Knorr-Bremse AG steigert im dritten Quartal 2020 deutlich Umsatz, Profitabilität und Cashflow
- Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2020 trotz der Einflüsse durch die Covid-19-Pandemie sehr widerstandsfähig
- Widerstandsfähiges Margenniveau: EBITDA-Marge in den ersten neun Monaten 2020 von 17,5 % im Vergleich zu 18,5 % im Vorjahreszeitraum
- Free Cashflow in Q3 mit 181,8 Mio. EUR gegenüber Q2 2020 (47,5 Mio. EUR) nahezu vervierfacht; gleichzeitig gesteigerte und gezielte Investitionen in strategische und zukunftsorientierte Innovations- und Technologieprojekte
- In Q3 dank deutlich gestiegener Nachfrage bei Nutzfahrzeugen Auftragseingang mit +3,6 % und Auftragsbestand mit +1,2 % wieder über Vorjahresniveau
- Division RVS steigert ggü. Vorjahreszeitraum in Q3 Auftragsbestand um 3,1 % und verbessert EBITDA-Marge von 20,6 % auf 21,6 %
- Division CVS wächst in Q3 2020 deutlich stärker als der Markt und verzeichnet Auftragseingang von +45,2 % ggü. Vorjahreszeitraum
- Ausblick 2020 bestätigt: Umsatz von 5.900 bis 6.200 Mio. EUR, operative EBITDA-Marge 16,5 % bis 17,5 %
Die Knorr-Bremse AG, Weltmarktführer für Bremssysteme und führender Anbieter von weiteren Subsystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge, hat heute die Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2020 vorgelegt.
Frank Markus Weber, Finanzvorstand der Knorr-Bremse AG, sagte anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse: „Knorr-Bremse hat im dritten Quartal in allen Kennzahlen und Margen gegenüber dem zweiten Quartal deutlich zugelegt und allein das EBIT um über 12 Prozent gesteigert. Vor allem die Division Truck konnte sich besser als der Markt entwickeln und verzeichnete seit dem Sommer in Europa und Nordamerika eine deutlich angestiegene Nachfrage, getrieben auch durch Sonderschichten bei den Nutzfahrzeugherstellern. In China entwickelte sich die Nachfrage nach einem sehr starken zweiten Quartal 2020 dank Vorzieheffekten auch im dritten Quartal sehr gut. Die Division Rail zeigt insgesamt mit einer stabilen Profitabilität weiterhin eine Performance auf hohem Niveau.“
„Aufgrund der anhaltend volatilen Marktentwicklung werden wir auch in den kommenden Monaten auf eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen zur Ergebnis- und Cashflow-Stabilisierung sowie zur Sicherstellung der Supply Chain für unsere Kunden achten. Bei den Kostenmaßnahmen gehen wir sehr gezielt vor und ermöglichen somit weiterhin sinnvolle Zukunftsinvestitionen. Ein gutes Beispiel hierfür ist unsere sehr positive Cashflow-Entwicklung im dritten Quartal trotz höherer Investitionen und einer gestiegenen F&E-Quote“, so Weber weiter.
Auftragsbestand trotz volatilen Marktumfelds weiter auf hohem Niveau
Das Marktumfeld des Knorr-Bremse Konzerns war in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 von der Covid-19-Pandemie geprägt. In der unterjährigen Entwicklung ist bereits eine Verbesserung des dritten Quartals gegenüber dem zweiten Quartal festzustellen. Im Bereich der Schienenfahrzeuge zeigten sich Europa, China und Indien als die Märkte mit dem größten Nachfragerückgang. Der globale Nutzfahrzeugmarkt verzeichnete vor allem im zweiten Quartal 2020 einen spürbaren Abschwung infolge der weltweiten Lockdowns und der damit verbundenen Werksschließungen der Nutzfahrzeughersteller. Seit dem Sommer konnten die Märkte in Europa und Nordamerika bereits wieder eine deutlich stärkere Nachfrage verzeichnen. In Asien entwickelten sich insbesondere die Umsätze mit den Nutzfahrzeugherstellern in China deutlich über Vorjahr.
