Ein Blick hinters geschlossene Portal: Die Gemälde werden gereinigt und gesichert
Kunstgut schützen
Das Kunst- und Kulturgut in den 62 Monumenten präventiv – vorausschauend – zu schützen und langfristig zu bewahren, ist eine der Hauptaufgaben der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. „Wir nutzen die coronabedingte Schließzeit, um weiterhin den Schutz des Kunstguts zu verbessern“, berichtet die für das Residenzschloss Rastatt zuständige Konservatorin Dr. Petra Pechaček. Aktuell erhalten 23 Gemälde in der Beletage einen Schutz auf der Rückseite. Die Arbeiten dauern rund drei Wochen. „Für das Anbringen der Schutzpappe war es zunächst notwendig, die Gemälde abzuhängen und auf Böcken zu lagern“, erläutert Dr. Pechaček.
Nachhaltiger Schutz
Vor dem Anbringen des Schutzes dokumentierten die Restauratorinnen und Restauratoren fotografisch die Rückseiten und erfassten alte Beschriftungen – etwa Inventarnummern und weitere Hinweise auf die Darstellung, Datierung oder den Künstler. Der nächste Schritt war die Reinigung: Denn auch auf den Rückseiten sammelt sich über die Jahre der Schmutz und Staub in den Gefachen der Gemälderahmen. Die Fachleute arbeiteten dabei sehr behutsam mit dem Pinsel, aber auch mit einem Staubsauger. Im Anschluss schloss Restauratorin Bele Bätz aus Karlsruhe die Rahmenrückseiten mit säurefreier Pappe. Sie wird mit einfachen Riegeln am Rahmen gehalten, „damit wir den Schutz jederzeit entfernen können“, erläutert Konservatorin Petra Pechaček das Vorgehen.
Reversible Abdeckung der Rückseite
Die Pappe verhindert, dass sich auf der Rückseite an der Gemäldeunterkante Staub ansammelt und die Leinwand nach vorn drückt. Bei den Arbeiten, die insgesamt rund drei Wochen dauern, wurde an einem der Gemälde zudem ein kleiner Schaden festgestellt und restauratorisch behandelt: Die eingedrückte Stelle in der Leinwand wurde sanft wieder in die ursprüngliche Form gebracht. „Dass die Schutzpappe gleichzeitig als klimatischer Puffer dient, ist für uns dann wichtig, wenn eines der Gemälde an einer Außenwand hängt“, führt Dr. Petra Pechaček aus.
Umfassende schutzmassnahmen
Für die neue Präsentation der markgräflichen Sammlungsobjekte in der Beletage brachten die Fachleute der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in diesem Sommer einen Berührungsschutz in allen Räumen an. Wände und Möbel wurden entstaubt, teilweise neue Bodenbeläge in beiden Schlafzimmern verlegt und kleine Beschädigungen retuschiert. Im Residenzschloss Rastatt, das um 1700 als erste barocke Residenz am Oberrhein erbaut wurde, sind Stuckdecken und Wanddekorationen weitgehend aus der Zeit der Entstehung vor 300 Jahren erhalten. Die Staatlichen Schlösser und Gärten arbeiten fortlaufend an der Präsentation: Die prachtvollen Räume der Beletage sollen den Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck vom Leben am markgräflichen Hof vor 300 Jahren geben.
Aktuelle Informationen
Das Residenzschloss Rastatt ist wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten und Kultureinrichtungen des Landes bis mindestens 20. Dezember geschlossen.
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