Kinderschutzbund Bayern ist in Sorge um die Kinder und Jugendlichen
Als Kinderschutzbund Bayern sehen wir unsere Aufgabe unter anderem darin, alle Politikerinnen und Politiker dringend aufzufordern,
• schnell und unbürokratisch in den Lüftungsschutz in Schulen und Kitas zu investieren
• die Digitalisierung von Schulen schnellstmöglich voranzutreiben, unter anderem mit IT Fachkräften für jede Schule
• den finanziell benachteiligten Familien die notwendigen Endgeräte für die Beschulung zu Hause zur Verfügung zu stellen
• hybride Beschulung voranzutreiben, damit Kinder, da wo es möglich oder nötig ist, von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen (auch während einer Quarantäne) und andere weiterhin in die Schule gehen können.
• genügend Schulbusse zur Verfügung zu stellen, um eine Beförderung gemäß den Abstandsregeln zu ermöglichen
• regelmäßige Tests für Lehrkräfte und Pädagogische Fachkräfte anzubieten
• dem Personal FFP2 Masken kostenlos zur Verfügung zustellen
Alle Eltern und Pädagogischen Fachkräfte möchten wir erinnern: Unsere Erfahrungen und die Rückmeldungen der Kinder und Jugendlichen zeigen, dass diese die Maßnahmen dann pragmatisch sehen und sie umsetzen, wenn die Erwachsenen Vorbild sind. Wir Erwachsenen machen den Kindern das Leben leichter, in einer schweren, von Unsicherheiten und Ängsten geprägten Zeit, wenn wir unangenehme, aber aushaltbare Maßnahmen zum Schutz aller ergreifen, bis wir gesicherte Erkenntnisse haben.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass Eltern, Erzieher*innen und Lehrkräfte auf Fragen und Sorgen der Kinder hinsichtlich der AHAL Regeln eingehen und in jedem Fall von sozial kompetenten, emotional intelligenten und verantwortungsbewussten Erwachsenen eine individuelle und am Kindeswohl orientierte Lösung gesucht wird.Hier appellieren wir an alle Erwachsenen, die mit Kindern leben und arbeiten, partizipativ mit Kindern und Jugendlichen im Gespräch zu bleiben. Wichtig ist es vor allem, mit den Kindern über ihre Gefühle zu sprechen und hierfür immer wieder Zeiten einzubauen. Ängste, Unsicherheiten, Trauer und auch Wut sollen ihren Platz finden und geäußert werden dürfen.
Eine Abschottung von positiv getesteten Kindern innerhalb der Familie halten wir aus entwicklungs-psychologischer Sicht für absolut gefährlich. Hier sollte zumindest ein erwachsenes Familienmitglied gemeinsam mit dem Kind in Quarantäne verweilen.
Die Regel, dass ein Kind nur ein Kind treffen sollte, interpretieren wir wie folgt: wen treffe ich analog, wen per Videokonferenz, wem schreibe ich Briefe, wen treffe ich am Gartenzaun oder beim Spaziergang und wie oft treffe ich wen wann. Es geht hier unserer Ansicht nach um einen achtsamen Umgang miteinander und gemeinsame Absprachen statt um Verbote.
Wir sehen die Erzieher*innen und Lehrkräfte gerade besonders belastet, weil auf Ihnen die Hoffnung aller Eltern ruht, dass die Schulen und Kitas zu ihrer Entlastung schnellst möglich wieder geöffnet werden und appellieren daher immer wieder an die Politik, die Digitalisierung voranzutreiben, Lehramtsstudierende als Teamteacher zur Entlastung in Schulen zu holen, FFP2 Masken sowie wöchentlich kostenlose Tests für die Lehr- und Fachkräfte zur Verfügung zu stellen und die Belüftungsanlagen einzubauen, um so gemeinsam einigermaßen gut durch die Krise zu kommen. Jetzt müssen die Vorbereitungen für die Zeit nach dem 10. Januar 2021 intensiv vorangetrieben werden.
Wenn wir jetzt alle zusammenhalten und gemeinsam nach kreativen Lösungen suchen, kommen wir alle hoffentlich gut durch diese Krise und haben den Kindern und Jugendlichen ganz nebenbei über unser Vorbild gezeigt, wie man zusammen in einem demokratischen Land Krisen übersteht und ein gelingendes Miteinander leben kann.
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