Vollelektrischer eActros jetzt in der Region Karlsruhe: Inapa Deutschland GmbH testet E-Lkw von Mercedes-Benz im Papiergroßhandel
- Inapa startet Praxiserprobung des batterieelektrischen Mercedes-Benz eActros.
- 25-Tonnen eActros beliefert Druckereien im Großraum Karlsruhe mit Papierprodukten.
- Geplante Serienproduktion des eActros ab 2021 im Mercedes-Benz Werk Wörth am Rhein.
Der batterieelektrische Mercedes-Benz eActros startet mit einem weiteren Praxistest: bei Inapa Deutschland in Ettlingen. Das führende Papiergroßhandelsunternehmen setzt den schweren E-Lkw für die Verteilung von Papier an Druckereien als Stückgut – d. h. palettierten Sendungen, im Großraum Karlsruhe ein. Dabei legt das Fahrzeug, das eine Reichweite von rund 200 Kilometern bietet, täglich eine Strecke zwischen 150 und 200 Kilometern zurück und wird anschließend über Nacht auf dem Betriebshof von Inapa in Ettlingen aufgeladen.
Rico Claassen, Großkundenmanagement bei Mercedes-Benz Lkw: „Bereits seit 2018 sammeln wir mit dem Prototyp des eActros wichtige Erkenntnisse für den 2021 geplanten Start der Serienproduktion des batterieelektrischen Lkw. Mit diesem wichtigen Meilenstein vor Augen testen wir gemeinsam mit unseren zukunftsorientierten Kunden im Rahmen der ‚Innovationflotte‘ den eActros tagtäglich in vielfältigen Anwendungsbereichen. Wir freuen uns sehr, dass Inapa nun auch zu den Kunden zählt, die mit ihren Erfahrungen und Rückmeldungen zur Serienreife des batterieelektrischen eActros beitragen.“
Frank Weithase, Chief Operating Officer bei Inapa Deutschland GmbH: „Im Handel mit Papier und Papierprodukten gehören Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu unseren vorrangigsten Aufgaben. Als führendes Papiergroßhandelsunternehmen tragen wir eine hohe Verantwortung weit über die Grenzen unserer unmittelbaren wirtschaftlichen Aktivitäten im Bereich der Papierlösungen hinaus. Dazu gehört selbstverständlich auch unsere Transportlogistik, die mit der Verteilung unserer Produkte betraut ist. Genau hier zahlt der lokal emissionsfreie eActros auf unsere Umweltstrategie ein. Wir sind gespannt auf den bevorstehenden Praxiseinsatz.“
Zahlreiche aus der ersten Phase gewonnene Erkenntnisse
Seit 2020 befindet sich der eActros in der zweiten Phase seiner Praxiserprobung als Teil der sogenannten „Innovationsflotte“. Zu den zahlreichen bei den Praxistests gewonnenen Erkenntnissen zählt, dass die rund 200 Kilometer Reichweite des eActros sich als absolut realistisch erwiesen haben – unabhängig von Zuladung, Streckenverlauf oder Topografie. Der eActros steht im städtischen Verkehr, bei Autobahn- oder Überlandfahrten einem konventionellen Diesel-Lkw in Sachen Verfügbarkeit und Leistungserbringung in nichts nach. Das Kühlsystem für die Ladung aber auch die Klimaanlage – beide elektrisch betrieben – haben sowohl bei extremer Hitze als auch bei winterlichen Verhältnissen ohne Einschränkungen funktioniert. Fahrer zeigen sich sehr angetan von der durchgängigen Verfügbarkeit des Drehmoments über den gesamten Geschwindigkeitsbereich hinweg. Zudem berichten sie insbesondere auch von der leisen Fahrweise und einem angenehmen, ruhigen Fahrgefühl. Hinzu kommt, dass bei vorausschauender Fahrweise durch Rekuperation, d. h. Motorbremsung, elektrische Energie zurückgewonnen werden kann. Es ist dann selten nötig, das Bremspedal zu betätigen.
Der eActros: lokal CO2-neutrale Alternative für den urbanen Verteilerverkehr
Der eActros basiert auf dem Rahmen des Mercedes-Benz Actros. Darüber hinaus ist die Architektur des Fahrzeugs jedoch komplett auf den Elektroantrieb ausgerichtet und verfügt über einen hohen Anteil spezifischer Teile. Zwei Elektromotoren nahe den Radnaben der Hinterachse bilden den Antrieb mit einer Leistung von jeweils 126 kW und einem maximalen Drehmoment von je 485 Nm. Daraus ergeben sich nach der Übersetzung jeweils 11.000 Nm. Eine Leistung, die der eines konventionellen Lkw ebenbürtig ist. Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh liefern die Energie für den eActros. In Abhängigkeit der verfügbaren Ladeleistung lassen sich die Batterien innerhalb von zwei Stunden (bei 150 kW) vollständig aufladen.
Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im Verteilerverkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ zu verschiedenen Teilen vom Bundesumweltministerium (BMU) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Der eActros in Serie: herausragende Performance
Der Serien-eActros wird dem bisherigen Prototyp in einigen Punkten – wie beispielsweise der Reichweite, der Antriebsleistung und der Sicherheit – deutlich überlegen sein. Der eActros wird als Zwei- und Dreiachser auf den Markt kommen. Die Serienproduktion soll 2021 im Werk Wörth am Rhein anlaufen. Darüber hinaus wird Daimler Trucks das Fahrzeug in ein ganzheitliches Ökosystem einbetten, das auch Beratungsangebote rund um E-Mobilität umfasst. Dazu zählen Routenanalysen, Überprüfung möglicher Subventionen, Unterstützung bei der operativen Flottenintegration und die Erarbeitung passender Ladeinfrastrukturlösungen.
Vor mehr als 120 Jahren haben Gottlieb Daimler und Carl Benz den Grundstein für die moderne Transport-Industrie gelegt. Über die vergangenen Jahrzehnte hinweg haben die Truck und Bus Sparten von Daimler kontinuierlich Standards für die gesamte Transport-Industrie gesetzt – bei der Sicherheit, bei der Kraftstoff-Effizienz und beim Komfort für Fahrer und Fahrgäste. Jetzt ist es Zeit für eine weitere Evolutionsstufe: das emissionsfreie, das automatisierte und das vernetzte Fahren. Daimler Trucks & Buses arbeitet daran, diese wichtigen Technologien in Serie zu bringen, und zwar Marken, Sparten und Regionen übergreifend. Damit will das Unternehmen seiner Vision vom CO2-neutralen Transport und vom unfallfreien Fahren einen großen Schritt näherkommen und zur Nachhaltigkeit im weltweiten Waren- und Personenverkehr beitragen.
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