Kunst & Kultur

Post Theater präsentiert: SPOOKAI

Premiere: Sonntag, 27. Dezember 2020, Theaterdiscounter, Berlin, 13:00 Uhr

SPOOKAI ist ein besonderes Spukhaus und spielt in fantastischen Bildern, Geschichten und Räumen mit Ideen und Vorstellungen von Geistern. Das Publikum erlebt auf einem Theaterparcours das (Un)-Heimliche, das hinter jeder Ecke lauert, und stellt fest, dass es viel mehr Geister gibt, als es die europäische Folklore erklären kann. Aus Japan scheint eine viel umfangreichere Erklärung zu kommen, wie, wo und warum Dämonen und Geisterwesen auftauchen und was sie wollen. Die sogenannten „Yokai“ können einfach aus allem entstehen – aus einem Stück Natur oder auch aus einem Gegenstand, der von Menschen gemacht wurde.

Post Theater hat sich mit dieser japanischen Geisterwelt beschäftigt und sie nun auch im Theaterdiscounter aufspüren können. Dabei kommt vor allem den Tsukumo Gami, den Ding-Dämonen, eine besondere Rolle zu: Wenn jeder Gegenstand einen Geist hat, haben dann Smartphones besonders schlaue Geisteskräfte? SPOOKAI fragt nach dem Verhältnis der Menschen zu ihrer immer “schlaueren” Technik, zu neuen Medien, und was diese mit uns machen.

SPOOKAI spricht Menschen verschiedener Generationen auf parallelen Ebenen an – alle werden auf eine Tour zu multi-medialen Installationen und Performances geführt, auf denen sie zahlreichen Yokai begegnen – und ihre Welt kennen und schätzen lernen. Trickfilm, Robotik, Sound-Architekturen und Theatertechnik helfen dabei, das Publikum zu gruseln, zu überraschen und zu verwirren.

In SPOOKAI setzt sich die japanische Medien-Performance-Künstlerin Hiroko Tanahashi (künstlerische Ko-Leitung von Post Theater) mit ihrem eigenen kulturellen Erbe intensiv auseinander. Wie universell können Vorstellungen aus der japanischen Mythologie sein? Wie unterschiedlich sind Vorstellungen von Geisterwesen in ihrer alten und ihrer neuen Heimat? Welche Traditionslinien lassen sich aus dem Shintoismus zur Actor-Network Theorie von u.a. Bruno Latour ziehen?

SPOOKAI ist der dritte Theaterparcours von Post Theater, bei dem parallel erwachsenes und jüngeres Publikum angesprochen werden. Nach „I in Wonderland“ (eine Auseinandersetzung mit Bilder-Geschichten) und „HexenHüttenTraumPaläste“ (über die Architektur in den Märchen der Gebrüder Grimm) ist auch SPOOKAI wieder eine Performance, zu der zahlreiche KünstlerInnen aus Medienkunst, Animation, Illustration und bildender Kunst beigetragen haben.

Künstlerische Leitung/Regie/Text/Illustration: Hiroko Tanahashi und Max Schumacher Stimmen Sprachaufnahmen: Mareile Metzner, Ilka Teichmüller, Matthias Horn, Patrick Khatami Live-Performance: Hiroko Tanahashi, Max Schumacher, Yuko Sato, Mariko Koh, Ian Wang. Video-Performance: Yuko Sato, Erbil Ayalp, Max Schumacher Musik/Sounddesign: Sibin Vassilev Animationen: Johannes Krohn, Hiroko Tanahashi Video/Medienkunst: Yoann Trellu, Hiroko Tanahashi Robotik/Programmierung: Sebastian Schlemminger (PRAGMATA), Jasper Diekamp Kostümdesign: Marion Reddmann Bühnenmalerei: Martina Arnold Szenographische und technische Beratung: Jasper Diekamp Bühnenbau: Terence Sonntag Technische Leitung: Fabian Bleisch, Yoann Trellu Design/Foto: Hiroko Tanahashi Pressearbeit: k3 berlin Produktionsleitung: Mario Stumpfe / artkrise

Eine Produktion von Post Theater in Koproduktion mit dem LOFFT, Societaetstheater Dresden, Theaterdiscounter Berlin mit freundlicher Unterstützung vom Stuttgarter Filmwinter – Festival for Expanded Media

Gefördert von: Kultusministerium Baden-Württemberg via LaFT BW, Kulturamt Leipzig und Kulturamt Dresden.

Die Recherchen zu SPOOKAI wurden vom Berliner Senat für Kultur und Europa gefördert.

Post Theater

arbeitet seit seiner Gründung in New York immer wieder an den Schnittstellen zwischen Theater, zeitgenössischen Tanz und Medienkunst. Inhaltlicher und formaler Fokus der Arbeit liegt auf dem Verhältnis zwischen Mensch und Technik. Allen Projekten geht eine intensive gemeinsame Recherchephase des internationalen KünstlerInnen-Teams voraus.

So sind über 60 Performances in ca. 50 Städten in 20 Ländern entstanden – oft mit lokalen KünstlerInnen, oft ortsbezogen, oft als Auftragsarbeiten von internationalen Festivals (u.a. Singapore Arts Festival, Tanz im August Berlin, Tanzfest Weimar, Varna Summer, Zagreb Dance Week). Post Theater wird von der Medienkünstlerin Hiroko Tanahashi und dem Dramaturgen und Regisseur Max Schumacher geleitet.

In Berlin präsentierte Post Theater seine Arbeiten an zahlreichen Orten, u.a. Sophiensaele, Dock 11, Radialsystem, Theaterdiscounter, Akademie der Künste, Hebbel am Ufer, Jüdisches Museum, Museum für Kommunikation, Haus der Kulturen der Welt. Post Theater gewann zahlreiche Preise, u.a. den Bremer Autorenpreis (2010) und zweimal den Stuttgarter Theaterpreis – 2015 mit “Jobs im Himmel” und 2017 mit „House of Hope“. Neben der künstlerischen Arbeit gibt Post Theater Workshops und Seminare an Kulturinstitutionen und Hochschulen weltweit, zuletzt in Taiwan und der Ukraine. In den Spielzeiten 20/21 und 21/22 ist Post Theater Residenzcompagnie am Societaetstheater Dresden.

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