Gesundheit & Medizin

Cetylpyridiniumchlorid (CPC) – Breites Wirkspektrum gegen Erreger in der Mundhöhle

  • Cetylpyridiniumchlorid (CPC) wirkt antibakteriell – vermindert die Bildung von Zahnbelag (Plaque), reduziert bestehenden Zahnbelag und beugt so Zahnfleischentzündungen vor
  • CPC wirkt antiviral – es tötet bestimmte Viren ab und könnte auch zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus beitragen
  • Mundpflegeprodukte mit CPC bieten doppelten Schutz: Vor Erkrankungen wie Karies und Zahnfleischentzündungen und vor vielen übertragbaren Infektionen durch Bakterien, Pilze und Viren

Das Antiseptikum Cetylpyridiniumchlorid (CPC) gehört zu den sogenannten quartären Ammoniumverbindungen. Diese werden häufig in der Gesundheitspflege zur Prävention von Infektionen durch Bakterien und Pilze eingesetzt. CPC findet überwiegend Gebrauch bei der Behandlung von Entzündungen der Mundhöhle und des Rachenraums sowie bei Halsschmerzen und Mundgeruch in Form von Lutschtabletten und Mundspülungen oder -sprays. Aufgrund der seifenähnlichen Struktur, kann CPC Oberflächen gut benetzen und so auch an schwer zugängliche Stellen im Mund gelangen. Dort kann der pH-neutrale Wirkstoff bis zu circa fünf Stunden verbleiben.[ii],[iii]

Plaque-Reduktion und Gingivitis-Schutz: antibakterielle Wirkung von CPC

Mit CPC lassen sich verschiedene gramnegative, grampositive, aerobe und anaerobe Bakterien bekämpfen – insbesondere solche, die die Mundgesundheit negativ beeinflussen. Wird der orale Biofilm (Plaque) nicht ausreichend entfernt, vermehren sich vor allem die gefährlichen, pathogenen Bakterien. Sie sorgen dafür, dass sich die Mundflora verändert und lösen durch Entzündungsmediatoren (Zytokine) eine Immunantwort des Körpers aus. So kommt es beispielsweise bei der Parodontitis, der Entzündung des Zahnhalteapparates, nach und nach zur Entzündung und Zerstörung von Gewebe (Zahnfleisch) und später auch zum Abbau des Kieferknochens.[iv] CPC vermindert  die Ansammlung von Plaque, reduziert bestehende Plaque und hilft bei Entzündungen des Zahnfleisches, wie mehrere Studien feststellen konnten.[v],[vi],[vii] So fanden Forscher heraus, dass CPC gegen Bakterien, die bei Zahnfleischentzündungen eine Rolle spielen, insbesondere Porphyromonas gingivalis, aber auch Prevotella intermedia und Prevotella nigrescens, wirkt.[viii] Ebenso zeigt eine aktuelle Studie auf, dass die zweimal tägliche Anwendung von CPC die Aktivität des Bakterienstoffwechsels im Mund um 60 Prozent reduzieren konnte. Die Ansammlung des Actinomyces odontolyticus Bakteriums, das unter anderem Karies und Parodontitis verursacht, verringerte sich ebenfalls.[ix]

Wie CPC gegen Viren wirken kann

Gerade in der kalten Jahreszeit haben Erkältungsviren, Influenza und Co. oft ein leichtes Spiel. CPC wirkt nicht nur antibakteriell, sondern auch viruzid.1,3 Die Anwendung von CPC kann dazu beitragen, die Viruslast bestimmter Viren im Mund zu verringern, die für Infektionen der oberen Atemwege verantwortlich sind. So können sich die Schwere und das Übertragungsrisiko der Krankheiten womöglich verringern.3 Popkin und Kollegen fanden in Untersuchungen zum Influenzavirus heraus, dass CPC die Lipidmembran von einigen behüllten Viren, zu denen beispielsweise auch SARS zählt, durch physikochemische Wechselwirkungen zerstören kann. Dies führt zur Inaktivierung des Virus.1 Ergebnisse aus weiteren Studien deuten darauf hin, dass CPC möglicherweise eine vorbeugende Wirkung gegen Infektionen durch Viren wie Influenza, Rhino und Corona hat.[x],[xi]

SARS-CoV-2 – keine Chance gegen CPC?

