Gesundheit & Medizin

Erstes Tageshospiz in Baden-Württemberg kommt

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Das erste Tageshospiz in Baden-Württemberg entsteht in Ilvesheim bei Mannheim: Die dort ansässige Heinrich-Vetter-Stiftung wird es bauen und der Caritasverband Mannheim betreiben. Baubeginn ist Anfang 2021, die Eröffnung für Mitte 2022 geplant.

In einem Tageshospiz werden die Gäste wie in einer Tagespflege tagsüber von Fachkräften betreut und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht. Das Angebot bietet die Möglichkeit, länger im eigenen Zuhause zu bleiben, wenn für ein stationäres Hospiz kein Bedarf besteht, die ambulanten Hilfen aber nicht ausreichen. Die Menschen werden palliativ gut versorgt, so dass weniger Krankenhausaufenthalte notwendig sind, sie erleben Gemeinschaft mit anderen Betroffenen und können psychosoziale und therapeutische Angebote wahrnehmen. Pflegende Angehörige werden dadurch entlastet.

Angebot schließt Versorgungslücke

Der Caritasverband Mannheim ist Träger von zwei stationären Hospizen und betreibt gemeinsam mit dem Diakonischen Werk zwei ambulante Hospizdienste. „Unsere langjährige Erfahrung in der Hospizarbeit hat gezeigt, dass es eine Lücke zwischen häuslicher und stationärer Versorgung gibt – beispielsweise, wenn Betroffene tagsüber Betreuung benötigen, ihr Partner oder ihre Partnerin aber arbeiten geht“, erklärt Regina Hertlein, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands Mannheim. „Ein Tageshospiz schließt diese Versorgungslücke und ist ein wichtiger Baustein zur Unterstützung von schwerstkranken Menschen. Die Begegnungen dort sorgen für mehr Lebensqualität und soziale Teilhabe. Das Tageshospiz kann auch ermöglichen, dass Betroffene dauerhaft zu Hause bleiben können.“

Prof. Dr. Peter Frankenberg, Vorstandsvorsitzender der Heinrich-Vetter-Stiftung, sagt: „Die Begeisterung des Caritasverbandes Mannheim und des Fördervereins St. Vincent Hospiz für das Projekt haben uns angesteckt und überzeugt. Die Errichtung des Tageshospizes passt gut zu unserer Stiftungsphilosophie, so dass wir diese Investition gerne tätigen.“ Hartwig Trinkaus, Projektbeauftragter der Stiftung, ergänzt: „Außerdem passt das Projekt in den Rahmen des am Standort Ilvesheim bereits von der Heinrich-Vetter-Stiftung errichteten Seniorenhauses und der benachbarten Kindertageseinrichtung.“

Für das Projekt eingesetzt hat sich auch Roland Hartung, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins St. Vincent Hospiz: „Wir haben bestehende Tageshospize in Neuruppin und Wien besucht, und ich war sehr beeindruckt von der Arbeit, die dort geleistet wird. Die Kette der Palliativversorgung – von der Palliativstation im Krankenhaus über die ambulante Behandlung zu Hause bis hin zum stationären Hospiz – wird mit dem Tageshospiz um ein weiteres Glied ergänzt. Deshalb unterstützt der Förderverein das Projekt ideell und finanziell.“

Anbindung an stationäres Hospiz

Der Neubau soll auf dem Grundstück der Stiftung in direkter Nachbarschaft zum Regine-Kaufmann-Haus entstehen, in dem sich das Hospiz St. Vincent Süd befindet, beides in Trägerschaft des Caritasverbands Mannheim. Damit ist die enge Anbindung an eine stationäre Einrichtung gewährleistet. Der Zugang zum Neubau soll über das bestehende Hospiz erfolgen.

Geplant sind acht Plätze. Herzstück soll ein großer Wohn- und Essbereich mit integrierter Küche sein, darüber hinaus wird es Rückzugsräume und Behandlungszimmer für Therapieangebote geben, beispielsweise Aromapflege und Musiktherapie. „Den Schwerpunkt in der Tagesgestaltung bildet das Miteinander – gemeinsam kochen und essen, kleine jahreszeitliche Feste, den Garten genießen, gemeinsam lachen, singen und auch trauern“, sagt Petra Waßmer vom Hospiz St. Vincent Süd, die für die Konzeption verantwortlich ist. „Der Mensch steht hier im Mittelpunkt und nicht die Krankheit.“

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