Der Auftragseingang im Knorr-Bremse Konzern zeigte sich im dritten Quartal 2020 gegenüber dem zweiten Quartal deutlich erholt und der Auftragseingang wuchs auch im Jahresvergleich um über 3 %. Entsprechend übertraf der Auftragsbestand zum 30. September 2020 mit 4.457,7 Mio. EUR das gute Vorjahresniveau von 4.402,9 Mio. EUR um 1,2 %. Über die gesamten neun Monate des Jahres 2020 betrachtet lag der Auftragseingang mit 4.355,0 Mio. EUR (Vorjahr: 5.153,0 Mio. EUR) noch um -15,5 % unter dem Vorjahr.
Im dritten Quartal erzielte der Knorr-Bremse Konzern einen Umsatz von 1.533,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1.711,1 Mio. EUR) und somit eine deutliche Verbesserung um 7,4 % gegenüber dem zweiten Quartal. Insgesamt reduzierte sich der Umsatz zwischen Januar und September 2020 um -13,6 % auf 4.589,3 Mio. EUR (Vorjahr: 5.312,7 Mio. EUR). Währungsbereinigt betrug der Umsatzrückgang -12,5 %.
Der Anteil der Nachmarktumsätze im Konzern am Gesamtumsatz erhöhte sich spürbar auf 37,1 % (Vorjahr: 33,6 %).
Damit gelang es Knorr-Bremse, sein stabiles und resilientes Geschäftsmodell wiederum unter Beweis zu stellen.
Hohe Profitabilität und starker Cashflow trotz Covid-19-Pandemie
Das EBITDA steigerte sich im dritten Quartal 2020 gegenüber dem zweiten Quartal 2020 um 9,5 % auf 268,7 Mio. EUR. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 belief es sich auf 804,2 Mio. EUR (Vorjahr: 982,2 Mio. EUR) und lag damit vor allem volumenbedingt um -18,1 % unter dem Vorjahr. Dank der frühzeitig eingeleiteten Covid-19- Maßnahmenprogramme in beiden Divisionen sowie eines gestiegenen Anteils der Umsätze im Nachmarktgeschäft am Gesamtumsatz lag die EBITDA-Marge mit 17,5 % auf einem sehr guten Niveau (Vorjahr: 18,5 %).
Auch das EBIT des Knorr-Bremse Konzerns steigerte sich gegenüber dem zweiten Quartal um 12,1 % auf 194,6 Mio. EUR. In den ersten neun Monaten 2020 ist es um -24,4 % auf 592,1 Mio. EUR (Vorjahr: 783,0 Mio. EUR) zurückgegangen. Dies entspricht einer EBITMarge von 12,9 % (Vorjahr: 14,7 %). Infolge erhöhter Investitionstätigkeiten und somit höherer Abschreibungen liegt die Margenveränderung über der des EBITDA.
Der Free Cashflow belief sich in den ersten neun Monaten auf 168,5 Mio. EUR (Vorjahr: 355,3 Mio. EUR). Insbesondere im zweiten Quartal wirkten sich sowohl die pandemiebedingten geringeren Umsätze als auch höhere Auszahlungen in Investitionen aus. In Q3 2020 zeigte das zur Ertrags- und Cashflow-Stabilisierung eingeleitete Maßnahmenprogramm weiterhin Wirkung und es konnte ein deutlich höherer Free Cashflow von 181,8 Mio. EUR verzeichnet werden (Q2 2020: 47,5 Mio. EUR). Aufgrund regelmäßiger saisonaler Entwicklungen wird im vierten Quartal 2020 ebenfalls mit einem starken Free Cashflow gerechnet. Die Cash Conversion Rate, d. h. der Free Cashflow in Relation zum Nettoergebnis, betrug im dritten Quartal 129 % nach 90 % (bereinigt um Sondereffekte) im dritten Quartal 2019 und 41 % im zweiten Quartal 2020.
Segmente
Systeme für Schienenfahrzeuge (RVS) mit solidem Auftragsbestand von +3,1 % per Q3 2020 gegenüber Vorjahr und verbesserter Profitabilität
Im dritten Quartal 2020 zeigte sich in dem um 3,1 % über Vorjahr liegenden Auftragsbestand von 3.400,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3.296,9 Mio. EUR) die starke Resilienz und Stabilität der Division RVS.
