmöglichkeiten“, unterstreicht Jörn P. Makko, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Niedersachsen-Bremen. „Wir freuen uns über die kontinuierlich steigende Attraktivität der Bauberufe. In dieser Hinsicht ist die Bauwirtschaft im Norden vorbildlich aufgestellt.“
Den typischen Bauarbeiter gibt es nicht mehr
Ob Hochbau oder Tiefbau, ob Dachdecker, Gleisbauer oder Klimatechniker: „Die Baubranche verabschiedet sich immer mehr vom alten Klischee des typischen Bauarbeiters“, sagt Lars Keller, Vorsitzender des Vereins zur Berufsförderung der Bauwirtschaft Nord. „Die Anforderungen in den Bauberufen sind heute recht vielseitig.“ Ein Grund liege in der Digitalisierung, die in vielen Arbeitsprozessen schon Alltag sei. Ein Beispiel ist das Building Information Modeling (BIM), die vernetzte und softwaregestützte Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken. „Technologien wie diese machen den Bau auch für Abiturienten zunehmend interessant. Es gibt kaum eine Branche, in der die Digitalisierung so stark vorangeschritten ist wie in der Bauwirtschaft“, betont Keller, der seit fast 20 Jahren ehrenamtlich in der Berufsausbildung tätig ist.
Alternative zum Studium
Stabil ist die Zahl der Studierenden im Bauingenieurwesen beziehungsweise Ingenieurbau. In Niedersachsen ist sie seit 2015 von rund 1.400 auf 1.500 an den Fachhochschulen angestiegen. An den Universitäten liegt sie in diesem Zeitraum immer bei rund 1.900. An der Hochschule Bremen schwankt die Zahl der Studierenden im Bauingenieurwesen seit fünf Jahren zwischen 500 und 600. Dass die Menge der angehenden Akademiker in diesem Bereich nicht zunimmt, ist für Lars Keller „ein weiteres Indiz für die gestiegene Wertschätzung der betrieblichen Ausbildung.“ Hier profitierten Berufseinsteiger zudem von einem breiten Fundament an Fertigkeiten und Wissen. „Die Spezialkenntnisse erlangt man später in der Praxis oder im Studium nach der Ausbildung.“
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