Strümpfe stopfen…
„Manchmal stelle ich mir vor, es hat damit zu tun, dass wir aufgehört haben, Strümpfe zu stopfen“. Das hat vor Jahren der Schriftsteller Henning Mankell seinen Kommissar Wallander sagen lassen. Würde er noch leben, er könnte diesen Satz wohl dick unterstreichen. Denn das Phänomen, das er mit diesem Bild beschreiben will, hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt. Und ist in den Medien in aller Munde. Es geht darum, dass Menschen immer aggressiver werden. Der Ton untereinander ist ruppiger und grober geworden. Menschen, deren Meinung oder Nase mir nicht gefällt, wird ganz bewusst und systematisch Angst gemacht. Bis hin zu körperlicher Gewalt. Zugeschlagen wird ganz unvermittelt, ohne Vorwarnung und anscheinend völlig grundlos. Und das alles hat damit zu tun, dass wir aufgehört haben Strümpfe zu stopfen? Klar, meint der Kommissar, weil das Prinzip um sich gegriffen hat. Verbrauchen und wegwerfen ist zur Regel geworden. Und was für Socken galt, gilt jetzt auch für Menschen. Wenn ich sie nicht mehr gebrauchen kann, gehören sie weg. Alles ist viel härter geworden. Die Spanne zwischen reich und arm wird immer größer. Den einen steht die Welt offen, den anderen steht das Wasser bis zum Hals. Und die fühlen sich dann schnell überflüssig und unwillkommen. Und sie reagieren mit Aggression und Verachtung. Und eine neue Generation, so sinniert der Kommissar, wird mit noch größerer Aggression reagieren. Wenn sie nicht die Alternativen kennenlernen. Und die heißen ACHTUNG voreinander, ZUWENDUNG untereinander und LIEBE zwischen den Menschen. Nicht Gesetze, Überwachung und Strafandrohung regeln das Leben der Menschen. Denn sonst wird unser Nachwuchs wirklich zu einer Generation, die nicht mehr weiß, was unsere Gesellschaft eigentlich zusammenhält. Oder wie Kommissar Wallander es ausdrückt: „Die haben keine Erinnerung daran, dass es tatsächlich mal eine Zeit gegeben hat, wo wir unsere Wollsocken gestopft haben. Wo wir weder Wollsocken noch Menschen verbraucht und weggeworfen haben.“
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