Mehr Vielfalt in den öffentlichen Dienst!
Mit der Expertise des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) und einem Kooperationsbündnis von zahlreichen Bundesministerien werden neue Wege beschritten.
Der Anteil von Menschen mit Migrationsbiografien in der Bevölkerung beträgt in Deutschland rund 25 Prozent. In einer Erhebung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) aus dem Jahre 2016 gaben knapp 15 Prozent der Beschäftigten in der Bundesverwaltung an, einen Migrationshintergrund zu haben.1 Besonders unterrepräsentiert ist diese Gruppe bei Betrachtung des Anteils im gehobenen und höheren Dienst.
Heute werden die Ergebnisse der zentralen Beschäftigtenbefragung für die Bundesverwaltung Diversität und Chancengleichheit Survey veröffentlicht. Die Befragung wurde durch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration initiiert und durchgeführt. Es ist nicht zu erwarten, dass seit 2016 ein signifikanter Fortschritt bis hin zu einer dem Bevölkerungsanteil entsprechenden Repräsentanz erreicht wurde.
Gemeinsam mit Bundesministerien Veränderungen anstoßen
Unabhängig von der aktuellen Erhebung des BiB haben die Bundesministerien den Handlungsbedarf nach mehr Vielfalt unter den Beschäftigten erkannt. Hinzu kommt, dass 51 Prozent der aktuell in öffentlichen Verwaltungen Beschäftigten bis zum Jahr 2036 in den Ruhestand eintreten werden.2 Die öffentliche Verwaltung steht also vor großen Herausforderungen.
Mit dem Ziel, nachhaltige Veränderungen anzustoßen, steht die DSI mit zahlreichen Bundesministerien im Austausch, um das Modellprojekt „Vielfalt im Amt – ViA“ durchzuführen. Mit dem Projekt möchte die Deutschlandstiftung Integration Zugangshürden beleuchten, neue Strategien zur interkulturellen Öffnung des öffentlichen Dienstes entwickeln und die Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber für junge Menschen mit Migrationshintergrund steigern. ViA wird für eine Projektlaufzeit von fünf Jahren im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesfamilienministerium gefördert.
Durch Hospitationsmöglichkeiten praxisnahe Handlungsempfehlungen entwickeln
Im Rahmen des Projektes bieten die teilnehmenden Bundesministerien dreimonatige Hospitationsmöglichkeiten für junge Absolventinnen und Absolventen mit Migrationsbiografien an. Eingebettet in einen wissenschaftlichen Begleitprozess, für den die DSI die Expertise des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) gewinnen konnte, werden Antworten auf Fragen erarbeitet, die zum Abbau von Zugangshürden und zu mehr Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber führen sollen. Darüber hinaus soll eine bessere Erreichbarkeit der jungen Zielgruppe untersucht werden. Das Ergebnis wird nachhaltige Lösungsvorschläge umfassen, wie die Repräsentanz von Menschen mit Migrationsbiografien gesteigert werden kann.
Startschuss im Frühjahr 2021
Der Startschuss für die Hospitationsmöglichkeiten wird bereits im Frühjahr 2021 fallen. Für eine Hospitation können sich alle jungen Akademikerinnen und Akademiker mit Migrationsbiografie bewerben, die sich mindestens für den gehobenen Dienst qualifizieren. Die Ausschreibungen für Hospitationsmöglichkeiten werden u.a. auf der Website der Deutschlandstiftung Integration veröffentlicht.
Weitere Informationen auf: https://www.deutschlandstiftung.net/projekte/vielfalt-im-amt
1 Laut einer Erhebung von BiB und Destatis, 2016
2 Mikrozensus, 2016
Die Deutschlandstiftung Integration wurde im Jahr 2008 als Treuhandstiftung vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ins Leben gerufen. Der Stiftungsratsvorsitzende ist Bundespräsident a. D. Christian Wulff. Seit Gründung der Deutschlandstiftung Integration im Jahr 2008 ist Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Schirmherrin der Stiftung und des Stipendienprogramms GEH DEINEN WEG. Die Unternehmen Deutsche Telekom, EDEKA, Coca-Cola und Daimler unterstützen die Deutschlandstiftung Integration als strategische Partner.
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