Anke Politz erhält Bühnenheldin-Preis des Aktionsbündnisses Darstellende Künste
Insgesamt ehrte das Aktionsbündnis das Engagement von 39 „Bühnenheld*innen“ für den Kulturbetrieb in Corona-Zeiten. Neben Anke Politz wurden neun weitere Akteur*innen aus ganz Deutschland in der Kategorie „Leitung eines Stadttheaters / einer Produktionsstätte“ ausgezeichnet.
Was macht den Preis so besonders?
Im Kontext der vielfältigen Herausforderungen, vor die sich die Kultur- und Kreativbranche im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie gestellt sah, entschied sich das Aktionsbündnis erstmalig, den Fokus der Auszeichnung nicht nur auf Künstler*innen und Kreative zu legen, sondern auch jene Akteur*innen zu ehren, die sich auf struktureller, administrativer oder politischer Ebene um den Erhalt der deutschen Theaterlandschaft besonders verdient gemacht haben. Und so formulierte das Aktionsbündnis die diesjährige Ausschreibung wie folgt: „Unsere Held*innen arbeiten in Kulturämtern, Verwaltungen oder engagieren sich ehrenamtlich für die darstellenden Künste. Sie bleiben im »Wild Wild West« der Tanz- und Theaterlandschaft sichtbar und gehen nicht in Deckung“.
Nominiert vom Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus
Nominiert wurde Anke Politz vom Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus (BUZZ e.V.), in dem sie sich als aktives Mitglied engagiert. Mit der ehrenamtlichen Arbeit im BUZZ sowie in weiteren Verbänden und Netzwerken setzt sich Anke Politz seit vielen Jahren für die Anerkennung des Zeitgenössischen Zirkus als Kunstform, die Schaffung von Förderstrukturen für die deutsche Zirkus-Szene und die internationale Vernetzung von Branchen-Akteur*innen ein.
Jury-Begründung für die Preisverleihung
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass mit Beginn der Corona-bedingten Schließung von Kulturstätten Anke Politz und ihr Team dem australischen Gast-Ensemble über vier Monate hinweg sowohl die Unterkünfte in Berlin gestellt als auch das Tagegeld zur finanziellen Grundabsicherung der Gestrandeten beigesteuert habe. Darüber hinaus habe man im CHAMÄLEON Theater die umfassende Künstler*innen-Betreuung aufrecht erhalten. Diese erstreckte sich von regelmäßigen Informationstreffen bis zu Trainingsmöglichkeiten. Zudem habe Anke Politz für mehrere Monate ein Corona-kompatibles Residenzprogramm initiiert, das es jungen Kompanien ermöglichte, trotz der Abschaltung des öffentlichen Kulturlebens, in den Räumlichkeiten der Zirkus-Spielstätte an der Ausarbeitung eigener, neuer Show-Formate zu arbeiten. Flankiert wurde das unentgeltliche Nutzungsangebot für die Probenräume durch die Bereitstellung von fachlicher Expertise seitens der Künstlerischen Leitung des CHAMÄLEON Theaters. Der Art viel Engagement überzeugte die Jury des Aktionsbündnisses offenbar, zumal die Corona-bedingte Schließung das rein privatwirtschaftlich geführte CHAMÄLEON Theater mit voller Wucht getroffen hatte.
Ein Preis, der Mut macht
Bisher konnte die Leitung des Hauses unter Anke Politz und Hendrik Frobel, Geschäftsführer der CHAMÄLEON Theater GmbH, den Fortbestand des Hauses dank der Soforthilfen des Berliner Senats sichern. Dennoch bleibt die Situation wie für alle Kultureinrichtungen eine Belastungsprobe, gerade im Hinblick auf Weiterführung der Fördermaßnahmen über die akute Krise hinaus und perspektivisch auf Faktoren wie verändertes Besucher*innenverhalten oder Tourismus-Entwicklung. Umso löblicher, wenn Entscheidungsträger*innen in dieser schwierigen Situation Zeichen der Solidarität setzen und auf kreative Weise Unterstützung schaffen. „Diese Aktion zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie viel gelebte Solidarität, ehrenamtliches Engagement und unermüdliche Arbeit auf allen Ebenen diese Zeit prägen“, so Anke Politz nach der Preisverleihung. „Danke an das Aktionsbündnis Darstellende Künste für diese wunderbare Idee und Wertschätzung aller Akteur*innen, die in ihren Bereichen alles dafür geben, diese Krise abzufedern und echte Hilfestellungen zu geben. Wir gehen gestärkt und ermutigt ins neue Jahr und ich nehme diesen Preis stellvertretend für meinen Geschäftsführerkollegen Hendrik Frobel und das gesamte Team des CHAMÄLEON Theaters und der CHAMÄLEON Productions an. Das sind meine BühnenHeld*innen 2020.“
Aktionsbündnis Darstellende Künste
Das Aktionsbündnis Darstellende Künste ist ein Zusammenschluss aus folgenden Verbänden: Art but fair, Bund der Szenografen, Bundesverband Freie Darstellende Künste, Dachverband Tanz Deutschland, Dramaturgische Gesellschaft, Dramaturgie-Netzwerk, Ensemble-Netzwerk, GDBA, Netzwerk Flausen+, Pro Quote Bühne, Regie-Netzwerk sowie der Ständigen Konferenz Schauspielausbildung und dem Verband für Theaterautor*innen. Das Aktionsbündnis versteht sich als offene Diskussions- und Kommunikationsplattform.
An dessen regelmäßigen Arbeitstreffen nehmen gelegentlich auch der Deutsche Bühnenverein, die Allianz der Freien Künste wie auch der Fonds Darstellende Künste teil.
Das aktuelle Projekt des Verbandsnetzwerks ist die Entwicklung eines gemeinsamen Kodex als Grundlage für die flächendeckende Etablierung sozialer Mindeststandards in den darstellenden Künsten. Dieser befindet sich momentan in der Endabstimmung und wird demnächst veröffentlicht.
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