Biotechnik

Medizinische Informatik „Made in Regensburg“

Die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, und die dort ansässige Patentanwaltskanzlei Dehmel & Bettenhausen haben den diesjährigen Innovationspreis für eine herausragende Arbeit aus der Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum Regensburg und dem Regensburg Center of Biomedical Engineering der OTH Regensburg vergeben.

Die Jury um BioPark-Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal, Patentanwalt Dr. Berthold Bettenhausen, Prof. Dr. Bernhard Weber von der Universität Regensburg und der Vizepräsidentin der OTH Regensburg Prof. Dr. Klaudia Winkler hatten es nicht einfach, aus den Bewerbungen mit hoher Qualität den diesjährigen Preisträger zu bestimmen. Ausschlaggebend waren die Kriterien Innovationskraft und Anwendungspotential der Arbeiten.

Den Preis erhielt Dr. Daniel Deuter aus der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie (Direktor: Prof. Nils Ole Schmidt) des Universitätsklinikums Regensburg (UKR). In seiner Dissertation am ehemaligen Lehrstuhl von Prof. Alexander Brawanski entwickelte er in der Arbeitsgruppe Flussdynamik (Leitung Dr. Christian Doenitz) eine Software für ein bildgebendes Verfahren zur schnellen Risikoabschätzung von Aneurysmen (altgriechisch Erweiterung), arteriellen Aussackungen der Hirngefäße. Die Brisanz dieser degenerativen Gefäßwanderkrankungen liegt in ihrer potentiell tödlichen Rupturgefahr (also Rissbildung) mit nachfolgender Hirnblutung. Leider existieren zum heutigen Zeitpunkt keine endgültig belastbaren Modelle zur Einschätzung des Rupturrisikos.

Computational Fluid Dynamics (CFD), ursprünglich aus den Ingenieurswissenschaften stammend, stellt eine etablierte Methode zur Abschätzung hämodynamischer Bedingungen  in  Gefäßsystemen  dar.  Im  Forschungsprojekt VisKo von Prof. Lars Krenkel werden am Regensburg Center of Biomedical Engineering (RCBE) numerische Berechnungsmodelle für kombinierte Strömungs- und Gerinnungseigenschaften des Blutes entwickelt. Das RCBE ist eine fakultäts- und hochschulübergreifende Forschungseinrichtung zur Unterstützung der Medizin und des Gesundheitsbereiches. In Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des UKR, welche auf eine große Expertise in der Behandlung von Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen zurückgreifen kann und jährlich eine Vielzahl von Patienten mit diesen Erkrankungen behandelt, bestanden so optimale Bedingungen für die Durchführung des Forschungsprojektes an der Schwelle zwischen Medizintechnik   und  Klinik.  Auf  dieser  Basis  konnte  Dr. Deuter einen CFD-Workflow entwickeln, der erstmals die Hämodynamik von Aneurysmen innerhalb von 30 Minuten berechnen kann und damit den behandelnden Klinikern zeitnah Informationen zur ersten Risikoabschätzung zum Wohle des Patienten ermöglicht. Kontakt: daniel.deuter@klinik.uni-regensburg.de

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