Bei dem neuartigen Coronavirus konnten Mundspüllösungen allgemein die Virenlast in vitro verringern.[xii] Vermutungen legen nahe, dass CPC neben anderen Coronaviren wie MERS-CoV auch die Hülle von
SARS-CoV-2 zerstören könnte.[xiii],[xiv] Die kürzlich erschienene Leitlinie zum „Umgang mit zahnmedizinischen Patienten bei Belastung mit Aerosol-übertragbaren Erregern“ empfiehlt auf Basis der momentanen Datenlage, dass Patienten vor der Behandlung in der Praxis mit einer antiseptischen Mundspülung wie zum Beispiel mit CPC gurgeln und spülen. So ließe sich die Übertragung von Erregern über Tröpfchen und Speichel allgemein eindämmen.[xv]

Das Fazit einer aktuellen Übersichtsarbeit: „Antiseptische Mundspülungen, wie solche, die Cetylpyridiniumchlorid enthalten, können möglicherweise den Schweregrad von COVID-19 senken, indem sie die orale Viruslast bei infizierten Personen reduzieren und das Übertragungsrisiko durch Begrenzung der Viruslast in Tröpfchen oder in Aerosolen, verringern“.3 Mundspüllösungen könnten daher eine sinnvolle Ergänzung zum alltäglichen Infektionsschutz darstellen.

Popkin DL, Zilka S, Dimaano M, Fujioka H, Rackley C, Salata R et al. Cetylpyridinium chloride (CPC) exhibits potent, rapid activity against influenza viruses in vitro and in vivo.  Pathogens  and  Immunity. 2017;2(2):253-69.

[ii] Elworthy A, Greenman J, Doherty FM, Newcombe RG, Addy M. The substantivity of a number of oral hygiene products determined by the duration of effects on salivary bacteria. J Periodontol. 1996 Jun;67(6):572-6.

[iii] Herrera D et al. Is t he oral cavity relevant in SARS-CoV-2 pandemic? Clinical Oral Investigations 24. 2020; 2925-2930.

[iv] Li S et al., Antimicrobial peptides as a possible interlink between

periodontal diseases and its risk factors: A systematic review.

J Periodontal Res. 2018; 53(2):145–55.

[v] Herrera D et al. Clinical and microbiological effects of the use of a cetylpyridinium chloride dentifrice and mouth rinse in orthodontic patients: a 3-month randomized clinical trial. European Journal of Orthodontics, 2017, 1–10.rm Res. 2020; 37:104.

[vi] Costa X et al. Efficacy of a new mouth rinse formulation based on 0.07% cetylpyridinium chloride in the control of plaque and gingivitis: a 6-month randomized clinical trial. J Clin Periodontol. 2013;40(11):1007-1015

[vii] Haps S et al. The effect of cetylpyridinium chloride-containing mouth rinses as adjuncts to toothbrushing on plaque and parameters of gingival inflammation: a systematic review. Int J Dent Hygiene 6, 2008; 290–303

[viii] Sreenivasan P et al. Antimicrobial efficacy of 0·05% cetylpyridinium chloride mouthrinses. Lett Appl Microbiol, 2013;56: 14-20.

[ix] Miranda S et al. In vitro antimicrobial effect of cetylpyridinium chloride on complex multispecies subgingival biofilm. Brazilian Dental Journal. 2020; 31(2):103-108.

[x] Mukherjee et al. Randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial to assess the safety and effectiveness of a novel dual-action oral topical formulation against upper respiratory infections. BMC Infect Dis. 2017 Jan 14;17(1):74.

[xi] Meyers C et al. Lowering the transmission and spread of human coronavirus. J Med Virol. 2020;1–8.

[xii] Meister T et al. Virucidal Efficacy of Different Oral Rinses Against Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2. The Journal of Infectious Diseases, 2020;1–4.

[xiii] Shen L et al. High-Throughput Screening and Identification of Potent Broad-Spectrum Inhibitors of Coronaviruses. J Virol. 2019;93(12):e00023-19

[xiv] Baker N et al. Repurposing Quaternary Ammonium Compounds as Potential Treatments for COVID-19. Pharm Res. 2020; 37:104.

[xv] DGZMK. S1-Leitlinie (Langversion)Umgang mit zahnmedizinischen Patienten bei Belastung mit Aerosol-übertragbaren Erregern. AWMF online. September 2020.

Über die DENTAID GmbH

DENTAID ist auf Mundgesundheit spezialisiert und gehört in dieser Kategorie zu den weltweit führenden Unternehmen. DENTAID erforscht und entwickelt Lösungen für die Mundgesundheit der nächsten Generation zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten, die durch oralen Biofilm verursacht werden. Das Unternehmen verfügt über das DENTAID Research Center, eine Referenz für die Mundgesundheitsforschung weltweit.

DENTAID ist derzeit in mehr als 70 Ländern über Tochtergesellschaften und ein breites Vertriebsnetz aktiv. Zu den verkauften Produkten gehören die Marken: VITIS®, interprox® Perio·Aid®, dentaid® Xeros, Halita® und Waterpik®.

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