BVT: Technik-Einzelhändler verkaufen trotz Lockdown weiter
Weitere Stimmen aus dem Technik-Einzelhandel:
Florian Gietl, Deutschland-Chef MediaMarktSaturn Deutschland:
„Grundsätzlich sehen wir die Bewältigung der Covid-19-Pandemie als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der wir alle unseren Beitrag leisten müssen. Inwieweit die von der Politik nun entschiedene Komplettschließung des Einzelhandels, mit Ausnahme des Lebensmitteleinzelhandels, tatsächlich sinnvoll ist, ist diskutabel – auch vor dem Hintergrund, dass sich die in unseren Märkten seit Mitte des Jahres etablierten Hygiene- und Schutzmaßnahmen als äußerst effektiv herausgestellt haben. Gleichwohl haben wir in den vergangenen Monaten gelernt, mit der Pandemie umzugehen und sind bislang sehr gut durch die Corona-Krise gekommen. Und wir haben gezeigt, dass unser Unternehmen krisenresistent ist. Nicht zuletzt aufgrund der Stärke unseres Omnichannel-Ansatzes – also der Verzahnung unserer stationären Märkten mit unserem Onlineangebot bzw. dem Shopping per App. Alle Produkte, Services sowie Beratungsleistungen sind damit über alle Kanäle hinweg – online, wie offline – für unsere Kunden verfügbar."
Michael Gleich, Geschäftsführer von Europas größtem Fotoverbund UNITED IMAGING GROUP:
„Die Wochen um Weihnachten sind für den Fotofachhandel die umsatzstärkste Zeit des Jahres und eine wiederholte Schließung der Geschäfte ist gerade jetzt für viele Händler existenzbedrohend. Da man eher nicht davon ausgehen kann, dass der verschärfte Lockdown nach dem 10.Januar schon aufgehoben werden kann, wird das Überleben vieler Händler davon abhängen, dass sie zumindest einen Teil ihrer Weihnachtsumsätze auffangen können. Hier ist vor allem die Solidarität der Verbraucher gefragt. Unsere Fotofachhändler sind darauf angewiesen, dass die Kunden ihre virtuellen Beratungsangebote annehmen und Käufe nicht nur online, sondern auch lokal tätigen – idealerweise mit Click & Collect, damit diese nicht nur den Konzernen zugute kommen. Nur wenn die Kunden dem Einzelhandel jetzt treu bleiben, werden sie nach dem Lockdown noch die Handelslandschaft vorfinden, die sie vor dem Lockdown gewohnt waren und auch geschätzt haben."
Dr. Stefan Müller, Vorstandsvorsitzender der expert SE:
„Die Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität, daher respektieren wir die beschlossenen Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen. Die Entscheidung, den Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft flächendeckend zu schließen, trifft uns und unsere Kunden dennoch hart. In den vergangenen Monaten haben wir durchgehend bewiesen, dass die notwendigen Hygienemaßnahmen durch unsere Fachhändler in unseren großflächigen Fachgeschäften und Fachmärkten zu jeder Zeit umfassend gewährleistet werden können. Für unsere Kunden bleiben wir über unseren Online-Shop und – sofern erlaubt – über kontaktlose und im ersten Lockdown erprobte Verkaufsalternativen weiterhin erreichbar. Die Auswirkungen des Weihnachtsgeschäftes unter erschwerten Bedingungen werden wir frühestens im Januar einschätzen können."
Jochen Pohle, Bereichsleiter der Business Unit EK Home der EK/servicegroup:
„Was wir im laufenden Jahr mit politischer Überzeugungsarbeit für den Babyfachhandel angestoßen haben, sollte auch für den Elektrogeräte-Bereich gelten, denn die Relevanz offener Geschäfte ist aktuell höher denn je. Elektrogeräte sind nicht nur für die Informationsvermittlung unverzichtbar, sondern auch für die Sicherung der häuslichen Grundversorgung in Zeiten des geforderten Rückzugs in die eigenen vier Wände. Dabei ist nur der Fachhandel in der Lage, die notwendigen Beratungen und Services zu liefern. Jeder machbare Einkauf im Fachgeschäft vor Ort ist deshalb ein Beitrag dazu, dass diese Leistungen nach der Pandemie weiter angeboten werden können."
Franz Schnur, Geschäftsführer der telering Marketing GmbH & Co. KG:
„Natürlich müssen wir alle zur Kenntnis nehmen, dass es keine "marktkonforme Pandemiebekämpfung" gibt. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat jetzt im Zuge des 2. harten Lockdowns dazu aufgerufen, „nach Möglichkeit auf das Bestellen von Geschenken bei Onlinehändlern zu verzichten und verwies auf stationäre, inhabergeführte Geschäfte, die weiterhin liefern oder auch per Paket verschicken. Ansonsten entgehe denen das überlebenswichtige Weihnachtsgeschäft". „Wir Menschen haben es selbst in der Hand, jetzt darüber nachzudenken, ob es Sinn macht Geschenke online zu bestellen, bei Konzernen, die in Europa keinen Cent Steuern zahlen". Ein deutlicher Seitenhieb in Richtung Amazon!? Auch wenn „man" dem Einzelhandel den Schaden für die Zeit der Schließung bezahlt, sitzt er anschließend immer noch auf dem Schaden, der sich daraus ergibt, dass sich Käufer zwischenzeitlich noch mehr dem Internethandel zugewandt haben. Deshalb sollten alle Politiker, die sich künftig wieder mal darüber aufregen, dass der Online-Riese hier keine Steuern zahlt, daran erinnern, dass gerade auch sie es sind, die dem Online-Riesen die Kunden in die Arme treiben!"
Karl Trautmann, Vorstand ElectronicPartner:
„Die weiterhin steigenden Infektions- und Sterbezahlen machen ohne jeden Zweifel geändertes staatliches Handeln notwendig, weshalb wir den erneuten Lockdown grundsätzlich nachvollziehen können. Als Verbundgruppe in der Elektronikbranche mit Mitgliedsbetrieben in ganz Deutschland sind wir dabei mit sehr unterschiedlichen Qualitäten bei der politischen Bewertung, Entscheidung und Umsetzung konfrontiert. Deshalb ist für uns eine transparente und frühzeitige Kommunikation seitens der Länder wichtig. Positiv haben wir die ersten Entscheidungen verschiedener Bundesländer aufgenommen, dass Lieferungen, Serviceeinsätze und vor allem Click & Collect während des aktuellen Lockdowns weiter möglich sind. All das ist für unsere Händler und Märkte existenzsichernd und wird – auch durch unsere Unterstützung – lokal mit verantwortungsvollen Sicherheitskonzepten umgesetzt."
Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT)
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