Mobiles Bezahlen: Gerne einfach und schnell – aber bitte sicher
Convenience versus Sicherheit
Rund 38 Prozent der Befragten stehen dem Bezahlen mit dem Smartphone im Jahr 2020 aufgeschlossen gegenüber. Sie sind der Meinung, dass das Bezahlen mit dem Smartphone schneller, einfacher und moderner ist und ihnen eine gute Alternative zu den bestehenden Zahlungsarten bietet. Ihnen stehen allerdings 62 Prozent an Skeptikern gegenüber, die sich mit dem Thema noch nicht anfreunden konnten. Hier gibt es vor allem Bedenken bei Sicherheit, Datenschutz und bei der Notwendigkeit persönliche Daten in den Bezahl-Apps zu hinterlegen.
Mehr App-Nutzung
2020 nutzen bereits 17 Prozent der Befragten eine oder mehrere Apps, um an der Kasse mit dem Smartphone zu bezahlen. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als 2018. Die Bezahl-Apps funktionieren entweder kontaktlos über eine NFC-Schnittstelle (z.B. Apple Pay oder Google Pay), oder via Bar- oder QR-Code (z.B. Bluecode und Payback Pay). Die Apps, die am häufigsten genutzt wurden, stammen von Anbietern wie Apple Pay, PayPal, Payback Pay und Google Pay, die alle einen starken Markennamen haben und zusätzliche Mehrwertfunktionen – etwa das Sammeln von Treuepunkten – oder einen Omnichannel-Ansatz bieten. Das größte Vertrauen der VerbraucherInnen genießen aber trotzdem weiterhin die konventionellen Zahlungsdienstleister, die sowohl eigene Lösungen anbieten als auch mit oben genannten Anbietern bei mobilen Bezahlverfahren kooperieren: 73 Prozent der Befragten stuften Kreditkartenanbieter und 79 Prozent Banken/Sparkassen als voll und ganz vertrauenswürdig ein.
Ab und zu mobil bezahlen
Die Mehrheit der VerbraucherInnen, die bereits mit mobilen Apps bezahlen, nutzt diese selektiv für bestimmte Einkäufe. Nur 5 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie mit den Bezahl-Apps alle ihre Einkäufe bezahlen. 60 Prozent hingegen bezahlen „ein paar“ Einkäufe, also immer mal wieder, mit dem Smartphone. Das verdeutlicht, dass mobile Bezahl-Apps größtenteils zusätzlich zu anderen Zahlungsarten verwendet werden.
Kontaktloses Bezahlen bei Corona
Fast zwei Drittel der befragten Verbraucher und Verbraucherinnen haben angegeben, dass sich ihr Bezahlverhalten aufgrund der Corona-Pandemie verändert hat. Allerdings sagten nur 6 Prozent der Befragten, dass Sie aufgrund von Corona mobil mit dem Smartphone am Point of Sale gezahlt haben. Aus der Stichprobe gehen die girocard (kontaktlos und gesteckt mit PIN) und die Kontaktlos-Funktion der Kreditkarte als klare Gewinner hervor, die während der Corona-Pandemie verstärkt genutzt wurden. Weitergehende qualitative Befragungen in der digitalen Fokusgruppe zeigen, dass sich VerbraucherInnen von den Zahlungsdienstleistern mehr Aufklärung und verständliche Informationen zum Thema Datenschutz und Sicherheit wünschen.
Methode
*) Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Kantar wurde eine zweistufige Verbraucherbefragung durchgeführt, um den Status quo zum mobilen Bezahlen in Deutschland in 2020 abzubilden. Im ersten Schritt wurde an die Fragestellungen der repräsentativen Onlinebefragung von 2018 angeknüpft und diese mit Fragestellungen zum Bezahlverhalten während der Corona-Pandemie ergänzt. An der repräsentativen Verbraucherbefragung haben 1.017 Verbraucher teilgenommen. Im zweiten Schritt wurde eine digitale Fokusgruppe durchgeführt, um Informationsstand, Beweggründe, Bedenken und Barrieren der VerbraucherInnen beim mobilen Bezahlen mit dem Smartphone herauszuarbeiten.
EHI Mobile-Payment-Initiative
Um über die unterschiedlichen Möglichkeiten des mobilen Bezahlens aufzuklären, hat das EHI mit Partnern die Mobile-Payment-Initiative in 2018 gegründet. Gemeinsam mit dem EHI wollen u.a. Bluecode, CGI Deutschland, girocard, Google Deutschland, PAYBACK, PAYONE, Roqqio und S-Payment mit der Mobile-Payment-Initiative unter der Leitung von Caroline Coelsch, Projektleiterin beim EHI, umfassende Informationen zum mobilen Bezahlen bereitstellen. Website: www.mobile-payment-initiative.de
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 800 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Kurt Jox, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.
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