Nachwuchsmanager treten erstmals digital gegeneinander an
Der Junior Manager Contest beförderte auch in diesem Jahr die jungen Teilnehmer aus den unterschiedlichen Ausbildungsbetrieben in die Geschäftsführung virtueller Firmen. Fanden die Vorentscheidungen in der Vergangenheit bei gastgebenden Betrieben in den beteiligten Landkreisen statt, so musste das bewährte Konzept in Anbetracht der Corona-Pandemie in diesem Jahr sehr kurzfristig Mitte Oktober auf ein Online-Format umgestellt werden. Trotzdem war auch bei dieser digitalen Durchführung eine gute Stimmung spürbar und die Vorentscheide verliefen durchgängig reibungslos. Die Aufgabenstellung war für alle Teams, die sich aus 120 Auszubildenden und über 190 Bewerbungen zusammensetzten gleich: Über mehrere Spielperioden galt es, ein fiktives Unternehmen, das Surfbretter sog. (River)boards herstellt mit dem Team und eigenen Strategien und Methoden zu führen und dabei wie ein Unternehmer zu handeln. Dabei waren Entscheidungen für die Bereiche Entwicklung, Produktion, Personal, Marketing und Vertrieb zu treffen. Unter jeweils neuen Wirtschaftsprognosen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingen galt es über vier fiktive Geschäftsjahre hinweg Verkaufsstrategien festzulegen, Bilanzen auszuwerten, Umsatz- und Mitarbeiterplanungen aufzustellen sowie Produktionsmengen und Einkaufsvolumina zu bestimmen.
Das Steinbeis Innovationszentrum Unternehmensentwicklung aus Pforzheim zeichnete online ein Webesminar zur Erklärung des Planspiels auf und stellte es den Teilnehmern samt Handbuch zur Verfügung. Darüber hinaus mussten die Teams bereits drei Tage vor dem jeweiligen Vorentscheid erste unternehmerische Entscheidungen per WhatsApp übermitteln. Fortgesetzt wurden die für alle Teams parallellaufenden und zeitlich genau getakteten digitalen Veranstaltungen unter der Führung von fünf Mitarbeitern des Instituts Steinbeis, die in den virtuellen Räumen für betriebswirtschaftliche Fragen zur Verfügung standen. Die Azubi-Teams konnten sich mit Kreativpotenzial als zukünftige Gestalter und Planer am Wirtschaftsstandort Nordschwarzwald gegen ihre maximal neun Mitstreiter je kreisweitem Vorentscheid beweisen.
Annette Beyer von der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH war begeistert, dass alle Teams die Umstellung auf „Online“ mitgemacht und die Vorentscheide komplett und mit voller Einsatzfreude und Motivation mitgespielt haben. Dadurch, dass die Projektbeteiligten von Anfang an mit den Teilnehmern in Dialog getreten waren, konnten die teilnehmenden Teams unterstützt und ihre vollständige Teilnahme gesichert werden. Auch die Übertragungen der Entscheidungen der Teams während der Vorentscheide per WhatsApp klappte bestens. Bei den einzelnen Vorentscheiden investierten die Teams viel in Forschung und Entwicklung, stiegen tief in die Kalkulationen ein, was allseits Konkurssituationen verhinderte. Die sympathischen Teams der jungen Nachwuchsmanager engagierten sich voller Konzentration und verfolgten ihre teils kreativen und durchdachten Strategien über die vier Geschäftsjahre überraschend konsequent und waren in der Lage, diese an die Veränderungen des Arbeitsmarkts und der Bedürfnisse der eigenen Mitarbeitenden anzupassen. Insgesamt rangierte das diesjährige Planspiel auf hohem Niveau.
Aus dem Vorentscheid im Kreis Calw erreichte das Team von Dürr Optronik den 1. Platz, Zweitplatzierter sind die Auszubildenden von MEVA Schalungs-Systeme – „MEVA-Family“ gefolgt von Wagon Automotive auf dem dritten Platz.
Im Kreis Freudenstadt hat das Team von Bosch Rexroth – „Rexriver“ die Nase vorn auf Platz 1, Zweiter sind die Azubis von KOCH Pac-Systeme – „KOCH4future“, den dritten Platz erreichte das Team der Auszubildenden der Kreissparkasse Freudenstadt – „Perfect wave GmbH“
Beim dritten Vorentscheid im Enzkreis lauten die Platzierungen: 1. Platz Hellmut Ruck, 2. Platz: Kieselmann 3. Platz: IMO Oberflächen
Die Sieger dieser Vorentscheide erhielten Gutscheine für die Blackforest Wave in Pforzheim, nehmen an der Endrunde am 04.12.2020 teil und spielen beim Finale um Ipads.
Weitere teilnehmende Unternehmen waren aus dem Landkreis Calw: Elsner Elektronik GmbH, Wackenhut GmbH & Co. KG, Stadtverwaltung Nagold, DUROtherm Kunststoffverarbeitung GmbH, Vereinigte Volksbank eG – Volksbank Calw, Rolf Benz AG & Co. KG und Kömpf Baustoffhandel GmbH.
Aus dem Landkreis Freudenstadt kamen die Azubi-Teams der Gebr. Schmid, Weinmann Aach AG, SCHUPP GmbH & Co. KG, Hotel Traube Tonbach und Homag GmbH.
Aus dem Enzkreis nahmen Teams der Firmen Hellmut Ruck GmbH, Amann Girrbach GmbH, Karl Elser GmbH, Albert CRAISS GmbH & Co. KG, IMO Oberflächentechnik GmbH, Kieselmann GmbH, sowie C. Hafner GmbH & Co. KG teil.
Junior Manager Contest Nordschwarzwald
Der Junior Manager Contest Nordschwarzwald ist ein gesamtregionales Unternehmensplanspiel, organisiert von den Landkreisen Calw und Freudenstadt, dem Enzkreis, den Städten Freudenstadt, Horb, Mühlacker und Nagold sowie der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG). Das zweistufige Planspiel wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg aus Landesmitteln gefördert und vom Steinbeis Innovationszentrum Unternehmensentwicklung aus Pforzheim konzipiert und vor Ort durchgeführt. Im Rahmen des Wettbewerbs treffen die Teilnehmer Entscheidungen im Beschaffungs-, Produktions-, Personal-, Vertriebs- und Finanzbereich, um im Wettbewerb das Zielsystem Eigenkapital, Periodenüberschuss, Umsatzrendite, Kundenzufriedenheit und Planungsgenauigkeit zu optimieren. Die besten Teams qualifizieren sich zu einem Innovations-Workshop mit anschließendem Pitch vor einer Expertenjury. Sie erarbeiten als Team mit Hilfe von Kreativitätstechniken und Tools aus der Gründerszene innovative Geschäftsideen, die sie am Ende des Tages der Jury präsentieren.
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