Über den gesamten Neun-Monats-Zeitraum zwischen Januar und September 2020 betrachtet sank der Umsatz der Division RVS um -8,2 % auf 2.562,5 Mio. EUR (Vorjahr: 2.791,4 Mio. EUR) aufgrund geringerer Umsätze mit Schienenfahrzeugherstellern. In Europa war dies vor allem auf den Nahverkehr (Light-Rail-Vehicle und Metro), in Nordamerika auf das Frachtgeschäft und in der Region Asien auf das Hochgeschwindigkeits- und Lokomotivengeschäft zurückzuführen.
Das EBITDA lag volumenbedingt im gesamten Berichtszeitraum mit 568,1 Mio. EUR (Vorjahr: 605,6 Mio. EUR) -6,2 % unter Vorjahr. Dies entspricht einer verbesserten EBITDAMarge von 22,2 % (Vorjahr: 21,7 %). Dabei profitierte die Division von positiven Mixeffekten in Europa und einer stabilen Entwicklung der Profitabilität in Asien auf hohem Niveau. Darüber hinaus wirkte sich das eingeleitete Kostensenkungsprogramm zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie auf die Ergebnissituation positiv aus.
Systeme für Nutzfahrzeuge (CVS) verzeichnen starken Auftragseingang von +45,2 % sowie Outperformance der Märkte in Q3 2020 gegenüber Vorjahr
Mit einem Auftragseingang der Division CVS von +45,2 % im dritten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal zeigten sich bereits wieder die deutlich verbesserten Markteinschätzungen in Europa und Nordamerika.
Für die ersten drei Quartale des Jahres 2020 lag der Umsatz per Ende September 2020 mit 2.026,3 Mio. EUR (Vorjahr: 2.523,8 Mio. EUR) um -19,7 % unter dem Vorjahr. Der Umsatzrückgang resultierte vor allem aus einer weltweit gesunkenen Nutzfahrzeugproduktion und damit einhergehenden Umsatzeinbußen im OE-Geschäft, vor allem in Europa und Nordamerika. Trotzdem ist es CVS gelungen, sich besser als der Markt zu entwickeln, unterstützt durch einen wachsenden Umsatz pro Nutzfahrzeug und einer besseren Entwicklung des Nachmarktgeschäftes. Zusätzlich trug das neu erworbene Lenkungsunternehmen R.H. Sheppard einen Umsatz in Höhe von 29,4 Mio. EUR bei. In der Region Asien setzte sich die hohe Dynamik hinsichtlich der OE-Umsatzentwicklung in China gegenüber dem Vorjahr weiter fort.
Der Nachmarktanteil stieg gegenüber Vorjahr auf 28,3 % (Vorjahr: 24,8 %) des Umsatzes.
Das EBITDA lag volumenbedingt mit 259,8 Mio. EUR (Vorjahr: 393,8 Mio. EUR) um -34,0 % unter dem Vorjahreswert. Die EBITDA-Marge lag mit 12,8 % unter der des Vorjahres von 16,3 %. Die sich im dritten Quartal erholenden Umsätze in den Kernmärkten Europa und Nordamerika bei gleichzeitig konsequenter Fortführung der eingeleiteten Kostenmaßnahmen führten zu einer Verbesserung der Profitabilität verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020.
Regionen
Die regionalen Umsatzbeiträge in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 zeigten eine deutliche Steigerung des Geschäfts in der Region Asien/Pazifik. Daraus ergibt sich die folgende regionale Aufteilung der Umsätze per Ende September 2020:
– Europa/Afrika 45 % (Vorjahr: 47 %)
– Asien/Pazifik 33 % (Vorjahr: 28 %)
– Nordamerika 20 % (Vorjahr: 24 %)
– Südamerika 1 % (Vorjahr: 2 %)
Hohe Investitionen in die Zukunft – Mitarbeiterzahl leicht unter Vorjahresniveau
In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 investierte Knorr-Bremse rund 5,0 % des Umsatzes (Vorjahr: 3,7 %) oder 230,0 Mio. EUR (Vorjahr: 195,2 Mio. EUR) in zukunftsorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Die Steigerung spiegelt auch die langfristigen Wachstumsund Innovationsprioritäten von Knorr-Bremse wider. Unter anderem wurden Investitionen im Rahmen des automatisierten Fahrens, der Weiterentwicklung des Lenkungsgeschäfts und der Elektrifizierung getätigt.
