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Souveräne zweite Hälfte beschert VfL deutlichen Sieg gegen Dessau

Die Siegesserie des VfL Gummersbach in der 2. HBL geht weiter. Am frühen Samstagabend haben die Oberbergischen in der heimischen SCHWALBE arena unter Zuschauerausschluss ihren vierten Sieg in Folge eingefahren. Mit 34:26 (17:13) gewann das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 und damit die bisherige Überraschungsmannschaft der Liga. Mit seinem vierten Heimsieg eroberte sich der VfL auch die Tabellenführung zurück, die die Gäste aus Sachsen-Anhalt durch ihren Sieg gegen Wilhelmshaven unter der Woche vorübergehend übernommen hatten. Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte trumpften die Gummersbacher im zweiten Durchgang richtig auf und spielten sich einen deutlichen Sieg heraus.

Beide Teams starteten in den ersten Minuten selbstbewusst in die Partie. Nach dem 2:2-Ausgleich durch Timm Schneider per Schlagwurf in der vierten Minute nahmen die Gastgeber dann das Heft in die Hand. Aus einer sicheren Abwehr heraus agierten die Gummersbacher vorne souverän. Vier Treffer in Folge bescherten ihnen in Minute neun eine 6:2-Führung. Die folgende Auszeit von Trainer Uwe Jungandreas schien bei seiner Mannschaft jedoch zu wirken, denn prompt fand der DRHV in der Offensive zu mehr Ruhe und stand in der Defensive deutlich robuster. Die Oberbergischen blieben zwar die bessere Mannschaft, jedoch schlichen sich auch bei ihnen Unkonzentriertheiten im Torabschluss ein, so dass die Anzeigentafel nach einer gespielten Viertelstunde nur noch einen knappen 7:6-Vorsprung aufwies.

Der VfL verließ sich im weiteren Verlauf insbesondere auf seine stabile Deckung und den Rückhalt durch Keeper Matthias Puhle. Vorne wechselten sich kleine Ungeschicktheiten mit toll herausgespielten Szenen ab, die die Gummersbacher weiterhin auf Kurs hielten. Das Auf und Ab machte sich auch an den Zwischenergebnissen bemerkbar. Nach dem 11:7 (21. Minute) durch Lukas Blohme, der im Rückraum zum Einsatz kam, gab es einen 3:0-Lauf der Dessauer (11:10, 24. Minute). Zwei Tore in Folge für die Gummersbacher und daraufhin zwei Treffer des DRHV hintereinander stellten den Ein-Tore-Vorsprung der Heimmannschaft wieder her (13:12, 27. Minute), ehe der VfL erneut einen Gang zulegte. Ein satter Endspurt bis zum Halbzeitpfiff mit vier Treffern in Folge bescherte dem VfL sogar die erste Fünf-Tore-Führung der Partie, als Alexander Hermann mit seinem sechsten Treffer zum 17:12 einnetze und Dessau vor dem Halbzeitpfiff nur noch mit einem weiteren Tor dagegenhalten konnte.

Die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel wusste der VfL mit seinem Vier-Tore-Polster zu nutzen, um Vollgas zu geben und sich gleich ein wenig abzusetzen. Dank einer Balleroberung in der Abwehr und zwei Toren durch Blohme gingen die Blau-Weißen in der 32. Minute mit sechs Treffern in Front und strahlten gegen die Biber aus Dessau eine weitaus größere Souveränität aus als noch in Durchgang eins. Konzentrierte und schnelle Angriffe verschafften den Gummersbacher gute Wurfpositionen. Zudem hatte die Abwehr des VfL die Dessauer weitgehend im Griff, so dass sie sich einige Kontersituationen erarbeiteten. Nach erneutem Ballgewinn in der Defensive war es wieder Blohme, der sich in die Liste der Torschützen eintrug, als er für sein Team zum 22:15 verwandelte (38. Minute). Mit einem verwandelten Strafwurf erhöhte Raul Santos eine Minute später die Differenz zwischen beiden Teams auf acht Tore (23:15).

Über die gesamte zweite Halbzeit hinweg fanden die Gäste aus Sachsen-Anhalt keine Mittel mehr, um den Sieg des VfL ernsthaft in Gefahr zu bringen. Mit aller Routine und Cleverness verwalteten die Gummersbacher ihre Führung. In der 50. Minute krönte Puhle mit einem gehaltenen Siebenmeter beim Stand von 28:20 seine erneut starke Leistung und machte in den letzten Minuten Diogo Valério Platz, der sich ebenso wie die Youngster um Malte Meinhardt, Matthis Häseler, Tom Kiesler, Julius Fanger und Joe Schuster in der Schlussphase präsentieren durfte. Zwischendurch betrug der Abstand zwischen den Mannschaften neun Treffer. Schlussendlich schlug der VfL den DRHV mit einem deutlichen 34:26. Für den Schlusspunkt sorgte Ellidi Vidarsson in der 60. Minute mit seinem Gegenstoßtreffer nach vorhergegangener Parade von Valério.

Durch den deutlichen Sieg im Spitzenspiel untermauern die Gummersbacher ihre Ambitionen im Kampf um die Aufstiegsplätze der 2. HBL. Bereits am kommenden Mittwoch steht für den VfL Gummersbach bereits die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm. Um 20 Uhr sind die Oberbergischen bei den Rimparer Wölfen zu Gast.

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin heute natürlich sehr zufrieden. Dessau hat in den ersten Saisonspielen super Handball gezeigt. Sie waren sicherlich auch etwas disziplinierter und besser in den ersten Spielen als heute. Was wir uns vorgenommen haben, war, die zwei Mittelmänner, die unheimlich schnell und stark im Eins-gegen-Eins sind, in den Griff zu bekommen. Ich bin sehr zufrieden und glücklich, dass unsere Abwehr wenig zugelassen hat. Ich bin auch darüber zufrieden, dass wir so hoch gewonnen haben, weil ich das bei Weitem nicht erwartet habe. Es war ein schwieriges Spiel und nach Dessaus Start habe ich mit einer Acht-Tore-Differenz wirklich nicht gerechnet. Außerdem habe mich gefreut, dass wir die jungen Leute heute für ihre Trainingsleitungen belohnen konnten und sie Einsatzzeiten bekommen haben.

Uwe Jungandreas (Dessau-Roßlauer HV 06): Glückwunsch an Gummersbach zum auch in dieser Höhe verdienten Sieg. Ich bin heute natürlich sehr enttäuscht. Nicht weil wir heute verloren haben, sondern über die Art und Weise. Speziell in der Abwehr haben wir nicht unser System umgesetzt und zu wenig Leidenschaft an den Tag gelegt. Dass es im Angriff gegen die 5:1-Abwehr schwer würde, war mir klar. Trotzdem müssen wir dort mehr in die Tiefe gehen und uns nicht so viele Würfe aus der Bedrängnis heraus nehmen, die dann relativ leichte Beute für Puhle sind. In der zweiten Halbzeit ging das so weiter. Als der VfL seine Nachwuchsspieler eingesetzt hat, hätten nochmal die Chance gehabt das Ergebnis freundlicher zu gestalten, aber da haben wir zu viele freie Bälle vergeben. Ich bin auch deshalb enttäuscht, weil wir in der Abwehr einfach nicht länger dagegengehalten haben.

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