Sporthilfe-Studie: Deutsche Athleten haben noch Nachholbedarf bei Nutzung von Social Media
Deutschlands Spitzen- und Nachwuchsathleten wissen um die große Bedeutung von Social Media für ihr Dasein als Leistungssportler, haben häufig aber noch Nachholbedarf beim richtigen und effizienten Umgang mit den Plattformen. In einer Online-Befragung von Deutscher Sporthilfe und der Münchner Social-Media-Beratungsagentur LOBECO gibt fast die Hälfte der Befragten an, Social Media spiele in ihrem Alltag als Spitzensportler eine sehr große oder große Rolle (46 Prozent). Nur für jeden Sechsten (16 Prozent) sind Instagram, Facebook und Co weniger wichtig.
Aus Sicht der Athleten sind die digitalen Kommunikationskanäle vor allem für Sponsoring und die Einbindung von Partnern (82 Prozent), für die Eigen-PR und Imagebildung (80 Prozent) sowie für die Steigerung der öffentlichen Bekanntheit (73 Prozent) relevant. Auch die Promotion ihrer (Nischen-)Sportart ist vielen wichtig oder sehr wichtig (81 Prozent).
Als größte Herausforderung geben 51 Prozent der Befragten das Zeitmanagement zur Pflege der Kanäle neben dem täglichen Training an. 40 Prozent sehen die Integration von Partnern und Sponsoren bzw. die Vermarktung in Social Media als Herausforderung; ebenfalls 40 Prozent empfinden die Produktion und Erstellung von Inhalten als schwierig. Dazu passt auch, dass viele geförderte Athleten Nachholbedarf bei ihrem persönlichen Know-how sehen: Mit Ausnahme von Instagram (55 Prozent verfügen hier über hohe Kenntnisse) bestehen auf den anderen Plattformen bestenfalls Standard-Kenntnisse.
Thomas Berlemann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe: „Social Media gehört für Spitzen- und Nachwuchsathleten längst zum Alltag, sei es zur Kommunikation mit Fans und Öffentlichkeit oder zum Aufbau einer eigenen Marke. Das Wissen über die vielfältigen Plattformen und ihre Nutzung hinkt allerdings bei vielen noch hinterher – darauf haben wir als Sporthilfe reagiert und stehen unseren geförderten Athleten mit neuen Förderangeboten mit Rat und Tat zur Seite, geben Hilfe zur Selbsthilfe. Letztlich aber profitieren wir als Sporthilfe auch von starken Social-Media Auftritten unserer geförderten Athleten.“
Instagram beliebteste Plattform
Instagram ist die von den deutschen Athleten mit Abstand meistgenutzte Plattform. 92 Prozent verfügen dort über ein öffentliches Profil, 84 Prozent nutzen das Netzwerk täglich. Die große Mehrheit hat weniger als 5.000 Follower (87 Prozent), lediglich 6 Prozent wissen mehr als 10.000 Follower hinter sich. Dahinter rangiert Facebook, wo 58 Prozent über ein öffentliches Profil verfügen, das aber nur von etwa jedem Vierten (26 Prozent) auch täglich genutzt wird. Noch recht stark vertreten sind auch öffentliche Profile bei Snapchat (27 Prozent) und YouTube (11 Prozent). Nur 3 Prozent verfügen über ein Profil bei TikTok.
Lorenz Beringer, Gründer und CEO von LOBECO: „Leistungssportler(innen) sind Vorbilder für die ganze Gesellschaft, gleichzeitig verfügen zahlreiche Sportarten nicht mehr über die klassischen medialen Reichweiten wie noch vor einigen Jahren. Daher wird es immer wichtiger, sich als Athlet(in) über die relevanten Social-Media-Plattformen zu inszenieren, darüber eine eigene Fan-Community aufzubauen und sich letztlich als eigene Marke für die gezielte Vermarktung mit integrierten Sponsoringinhalten auf den Kanälen aufzustellen.“
Karla Borger, Beachvolleyball-Nationalspielerin und WM-Zweite 2013: „Social Media ist für Athleten aus Sportarten, die nicht ständig in den Medien präsent sind, sehr wichtig geworden und wird meiner Meinung nach auch noch größere Bedeutung bekommen. Wir können so einfach und unkompliziert in Kontakt mit unseren Fans und der Öffentlichkeit treten und haben zudem eine Plattform, die wir unseren Partnern und Sponsoren bieten können. Die neuen Angebote der Sporthilfe im Bereich Social Media sind daher nicht nur am Puls der Zeit, sondern eine weitere essenzielle Unterstützung für uns Sportler.“
Für die Studie befragten Deutsche Sporthilfe und LOBECO im Frühjahr 2020 über 1.300 geförderte Athleten aus mehr als 50 Sportarten. Auf Basis der Studienergebnisse ein modulares Schulungskonzept aufgesetzt, in dem in praxisorientierten Digitalsessions notwendiges Wissen über Plattformen und Trends anwendungsorientiert vermittelt wird. Durchgeführt werden die Webinare, die für die Athleten auch als Video-on-demand zur Verfügung stehen, von Experten von LOBECO. Die Agentur berät die Sporthilfe in strategischen Fragen rund um Social Media. Sie beschäftigt in München, Shanghai und Zürich rund 85 Mitarbeiter und arbeitet u.a. für den FC Bayern München, den Deutschen Ski-Verband, die DFL Stiftung, Paulaner und die CSU.
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