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter während der ersten neun Monate 2020 sank um -2,6 % auf 28.800 (Vorjahr 29.562).
Konzern bestätigt Ausblick für das Gesamtjahr 2020
Aufgrund der guten Entwicklung in den vergangenen drei Monaten und der zu erwartenden Entwicklung im vierten Quartal bestätigt der Vorstand der Knorr-Bremse AG den Ausblick für das Geschäftsjahr 2020. Es wird mit einer weiterhin volatilen Marktentwicklung gerechnet, die eng beobachtet wird. Vorbehaltlich weiterer signifikanter Effekte aufgrund der Covid-19-Pandemie bis Jahresende, wird ein Umsatz in der Größenordnung zwischen 5,9 bis 6,2 Mrd. EUR (Vorjahr: 6,937 Mrd. EUR) und eine operative EBITDA-Marge, also vor Restrukturierungsaufwendungen, zwischen 16,5 % bis 17,5 % (2019: 18,8 %) erwartet.
Die vollständige Quartalsmitteilung steht auf der Website www.knorr-bremse.com zur Verfügung.
Erläuterungen und Überleitungen zu den verwendeten Finanzkennzahlen finden sich im Geschäftsbericht 2019 der Knorr-Bremse AG (abrufbar unter https://ir.knorrbremse. com/download/companies/knorrbremse/Annual%20Reports/DE000KBX1006-JA- 2019-EQ-D-00.pdf), dort insbesondere auf den Seiten 75 ff. und 102.
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Diese Veröffentlichung wurde von der Knorr-Bremse AG selbstständig erstellt und kann zukunftsgerichtete Aussagen zu wichtigen Themen wie Strategie, zukünftigen finanziellen Ergebnissen, Ereignissen, Marktpositionen und Produktentwicklungen enthalten. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind – wie jedes unternehmerische Handeln in einem globalen Umfeld – stets mit Unsicherheit verbunden. Sie unterliegen einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die in Veröffentlichungen von Knorr-Bremse AG beschrieben werden, sich aber nicht auf diese beschränken. Sollten sich eine(s) oder mehrere dieser Risiken, Ungewissheiten oder andere Faktoren realisieren oder sollte sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen von Knorr-Bremse AG wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die als zukunftsgerichtete Aussagen formuliert wurden. Zukunftsgerichtete Aussagen sind erkennbar an Formulierungen wie „erwarten“, „wollen“, „ausgehen“, „rechnen mit“, „beabsichtigen“, „planen“, „glauben“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“ und „vorhersagen“ oder an ähnlichen Begriffen. Knorr-Bremse AG übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt nicht, zukunftsgerichtete Aussagen ständig zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.
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Knorr-Bremse (ISIN: DE000KBX1006, Tickersymbol: KBX) ist Weltmarktführer für Bremssysteme und weitere Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Die Produkte von Knorr-Bremse leisten weltweit einen maßgeblichen Beitrag zu mehr Sicherheit und Energieeffizienz auf Schienen und Straßen. Rund 29.000 Mitarbeiter an über 100 Standorten in mehr als 30 Ländern setzen sich mit Kompetenz und Motivation ein, um Kunden weltweit mit Produkten und Dienstleistungen zufriedenzustellen. Im Jahr 2019 erwirtschaftete Knorr-Bremse in seinen beiden Geschäftsdivisionen weltweit einen Umsatz von 6,9 Mrd. EUR. Seit mehr als 115 Jahren treibt das Unternehmen als Innovator in seinen Branchen Entwicklungen in den Mobilitäts- und Transporttechnologien voran und hat einen Vorsprung im Bereich der vernetzten Systemlösungen. Knorr-Bremse ist einer der erfolgreichsten deutschen Industriekonzerne und profitiert von den wichtigen globalen Megatrends: Urbanisierung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Mobilität.
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