TRATON GROUP stabilisiert Geschäft in den ersten neun Monaten 2020 erfolgreich
– Gesamtabsatz von Januar bis September um 29 % auf 127.700 Fahrzeuge zurückgegangen
– Umsatz in den ersten neun Monaten 2020 mit 15,7 Mrd € ein Fünftel niedriger als im Vorjahreszeitraum
– Operatives Ergebnis sinkt aufgrund der COVID-19-Pandemie in den ersten neun Monaten auf -58 Mio €, ist im dritten Quartal mit 162 Mio € aber wieder positiv
– Auftragseingang von Januar bis September mit 145.900 Fahrzeugen um 14 % rückläufig
– TRATON CEO Matthias Gründler: „Nach dem deutlichen Markteinbruch im zweiten Quartal infolge der COVID-19-Pandemie hat sich unser Geschäft zuletzt erholt. Die auf Markenebene eingeleiteten Maßnahmen greifen, wir machen uns weiter fit für die Zukunft.“
Die TRATON GROUP hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 den erwarteten Marktrückgang in Europa und die Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie zu spüren bekommen. Die frühzeitig von TRATON eingeleiteten Kostenmaßnahmen und die Erholung des Marktes haben zuletzt aber das Geschäft stabilisiert und im dritten Quartal zu einem positiven Operativen Ergebnis in Höhe von 162 Mio € geführt. Der Absatz der drei Marken Scania, MAN und Volkswagen Caminhões e Ônibus schrumpfte von Januar bis September um 29 % auf 127.700 (179.100) Fahrzeuge. Dabei war der Rückgang bei den Lkw (inklusive des Vans MAN TGE) mit 29 % auf 115.800 (163.300) Fahrzeuge etwas höher als das Absatzminus von 25 % bei den Bussen auf 11.800 (15.800) Fahrzeuge.
Der Absatzrückgang im Lkw-Geschäft (inklusive des Vans MAN TGE) der drei Marken Scania, MAN und Volkswagen Caminhões e Ônibus fiel in Europa (EU27+3) mit einem Minus von 37 % am deutlichsten aus. Auch der südamerikanische Markt litt unter den Folgen der COVID-19-Pandemie. Hier schrumpfte der Lkw-Absatz der Gruppe um 20 %. Im Bus-Geschäft fiel der Rückgang in Europa (EU 27+3) mit – 21 % ebenfalls stärker aus als in Südamerika, wo er – 14 % betrug.
„Nach dem deutlichen Markteinbruch im zweiten Quartal infolge der COVID-19-Pandemie hat sich unser Geschäft zuletzt erholt. Die auf Markenebene eingeleiteten Maßnahmen greifen, wir machen uns weiter fit für die Zukunft“, sagte Matthias Gründler, CEO der TRATON GROUP.
Der Umsatz der TRATON GROUP sank von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 % auf 15,7 (19,8) Mrd €. Das Operative Ergebnis lag bei – 58 (1.482) Mio €. Die Operative Rendite sank auf – 0,4 %, nach 7,5 % in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Der Auftragseingang ging um 14 % auf 145.900 (169.700) Bestellungen zurück. Das Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis des Auftragseingangs zum Absatz, lag mit 1,14 über dem Niveau der ersten neun Monate 2019 (0,95).
„Wir haben die TRATON GROUP frühzeitig mit einem straffen Kostenmanagement auf das schwierige Wirtschaftsumfeld eingestellt. Im dritten Quartal konnten wir bereits erste Erfolge unserer Maßnahmen sehen, dennoch werden wir weiter strikt an den Kosten arbeiten müssen“, sagte TRATON CFO Christian Schulz. Nachdem die Folgen der COVID-19-Pandemie den Netto-Cashflow im zweiten Quartal deutlich belastet hatten, wurde im dritten Quartal wieder ein positiver Netto-Cashflow im Industrial Business Segment von 199 Mio € erwirtschaftet. Da sich der Markt schneller als angenommen erholt hat, stieg der Auftragseingang im dritten Quartal um 19 % auf 58.500 (49.200) Fahrzeuge.
Als Liquiditätsreserven stehen der TRATON GROUP zum 30. September neben den 2,2 Mrd € liquiden Mitteln Kreditlinien in Höhe von 7,7 Mrd € zur Verfügung. Im dritten Quartal hat die TRATON SE ihre erste revolvierende Kreditlinie in Höhe von 3,75 Mrd € abgeschlossen, die als Liquiditätsreserve für die Gruppe dient und einen Teil der bilateralen Kreditlinien ersetzt. Damit erhöht TRATON die Flexibilität des Finanzierungsrahmens.
