War da was? Zum Erinnern in digitalen Welten
„Dank Messenger-Apps und Social Media scheinen heute die Möglichkeiten unbegrenzt zu sein, unsere Bilder und unsere Erinnerungen mit den Menschen zu teilen, mit denen wir sie teilen wollen”, betonte die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Carolina Trautner, und verwies auf den Wert geteilter Erinnerungen. Gleichzeitig machte sie darauf aufmerksam, dass geteilte Erinnerungen im Internet nicht vergessen würden. Deshalb sei es wichtig, sich mit den Folgen digitaler Erinnerungskulturen auseinanderzusetzen.
„Um die Potenziale digitaler Medien nutzen zu können, ist ein kompetenter Medienumgang unerlässlich“, stellte BLM-Präsident Siegfried Schneider in seinem Grußwort heraus. Die medienpädagogischen Angebote der Landeszentrale unterstützten diesen Anspruch mit dem Ziel, „verantwortungsbewusstes und selbstbestimmtes Medienhandeln von Heranwachsenden und Kindern zu fördern”. Schließlich sei es essenziell, die Medien als „Tor zur Welt” zu begreifen – gerade in Krisenzeiten wie der aktuellen Pandemie.
Prof. Dr. Frank Fischer, der Vorsitzende des JFF, hob die Verknüpfung kollektiver mit individuellen Erinnerungsaspekten hervor, die auch für das Lernen „als Prozess, mit dem Erinnerungen generiert werden,“ relevant sei. Digitale Medien eröffneten dabei neue Formen sozialer Praktiken und (Medien-)Aktivitäten. Außerdem betonte Fischer: „Ohne Erinnern gibt es keine menschliche Identität.” Es stellten sich daher die Fragen, wie sich Identität unter neuen Bedingungen digitaler Praktiken verändere und welche Rolle Künstliche Intelligenz und Algorithmen beim Zusammenspiel kollektiver und individueller Erinnerungsebenen, bei der Auswahl und dem Ausgestalten menschlicher Erinnerungen, spielten.
Diesen spannenden Themen gingen im Lauf der Tagung Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen auf den Grund. Viele Informationen zum Thema und einen ausführlichen Tagungsbericht finden Sie hier.
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