Die TRATON GROUP im Überblick
Im Segment Industrial Business sank der Umsatz in den ersten neun Monaten um 21 % auf 15,4 (19,5) Mrd €. Dies lag vor allem am rückläufigen Neufahrzeuggeschäft infolge des Markteinbruchs. Das Geschäft mit Ersatzteilen und Werkstattleistungen (After Sales) erwies sich hingegen mit einem Minus von 7 % als vergleichsweise robust. Das Operative Ergebnis im Industrial Business lag bei – 140 (1.377) Mio €. Der Absatzrückgang sowie die ergriffenen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie – insbesondere die temporären weltweiten Schließungen unserer Produktionsstandorte im ersten Halbjahr – belasteten das Operative Ergebnis.
Das Segment Financial Services erzielte einen Umsatz von 612 (635) Mio € und ein Operatives Ergebnis von 82 (105) Mio €. Der Rückgang resultierte aus geringeren Margen, negativen Wechselkurseffekten sowie einer höheren Vorsorge für künftige Forderungsausfälle.
Die operativen Einheiten im Überblick
Scania Vehicles & Services verzeichnete einen Absatzrückgang von 36 % auf 47.700 (74.700) Fahrzeuge. Der Umsatz sank um 22 % auf 8,1 (10,4) Mrd €. Das Operative Ergebnis lag bei 419 (1.209) Mio €. Die Operative Rendite erreichte 5,2 (11,6) %.
MAN Truck & Bus erzielte einschließlich des Vans MAN TGE einen Absatz von 53.500 (76.500) Fahrzeugen, ein Minus von 30 %. Der Umsatz sank um 18 % auf 6,6 (8,0) Mrd €. Das Operative Ergebnis lag bei – 414 (284) Mio €. Dies entspricht einer Operativen Rendite von – 6,3 (3,6) %.
Volkswagen Caminhões e Ônibus erreichte einen Absatz von 26.800 (31.600) Fahrzeugen, ein Rückgang um 15 %. Der Umsatz sank um 30 % auf 931 (1.328) Mio €. Das Operative Ergebnis lag bei – 6 (30) Mio €. Die Operative Rendite fiel auf – 0,6 (2,2) %.
Weitere Geschäftsentwicklung
Vorbehaltlich eines neuerlichen Anstiegs der Infektionszahlen im Rahmen der COVID-19-Pandemie und den damit einhergehenden Gegenmaßnahmen der jeweiligen Länder sowie möglichen Auswirkungen auf unsere Produktion und unsere Lieferketten gehen wir von einer weiteren Erholung der Geschäftsaktivitäten zum Jahresende 2020 aus.
Aufgrund der voranschreitenden Ausbreitung der COVID-19-Pandemie und ihrer Folgen erwarten wir für die Nutzfahrzeugbranche weiterhin in Summe über alle Kernregionen hinweg im Gesamtjahr 2020 für mittelschwere und schwere Lkw (>6 t) einen starken Rückgang der Neuzulassungen. Für die Neuzulassungen von Bussen wird ein sehr starker Rückgang erwartet. Infolge des Marktrückgangs erwarten wir für die TRATON GROUP einen starken Absatzrückgang.
Für den Umsatz der TRATON GROUP und des Segments Industrial Business gehen wir entsprechend der Absatzentwicklung ebenfalls von einem erheblichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr aus. Daher erwarten wir für die TRATON GROUP eine Operative Rendite zwischen – 1 % und + 1 %. Für das Segment Industrial Business gehen wir von einer Operativen Rendite zwischen – 2 % und +/- 0 % aus. Der Grund für die Bandbreite liegt in dem Risiko erneuter erheblicher Einschränkungen der Wirtschaftsaktivität als Folge der gestiegenen Infektionszahlen bis zum Jahresende 2020.
In der Prognose der Operativen Rendite sind keine Aufwendungen für die Neuausrichtung von MAN Truck & Bus enthalten. Aufgrund der laufenden Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern kann gegenwärtig noch nicht vorhergesagt werden, wann und in welcher Höhe diese Aufwendungen anfallen werden. Im Segment Financial Services erwarten wir für das Geschäftsjahr 2020 einen moderaten Umsatzrückgang. Aufgrund höherer Vorsorgen für künftige Forderungsausfälle gehen wir hier von einer Operativen Rendite zwischen 11 % und 15 % aus und damit von einem Operativen Ergebnis unterhalb des Vorjahres.
Die vollständige Presse-Präsentation, die Pressemitteilung sowie die Investor-Relations-Präsentation können Sie hier herunterladen: https://ir.traton.com/websites/traton/German/8900/events.html
Die TRATON SE ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG und gehört mit ihren Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões e Ônibus und RIO zu den weltweit führenden Nutzfahrzeugherstellern. Im Jahr 2019 setzten die Marken der TRATON GROUP insgesamt rund 242.000 Fahrzeuge ab. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse, an 29 Produktions- und Montagestandorten in 17 Ländern. Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte das Unternehmen in seinen Nutzfahrzeugmarken weltweit rund 83.000 Mitarbeiter. Die Gruppe hat den Anspruch, den Transport neu zu erfinden – mit ihren Produkten, ihren Dienstleistungen und als Partner ihrer Kunden.
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